Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, OP
Heimatuni
Erlangen
Kommentar
Das Tertial in der Urologie in Erlangen hat mir sehr gut gefallen und mich darin bestätigt in dem Fachgebiet meinen Facharzt zu machen.
Insgesammt sind alle sehr nett und man wird recht schnell in das Team integriert.
Zuerst war ich im Waldkrankenhaus, dort beginnt der Tag gegen ca. 07.15 mit der Visite. Anschliessend findet die Frühbesprechung statt, jedoch durfte ich diese aufgrund von Personenbegrenzung während der Coronazeit nicht besuchen. Danach wird erstmal in Ruhe Kaffee getrunken. von ca. 8.00-10:00 musste ich dann alle urologischen Blutabnahmen machen und Viggos legen. Da ich der einzige PJler war und die urologische Station aufgrund von Corona geschlossen war, also die Patienten im ganzen Haus verteilt lagen, hat dies z.T. recht lange gedauert. Danach war es mir meistens frei gestellt, was ich mir angucke. Ich war häufig mit im OP und habe mir Operationen und Blasenspiegelungen angeguckt oder auch mit assistiert. Ich habe häufig zugenähnt, durfte eine Doppel-J-Schiene legen und bei grösseren Operationen z.T. das gleiche machen wie die 1. Assistenz, wenn auch trotzdem noch viel Haken halten dabei war. Bei besonders grossen Operationen, wie Zystektomien mit Rekonstruktion wird man fest in den OP-Plan eingeteilt und steht als 2. Assistenz am Tisch. Wenn man nicht eingeteilt ist, kann man den Tag auch in der Ambulanz verbringen und mit bei den Patientenaufnahmen und Konsultationen helfen. Im Waldkrankenhaus konnte ich meistens vor 15:00 gehen, da ich auch bei der nachmittäglichen Besprechung nicht anwesend sein durfte und auf Station nur noch Briefe geschrieben wurden.
Anschliessend war ich in der urologischen Ambulanz in der Innenstadt. Dort finden täglich Sprechstunden zu verschiedenen Themenschwerpunkten statt und insgesammt eher minimalinvasive Operationen (laparoskopisch oder DaVinci) und geplante Nierentransplantationen. Die Zeit in der Ambulanz war sehr lehrreich und ich durfte auch immer wieder meine eigenen Patienten untersuchen, sonographieren (inkl. TRUS) und anschliessend vorstellen. Ausserdem durfte ich häufig Cystofix und Nierenfisteln wechseln oder auch mal eine Blasenspiegelung machen. Ich kann ausserdem nur empfehlen sich auch einmal in die Blasensprechstunde zu setzten und sich den Ablauf der Blasendruckmessungen anzugucken, damit man die Untersuchungen einmal live gesehen hat.
Im letzten Teil war ich in der Kinderurologie. Ich kann die schlechten Bewertungen vorheriger PJler nicht teilen. Ich wurde immer freundlich behandelt und durfte mir viel angucken und auch im OP mitassistieren. Da die Kinderurologie noch einmal ganz andere Operationen durchführt, als im Waldkrankenhaus, fand ich es sehr spannend.
Was mir etwas gefehlt hat, waren regelmässige Lehrveranstaltungen. Wenn man Fragen hat, wird alles gerne erklärt, aber es kommt z.T. extrem auf die Motivation des jeweiligen Arztes an. Genauso sieht es auch intraoperativ aus, ob und wieviel man selber machen darf ist z.T. sehr unterschiedlich. Ausserdem war ich die ganze Zeit alleine in den Bereichen, da die Blockpraktika aufgrund von Corona ausgefallen waren und es keine weiter PJler gab, wären mehr Leute da gewesen, kann ich mir gut vorstellen, dass es z.T. langweilig geworden wäre, wenn nicht so viel zu tun ist.