Rahmenbedingungen: Unterkunft + 420€/Monat (Falls das Finanzamt etwas abziehen sollte, so würde das Haus den Betrag so ausgleichen, dass trotzdem 420€ auf dem Konto landen.)
Man wohnt in einer PJler-WG bzw. dem Wohnheim. Die Ausstattung der WGs schwankt, teilweise hat man einen ganzen Garten zur Verfügung, mitunter aber auch kein Geschirr und laute Nachbarn. Die WGs führen dazu, dass man ziemlich sicher Anschluss findet, mit dem man die Umgebung erkunden kann. Am ersten Tag gibt es eine Informationsveranstaltung von der PJ-Zuständigen der Personalabteilung, die sehr gut informiert ist und fast alle Fragen klären kann.
In der Chirurgie geht es in beiden Abteilungen um Punkt 7 los. Es gibt jeden Tag Unterricht nach einem festen Plan. Zwei Wochenend-Dienste (= 4 Tage) sind Pflicht, dafür gibt es 2x5 Tage Freizeitausgleich. Am Wochenende nimmt man auf den beiden Stationen Blut ab und geht danach in die Ambulanz, und falls benötigt, in den OP.
Insgesamt ist das Tertial relativ nah am Arbeitsleben, jede Abteilung hat ein PJ-Telefon und es gibt für die chirurgischen PJler einen Dienstplan.
Unfallchirurgie:
Super Team, super Stimmung. Man kann auch eigene Patienten betreuen, Arztbriefe schreiben MFAs vor, nur morgens muss Blut abgenommen werden, das geht zu zweit meist recht gut. In der Chirurgie macht man je nach Anzahl der PJler auch Spätdienste, vor allem in der UCH, wobei man eventuell im OP gebraucht wird, meistens aber in der chirurgischen Ambulanz mithilft. Hier kann man recht eigenständig arbeiten, sieht verschiedenste unfallchirurgisch-orthopädische Patienten bis hin zum Schockraum und kann auch regelmäßig Platzwunden oder Finger nähen.
Viszeralchirurgie:
Hier nehmen die MFAs das Blut ab, dafür gibt es mehr Briefe, die in der Viszeralchirurgie auch etwas aufwändiger sind als in der UCH. Im OP wird man mit Namen eingeteilt. Insgesamt ein recht breites Spektrum von Hernien, über Darmchirurgie bis zu Bypass-, Carotis-, und Lungen-Operationen. Wenn man nicht im OP ist, kann man Arztbriefe schreiben und eigene Patienten betreuen oder in den verschiedenen Sprechstunden der Abteilung dabei sein. Patientenvorstellungen in der Chefvisite sind gerne gesehen, die "Komplett-Betreuung" von eigenen Patienten ist möglich, es wird aber auch niemand gezwungen. Die negativen Bewertungen bzgl. des Chefarztes sind vielleicht nicht frei erfunden, aber die Realität war längst nicht der Horror, den manche beschrieben haben. Auch das übrige Team war sehr nett und hat sich über jeden geschriebenen Brief gefreut.
Die Teams im OP auf beiden Seiten des Tuchs sind ganz überwiegend gut gelaunt und kennen nach einiger Zeit im selben Saal auch mal die Handschuhgröße der PJler ohne zu fragen. Die Tätigkeiten variieren vom klassischen Haken halten und Saugen bis zu Kameraführung, Nähen und mit Glück auch mehr.