Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich kann ein Tertial in der Neurologie am USZ definitiv weiterempfehlen. Man sieht eine große Vielfalt und auch seltenere neurologische Krankheitsbilder, z.B. Myotone Dystrophien, Spinale Muskelatrophie, Progressive supranukleäre Blickparese.
Ein typischer Tagesablauf sieht aus wie folgt: 8:00 Uhr Beginn zur Morgenbesprechung mit Vorstellung aller neueingetretenen Patienten. Im Anschluss gibt es diverse Fortbildungen (donnerstags immer neuroradiologisch und freitags Fallvorstellungen). Auf Station beginnt die Visite dann 9 Uhr. Dort ist man im Anschluss mit dem Schreiben von EKGs (wird leider nicht von Pflege übernommen) und dem Durchführen von Schellong- und MoCA-Tests beschäftigt. Am Nachmittag nimmt man neue Patienten auf und legt die Eintrittsberichte an. Zu den Stationsaufgaben gehören u.a. auch noch die Covid-Abstriche bei Neueintritten und die monopolare Austestung von Parkinson-Patienten. Man kann mit der Zeit auch eigene Patienten übernehmen. Auf der Station kam das Teaching leider etwas kurz, da im April die halbjährlichen Rotationen stattfinden und die neuen Assistenzärzte zum Teil selbst noch viel Unterstützung benötigten und noch nicht so viel Routine besaßen.
Neben der Bettenstation rotiert man auch 2 Wochen auf den Notfall sowie in die Tagesklinik, das Ganglabor und die neuromuskuläre Sprechstunde. In der Tagesklinik werden in erster Linie MS-Patienten betreut. Man ist für die Bestellung der Medikamente, das Erstellen der Berichte und Anmeldung neuer Termine verantwortlich. Außerdem darf man lumbalpunktierenund den Assistenzart bei der Auswertung der Liquorbefunde unterstützen. Wenn Zeit ist, kann man mit in die neuroimmunologische Sprechstunde. Im Ganglabor erhält man Einblick in diverse Gehtests und die Ganganalyse und kann selbst einmal eine Ganganalyse bei sich machen. In der neuromuskulären Sprechstunde betreut man selbst einen Patienten pro Tag (in direkter Rücksprache mit dem Oberarzt) und unterstützt ansonsten den jeweiligen Assistenzarzt und darf bei ENMGs dabei sein. Zusätzlich ist es auch möglich, noch in andere Sprechstunden (Schwindel, Neuroonkologisch, Kopfschmerz, ...) zu rotieren, wenn genug Unterassistenten da sind um den Bedarf auf Station und in der Notaufnahme zu decken.
Während der 4 Monate macht man 1-2 Wochenenddienste, die jeweils mit 50 CHF zusätzlich vergütet werden. Anzumerken ist, dass eine Rotation auf die Stroke Unit nicht vorgesehen ist, da man dort als Unterassistent nur wenige Aufgaben hat.
Es gibt neben den Morgenfortbildungen auch dienstags einen Journal Club, montags das Tumorboard und donnerstags die Klinische Visite bei der ein Fall durch einen Oberarzt mit den Assistenzärzten und Unterassistenten besprochen wird. Zusätzlich gibt es noch diverse weitere Besprechungen (z.B. neuroimmunologisch, Parkinson, ...) an denen man teilnehmen kann. Neu eingeführt wurden Fortbildungen nur für Unterassistenten, bei denen jeweils ein UA montags einen interaktiven Kurzvortrag zu einem Thema hält. Dabei ist die für die Unterassistenten verantwortliche Oberärztin Marcellina Haeberlin dabei und beantwortet Fragen, die offen bleiben.
Marcellina macht auch aller 3 Monate zusammen mit der Direktionssekretärin Manuela Wälte eine Besprechung mit allen Unterassistenten, bei der Lob und Kritik vonseiten der Unterassistenten geäußert werden dürfen. Ich habe dieses Format sehr geschätzt, da es zeigt, dass überhaupt Interesse an dem Feedback der Unterassistenten besteht und etwaige Kritik auch weitergegeben und Verbesserungsvorschläge umgesetzt wurden. Nach jedem Dienst bedankten sich die Assistenzärzte auch für die Hilfe und Unterstützung durch die Unterassistenten, was auch die Wertschätzung der Unterassistenten von ärztlicher Seite unterstreicht. Ich habe mich daher insgesamt während des Tertials gut aufgehoben gefühlt und habe viel mitnehmen können.
Bewerbung
ca. 1 Jahr im Voraus, aber z.B. durch Corona-bedingte Vakanzen auch noch kurzfristiger ein paar Monate vorher möglich