Die radiologische Klinik im Helios Krankenhaus Wuppertal ist recht groß. ( 3 Sektionen: Radiologie, Interventionelle Neuroradiologie und Kinderradiologie) Es gab unabhängig vom PJ-Unterricht, der wöchentlich stattfand, sowohl dienstag- als auch donnerstagmorgens ein Radiologie-internes Teaching. Dieses wurde am einen Tag immer oberärztlicherseits und am anderen Tag dann assistenzärztlicherseits gehalten. Das hat mir persönlich sehr gut gefallen.
Ich war die gesamte Zeit mit einem anderen PJ'ler in der Abteilung. Auch wenn die Radiologie vielleicht weniger Einsatzbereiche als andere Fachbereiche bietet, stand man sich nie auf dem Füßen oder "nahm sich gegenseitig interessante Untersuchungen oder Interventionen weg". Die Abteilung ist groß genug für mehrere PJ-Studierende und man kann sich gut gegenseitig interessante Fälle zeigen.
Das Interesse an uns als PJ'lern war unterschiedlich stark ausgeprägt. Von Seiten der Assistenzärztinnen und Assistenzärzte waren alle sehr nett und immer bemüht einem Bilder zu erklären. Allerdings war meistens so viel zu tun, dass man oft das Gefühl hatte zu stören und die Leute aufzuhalten. (Was wahrscheinlich auch der Fall war.) Oberärztlicherseits hatten die allermeisten ebenfalls großes Interesse einem etwas beizubringen und sobald man selbst Befunde schreiben konnte, waren die meisten OÄ auch bereit die Befunde zu besprechen. Das war extrem wertvoll und hat einem einen großen Lernzuwachs gebracht. Es gab auch wenige, die daran kein Interesse hatten. Jedoch war niemand unfreundlich zu einem.
Mit den MTRAs kam man sehr gut zurecht und bekam auch regelmäßig von ihnen Dinge erklärt.
Man rotierte in die Bereiche "konventionelles Röntgen" und "Schnittbilder". Wobei gerade für den Anfang die CT fast reicht. Man hätte sich aber auch immer zum MRT setzen können. Sonografie wurde in der radiologischen Abteilung zwar auch täglich gemacht, aber nicht in dem Umfang der anderen Bildgebenden Verfahren.
In der Neuroradiologie gab es täglich Thrombektomien, die man sich ansehen konnte. In der Kinderradiologie waren wir zwei im PJ jetzt nicht, wäre aber bestimmt auch möglich gewesen.
Man hatte eine sehr große Freiheit in der Abteilung. Das gilt für viele Bereiche, zB. auch Feierabend. Man wird eigentlich nie von irgendwem nach Hause geschickt, sondern muss einfach selbst entscheiden, wann man gehen möchte. Es war mein Wahlfach und somit hatte ich Spaß an dem Fach und bin meist auch relativ lange geblieben. Der Nachteil an der großen Freiheit ist, dass man nicht sonderlich viel Struktur bekommt.
Was ich stark kritisieren muss, ist dass sich sehr spät und sehr langsam um einen Zugang für das Befundungs- und Diktierprogramm für uns gekümmert wurde. Den ersten Monat konnte man keine eigenen Befunde machen, da es technisch einfach nicht funktioniert. Der PJ-Platz stand Monate (knapp ein Jahr) vor Beginn fest. Das hätte definitiv eher geschehen sollen und müssen.
Auch ein PJ-Zeugnis, um das ich zum Ende gebeten hatte, um es für meine Bewerbung zu nutzen, habe ich auch auf erneutes Nachfragen bis heute nie erhalten. Das war in anderen Abteilungen deutlich einfacher bzw. überhaupt möglich.
Fazit: Abgesehen von der Organisation und dem geringen Interesse am PJ-Studierenden von wenigen einzelnen ein gutes Tertial. Sehr nettes Team, viele radiologische Sektionen, steile Lernkurve bei hohem Eigenengagement und viel Freiheit !
Bewerbung
Die Bewerbung erfolgte über das Sekretariat der Radiologischen Klinik. (für externe Bewerberinnen und Bewerber wahrscheinlich anderes Prozedere bzw. andere Fristen zur Bewerbung)