Ich hatte mich sehr auf mein Inneres Tertial in der Onkologie gefreut. Leider zu unrecht. Die einzigen Ärzte, die Interesse an Lehre oder den PJlern hatten, waren, bis auf eine Ausnahme (Dr. Kemna), Rotanten der anderen Fachrichtungen, sowie eine Onkologin aus dem Bundeswehrkrankenhaus .
Die PJler sind von Seiten der Onkologie des Virchow Klinikums hautsächlich zur Blutentnahme (3h am Tag) und zum Faxen (5-10 pro Tag) gedacht, nicht für viel mehr. Fragen waren nicht willkommen und nur sehr selten wurde von sich aus erklärt. Ich wurde nur dann wahrgenommen, wenn es mal wieder etwas gab, dass auf die Nachbarstation zur Rohrpost getragen werden musste, der Datenmüll voll war, jemand Unterlagen aus der Ambulanz holen musste oder Kreuzblut abzunehmen war.
Hinzu kam, dass der PJ-Unterricht von 5-mal pro Woche auf circa einmal pro Woche gekürzt worden ist. Während meines Tertials hat sich fast ausschließlich die Nephrologie darum gekümmert. Von einem Haus, dass gute Lehre als Grund angibt, warum man nicht bezahlt wird, war das eine ziemliche Sauerei.
Das Beste am PJ auf der Onkologie war, dass man für 7 Euro Essen konnte, Patienten aufnehmen und ab und zu auch Knochenmark punktieren durfte. Inhaltlich hat es mich nicht wirklich weitergebracht, und wenn man schon nichts beigebracht bekommt, dann kann man sich auch ein Haus aussuchen, welches bezahlt und einen pünktlich gehen lässt.