Zum Beginn meines Tertiales in der ACH habe ich schon einen gesonderten Bericht verfasst, hier finden sich auch alle Infos bezüglich der Rahmenbedigungen - dieser hier bezieht sich daher nur auf die Unfallchirurgie.
In der Unfallchirurgie werden vermutlich alle glücklich, die ihren gesamten UCH-Anteil (fast) nur im OP stehen wollen. Ihr macht fast nix anderes, meistens assistiert ihr Hüften und Knie als 2. Assistenz. Da deutlicher Personalmangel besteht, dürft ihr allerdings auch die erste Assistenz bei "klassischen" Unfallchirurgischen Eingriffen wie Osteosynthese bei OSG- oder distalen Radiusfrakturen usw. machen - das hat dann durchaus auch mal Spaß gemacht, und hier dürft ihr teilweise auch etwas machen (z.B. Platten verschrauben o.Ä.).
Mir persönlich hat der UCH-Teil des Tertiales deswegen nicht gut gefallen. Ich hatte mir drei Lernziele für das UCH-PJ gesetzt - Nähen lernen, Wundversorgung kennen lernen und die Ersteinschätzung von unfallchirurgischen Notfällen kennen lernen. Alle drei bedingen im Prinzip, dass man in die Notaufnahme muss, weil Nähen im OP aufgrund des eng gestrickten Programmes (das ohnehin quasi nie aufgeht) nur extrem selten möglich ist. Da ich aber ständig in den OP musste, war das kaum möglich - teilweise bin ich extra länger geblieben, um noch in die ZNA gehen zu können. Auch als ich das beim Ltd. Oberarzt angesprochen habe mit der Bitte, doch jemand anderes zum assistieren einzuteilen wurde das abgelehnt mit dem Hinweis ich könne ja auch "später" (also nach Feierabend...) in die ZNA gehen. Als besonders ärgerlich habe ich es dabei empfunden, dass ich die Studientage extra anders gelegt habe als eigentlich vorgesehen (geht nur, weil die im Moment ja digital sind), nur um dem Problem der Abteilung, dass Freitags die Teilzeitkräfte nicht da sind, genüge zu tun. Als Dank wurden dementsprechend meine Wünsche/Ziele nicht berücksichtigt - da fühlt man sich nicht so wirklich gut.
Erwähnenswert ist allerdings, dass alles oben gesagte nicht für das Assistententeam gilt! Die sind alle ausnahmslos nett und bemühen sich wirklich, euch etwas zu zeigen. Erschwerend kommt hinzu, dass ich der einzige PJler war. Ich vermute mal, dass das alles nicht so gilt, wenn mehr PJler da sind (was normalerweise so ist, es gibt eigentlich drei Plätze pro Rotation), da dann deutlich weniger OP-Zeit für den Einzelnen "Pflicht" ist.
Insgesamt war mein Tertial in der UCH mehr oder minder so, wie ich es im Vorhinein von einem Chirurgietertial befürchtet hatte.