Wenn man PJ in der Schweiz macht ist man als 'Unterassistenz' angestellt. Diese Unterassistenzzeit ist für viele Schweizer Studierende das 5. Studienjahr-das Wahlstudienjahr, in dem sie viele verschiedene Fächer ausprobieren können. Dementsprechend ist es eher untypisch, dass man in der Pädiatrie 4 Monate macht-hierfür braucht es eine Sonderabsprache mit der Direktionssekretärin. Normalerweise ist man 2 Monate in Kispi und ist auf 2 verschiedenen Stationen eingeteilt. Zusätzlich ist man für eine Woche auf dem Kindernotfall eingeteilt.
Dienstzeit ist ca 730-16uhr, man kann aber auch mal früher gehen wenn nicht viel los ist, und natürlich länger bleiben wenn mal etwas besonders interessant ist. Auf dem Kindernotfall ist die Dienstzeit 10-20uhr.
Auf Station ist das Ziel eigene Patienten unter Supervision zu betreuen, dafür muss man sich erstmal das Vertrauen der AÄ verdienen und je nachdem wieviel Vorerfahrung man in der Pädiatrie hat kann das kürzer oder länger dauern. Zusätzlich muss man sich im System einfinden.
Pro:
- die Hierarchie ist sehr flach, der Umgang miteinander ist Top und man kann und soll immer fragen stellen wenn etwas einem unklar ist
- die Zusammenarbeit mit der Pflege ist super, sie hat in der Schweiz ganz andere Kompetenzen
- am Kindernotfall kann man Patienten die 4 oder 5 triagiert sind eigenständig betreuen (Anamnese, KU, Diagnostik und Therapievorschlag, und der Arzt setzt nur sein kürzel darunter oder schaut nochmal drauf)
- die Lage vom Kispi und vom Wohnheim ist super (Dachterasse mit Blick auf den See)
- die Berge rundherum sind wunderschön
- das Behandlungsspektrum ist sehr breit
- es gibt jeden morgen ein kurzes Teaching und oft noch 2x/Woche ein Mittagsteaching
- nach der Frühbesprechung gibt es erstmal Kaffee und Frühstück
- solange es keinen Notfall gibt, gibt es immer Zeit gemeinsam mittag zu essen
- man hat 1x im 2. Monat ein Mini-CEX und bekommt ein strukturiertes Feedback zu Anamnese und KU
Con:
- dadurch dass man nur wenige Wochen auf einer Station ist fühlt es sich womöglich so an als hätte man sich eingearbeitet und dann wechselt man wieder Station und alles ist wieder neu
- es sind sehr viele Komplexe Fälle da das Kispi viele Spezialisten hat und eines der größten Zentren der Schweiz ist -> dies macht viele Patienten unpassend für eine Betreuung durch PJler
- Blutentnahmen und Braunülen legen sind Aufgaben der Pflege, daher bekommt man da wenig Übung
Bewerbung
2 (oder mehr) Jahre im Voraus bei Melanie Zwicker: Melanie.zwicker@kispi.uzh.ch