Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Notaufnahme, Diagnostik, Station
Heimatuni
Luebeck
Kommentar
Als ich mich für das chirurgische Tertial am UKSH angemeldet habe, war ich sehr skeptisch: Die Bewertungen, die ich im Vorfeld gelesen habe waren ziemlich durchwachsen und tendenziell eher negativ. Nun schreibe ich meine Erfahrung, um meine (sehr positiven) Erfahrungen zu schildern. Anmelden konnte man sich für das Tertial ganz easy über das PJ Portal. Einige Wochen vor dem PJ Start kamen dann diverse Infos über Ablauf und Co von Frau Varbelow. -Alles sehr sehr gut organisiert mit Einführungsveranstaltungen, Einweisungen für den Kleidungs-Automaten, etc. Alles ziemlich idiotensicher und gut gemacht. Zu Beginn muss man sich für zwei Stationen entscheiden, die jeweils 8 Wochen dauern. - Hier hätte ich mir vll. eine zusätzliche Rotation gewünscht, um ein wenig Abwechslung in die Sache zu bringen. Nach 4-5 Wochen flacht die Lernkurve doch eher ab. Ich hatte mich für die allgemeinchirurgische Notaufnahme und die MKG eingetragen und auch beides bekommen. Bewerten würde ich beide Stationen getrennt.
Allgemeinchir. Notaufnahme:
Absolute Empfehlung! Die Oberärztin Angela Michelsen schmeißt den Laden schon seit langer Zeit und ist super motiviert und bemüht. Man darf super viel machen und lernt richtig gute Basics (Wunden in Lokaler nähen, Bauch sonografieren, Anamnese/KU, Patientenaufnahme, Briefe schreiben, etc.). Die Stimmung ist (fast) immer sehr gut und man darf sehr sehr viel in Eigenverantwortung machen, wobei man von allen mehr wie eine Ärztin/ein Arzt behandelt wird, als als Student. Das fördert natürlich die Motivation. Arbeitszeiten waren extrem überschaubar: In der Frühschicht von 8:00 bis 13:00 Uhr, in der Spätschicht von 13:00 Uhr bis 18:00 Uhr. Je nachdem für was man sich eingetragen hat... Alles in allem eine SEHR nice Zeit.
MKG:
Ist natürlich Geschmackssache... Was extrem positiv ist: Das Team ist mega! Alle super cool, jung und motiviert.. Erklären mega viel, erwarten aber auch mega viel. Man steht viel im OP (wenn man möchte) und darf ziemlich viel machen. Aber man muss auch sehr viel Stationsarbeit (Patienten aufnehmen, BEs machen, Briefe schreiben, etc.) machen. Ich hatte viel Spaß in dieser Zeit, fand aber die Arbeitszeiten etwas übertrieben. Jeden Tag von 7:15 Uhr bis 17:00 Uhr, wobei auch bei Leerlauf erwartet wurde, dass man bis zum Schluss bleibt. Daher würde ich diese Station nur Studis empfehlen, die wirklich mit dem Gedanken an die MKG spielen, oder an Hals-/Kopfchirurgie stark interessiert sind. Wie gesagt: Das Team ist weltklasse und man darf sehr viel! Aber dafür ist es eben auch anstrengend... Was mir an dieser Station noch sehr negativ aufgefallen ist, war die Pflege auf Station (nicht in der Ambulanz): Hier sucht man vergebens nach Wörtern wie "Bitte" oder "Danke" und wird ziemlich oft dumm von der Seite angeredet, etc. –Fand ich extrem ätzend, wurde aber durch die positive Stimmung bei den Ärzten wieder wett gemacht.
Fazit: Ich würde jederzeit wieder mein Chirurgie-Tertial am UKSH machen. Die Organisation durch Frau Varbelow war überragend und man kann richtig viel gutes Zeug lernen. Und wenn man nicht gerade die MKG als Station wählt, dann sind die Arbeitszeiten auch mehr als fair.