Im Vorbericht wurde schon vieles ausführlich beschrieben und bewertet. Es gibt 5 internistische Stationen, ohne fachspezifische Trennung (also keine Gastro, Kardio etc.) sowie verschiedene Ambulanzen, welche jedoch nicht Teil der Rotationen waren.
Zum Tagesablauf:
- 7.30 Beginn
- 7.50 Röntgenrapport (die UHUs sollen ihre eigenen Patienten vorstellen)
- 9.00 Visite (kann auch mal bis 12 oder 13 Uhr dauern)
- Mittagessen immer möglich (ausser in der Notfallrotation je nach Engagement)
- anschliessend werden die Aufgaben der Visite abgearbeitet
- 15.30 Kurvenvisite mit OA und Pflege
- Fortbildungen täglich (entweder 8:00, 12:00 oder 17:30) mit Fallvorstellung, Journal Club. Als UHU muss man 1x eine Fallvorstellung präsentieren.
- Arbeitsende je nach Assistent, Motivation und Belegung idR. gegen 17.30, offizielles Ende ist aber 18.30 (!).
Zum UHU-Dasein gehören Klassiker wie Schellongs, PNP-Screening, körperl. Untersuchungen. Aber auch eigene Patienten betreuen ist möglich (mit allem drum und dran), ich musste anfangs jedoch ziemlich insistieren und insgesamt muss man sich sein Vertrauen auch erstmal "erarbeiten" bzw. auch aktiv nachfragen.
Die lehrreichste Zeit war auf dem Notfall, wo ich 1,5 Monate eingeteilt war. Hier kann man entweder Hausarzt light spielen und Patienten mit Husten oder Rückenschmerzen in Rücksprache mit dem OA betreuen, oder bei den AÄ mitlaufen. Einen Schockraum gibt es auch (v.a. kardiale Dekompensationen und Schlaganfälle). Insgesamt werden die AÄ sehr eng durch die OÄ betreut, welche idR auch die meisten klinischen Entscheidungen treffen.
Wer bereits mit dem SAP gearbeitet hat und dann in der Schweiz das KISIM kennen lernt, weiß, dass allein das ein Grund ist dorthin auszuwandern. Auch sonst ist die technische und bauliche Ausstattung top. Man erhält 8 Urlaubstage (also knapp 2 Wochen), welche bereits bei Antritt verplant waren.
Die einzigen "negativen" Aspekte:
- Punktionen wurden in meiner Zeit selten und dann nur durch die AÄ durchgeführt.
- Ein Sono gibt es zwar auf Station, idR wird es aber angemeldet und dann durch die Radiologen durchgeführt.
- Insgesamt sollte man sich auf längere Arbeitszeiten einstellen.
Zum Wohnheim: ein Zimmer wird unkompliziert durch die Personalabteilung organisiert und kostet knapp 700 CHF (-250 Wohnzuschlag). Die Endreinigung von 180 CHF muss man zahlen (!). Wir hatten eine coole Zeit, weil wir alle auf dem selben Stockwerk waren und eine tolle Gruppe waren (vielen dank an euch, Leute :) ). Falls ihr aussuchen könnt, nehmt nicht die Zimmer nach Osten zur Straße (zumindest in den unteren Etagen), der Verkehr ist morgens richtig laut, genauso wie der Kühlschrank im Zimmer. Geschirr und Bettwäsche/-bezug wird gestellt, WLAN ist vorhanden. (https://www.hh-landhausstrasse.ch/)
Wichtig zu wissen: das Zuger Kantonsspital ist nicht in Zug, sondern in Baar. Wer also hofft, nach der Arbeit direkt in den See springen zu dürfen, muss also erstmal nach Zug kommen (Fahrrad 15 min). Ansonsten ist die Gegend zwar nicht mitten in den Bergen, aber mit dem Fahrrad kann man bereits viele Ecken erreichen und die Umgebung erkunden. Mit dem ordentlichen Gehalt kommt man auch gut über die Runden.
Fazit: Insgesamt ist das ZGKS ein sehr gutes Spital mit professionellem und freundlichem Personal und top organisierten Abläufen. Das Team ist nicht zu groß, sodass einen die meisten hinterher auch mit Namen kennen. Je nach Motivation kann man hier sehr viel lernen (v.a. theoretisches Wissen, da keine BE´s, kaum Punktionen...) Ein PJ in der Inneren kann ich nur empfehlen.
Bewerbung
bei mir sehr kurzfristig (6 Wochen vorab), für einen sicheren Platz besser 1,5 Jahre vorher.