PJ-Tertial Innere in Universitaetsklinikum Duesseldorf (3/2021 bis 6/2021)

Station(en)
ZNA und ME8
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Zur Einteilung/Rotation:
Am ersten Tag wird die Einteilung vom PJ-Ranking über den Haufen geworfen und von der Sekretärin der Inneren neu mit allen zusammen ausgehandelt.
ZNA wird immer mit ME8 gepaart (ha, sonst würde niemand auf die ME8 wollen), und dann gibts noch aus dem Gedächtnis Endokrinologie (wohl sehr chillig) mit Onko, Rheuma mit Onko, Gastro (wohl auch super) mit ME9 (meh) und Infektiologie (jej) mit irgendwas.

Zur ZNA:
Insgesamt schon sehr gut und zu empfehlen! Hier habe ich am meisten gelernt und konnte am meisten selbst machen. Es gibt zwei Bereiche in der ZNA, in denen man als PJler arbeiten kann. Vorne in der Aufnahme, wo die fußläufigen Patienten hereinschneien und mit den mehr oder minder großen Problemen zunächst vom PJler aufgenommen werden können (sprich Anamnese, körperliche Untersuchung, wenn noch notwendig BE, Viggo und Covid-Abstrich, selten auch mal ein Stuhltest). Wenn man einbisschen Übung hat darf man auch direkt selbst ein Sonogerät bringen und schallen, wenn man z.B. denkt es könnte sich um Gallensteine o.ä. handeln. Anschließend stellt man den Patienten einem der Internisten vor, hier habe ich oft sehr gute Gespräche erlebt. Genauso oft war ich auch aber auch einfach bei der Anamnese und Untersuchung eines Arztes mit im Raum um zuzuschauen und dabei zu lernen. Beides interessant. Insgesamt also ein gutes "allround paket" zum Selbermachen. Wobei morgens hier oft nix los ist und man manchmal bis 11:00 Uhr kaum was zu tun hat. Es empfiehlt sich (wenn ein PJler morgens da ist), dass die anderen dann später kommen um mehr zu sehen.
Die Pflege empfand ich größtenteils als nett und hilfsbereit, die Stimmung war gut.

Im hinteren Bereich sind Patientenzimmer für die, die auf jeden Fall länger bleiben und schwerer erkrankt sind (Kardiale und hepatische Dekompensationen, Dyspnoe, HRST etc.). Hier wurde zum Teil punktiert (Pleura, Aszites), dabei darf man mitmachen oder selbst punktieren! Auch kann man hier arterielle BGAs, Arterien und ggf. sogar ZVKs legen. Wer das lernen will hat viele Chancen!

Dann der Schockraum: wir PJler mussten normalerweise draußen bleiben, gelernt über die Abläufe hat man daher nicht wirklich viel aber ein Eindruck ist entstanden.

Ansonsten noch die zwei Versorgungsräume in der Mitte; hier kommen die kritischen Patienten hin, die keinen Schockraum brauchen (Stroke, starke Dyspnoe etc.). Und hier kann man ebenfalls echt viel lernen (Differentialdiagnostik, FAST, BGA, Beatmung, Entscheidung wie man weiter verfährt), man muss nur schauen dass man nicht im Weg rumsteht da es eng ist ;)

weitere Infos:
Es gibt einen Aufenthaltsraum und jeden Tag kostenlose Suppe, wie cool ist das! Meist sogar echt lecker. Außerdem hat niemand wirklich auf die Arbeitszeiten geachtet, und man konnte auch mal 2 Fehltage in der Woche haben, v.a. wenn mehrere PJler da waren. Es war insgesamt also sehr chillig, nach dem Motto; wenn du interessiert bist, dann zeigen wir dir echt viel, und wenn nicht, dann ist es dein Verlust.

Insgesamt viel positiv, nun zum negativen Teil:
- ich fand die Stimmung zum Teil unter den Ärzten etwas schwierig, zum einen da es viel Rotation gibt (gerade was die Kardio angeht) - Man sollte sich also daran gewöhnen nicht immer bei der selben Person mitzulaufen sondern sich selbstständig Aufgaben zu suchen. Zum anderen, da es einzelne Personen gibt, die - das finde ich muss man wirklich so sagen - sehr speziell sind und im zwischenmenschlichen Kontakt nicht einfach, v.a. ein Oberarzt. Das sind aber nur einzelne Personen, von denen man sich dann einfach fernhält, und dann hat man dort eine wunderbare Zeit.
- Mir ist bei den Notfällen das teaching zu kurz gekommen, aber vielleicht bin ich da auch einfach zu anspruchsvoll gewesen oder hab es schlicht nicht genug eingefordert (hab mich das nicht so oft getraut). Gerade eine Nachbesprechung hätte glaube ich wahnsinnig viel gebracht. Vielleicht kannst du das ja mal vorschlagen wenn du da bist! :)
- viele nervige Covid-Abstriche... man gewöhnt sich drann. Irgendwie.


Zur Kardio auf ME8:
Die ME8 musst du in Kauf nehmen, wenn du in die ZNA willst. Hier erwartet dich eine betäubende Einöde aus ca. 40 Blutentnahmen täglich, dazu einigen Viggos (bitte nur die Grünen, also wenn du es bisher noch nicht konntest, wirst du es hier gekönnert) und prähistorischen EKG mit einem Gerät, dass aussieht wie eine tote Gottesanbeterin. Leider ist die Visite meist schon vorbei gewesen, wenn man mit dem Ganzen fertig war, sodass wir dann oft tatenlos im Labor herumstanden und misstrauisch den Etikettendrucker beäugten. Ah, Covid-Abstriche kann man aber auch machen, falls man mal eine Abwechslung möchte.
Manchmal kann man sogar auch schallen oder sogar punktieren, und ansonsten nimmt man einfach Patienten auf. Die Anamnese schreibt man pro Forma auf Zettel, die keinen mehr interessieren. Die meisten Patienten kommen zur TAVI, das heißt die meisten haben das selbe Herzgeräusch in unterschiedlicher Ausprägung und mehr oder minder ähnliche Symptome.
Zwischendurch gibts aber auch was mal was spannendes, so ist es nicht. Wer sich für Kardio interessiert, wird hier definitiv auch viel Detailwissen mit nach Hause nehmen können wenn man nachfragt.
Was ich gut fand war, dass man relativ früh nach Hause gehen konnte (wir waren meist nicht länger als die erforderlichen 6 h da, manchmal sogar etwas weniger) und man immer eine Mittagspausemachen durfte.
Am positivsten ist wirklich das Team zu nennen, alle miteinander sind wahnsinnig nett und wir haben so manches mal zusammen gelacht. Freitags wurde ab und zu Pizza oder eine Runde Burger bestellt, und dann saßen wir alle zusammen einträchtig bekleckert im winzigen Ärztekabuff und die Woche war gerettet.

Insgesamt also eine erträgliche Station wenn man etwas fleißig ist, und ansonsten schleicht man halt mehrmals nach unten für einen Kaffee.
Bewerbung
PJ-Portal
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
EKG
Repetitorien
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
EKGs
Patienten aufnehmen
Notaufnahme
Untersuchungen anmelden
Braunülen legen
Punktionen
Blut abnehmen
Eigene Patienten betreuen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
4
Kontakt zur Pflege
4
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
3
Unterricht
3
Betreuung
4
Freizeit
2
Station / Einrichtung
4
Gesamtnote
3

Durchschnitt 3.2