In Graz habe ich 8 Wochen auf der Station für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie verbracht, den Rest in der Kinderchirurgie (seperate Bewertung).
Generell würde ich diese Station eher jemandem empfehlen, der nicht so sehr an Chirurgie interessiert ist. Der Tag begann mit der Frühbesprechung um 07:30 Uhr, coronabedingt über zoom, und endete nach der Mittagsbesprechung meist sehr pünktlich um 15:30 Uhr, was ein großer Pluspunkt ist. Auf Station muss man als Pjler viel Blut abnehmen und Viggos legen, zudem haben wir neue Patienten aufgenommen. Wir waren zu dritt, mindestens einer wurde in der Regel als Hakenhalter in den OP abgerufen. Teils waren wir alleine auf Station, da alle Ärzte im OP waren und dann für das Anmelden der Untersuchungen etc. zuständig. Arztbriefe haben wir nur gelegentlich geschrieben.
Es gibt einige sehr nette Assistenzärzte, die viel erklären und andere, die eher wenig Lust auf Studenten haben, man muss also die richtigen Leute finden. Die Oberärzte waren meist im OP und haben dort viel erklärt. Das OP-Programm war durch die Pandemie reduziert, elektive Eingriffe wurden verschoben.
Empfehlen kann ich die 24h-Dienste. Die österreichischen PJler bekommen diese bezahlt. Man sieht im Dienst spannende Fälle und darf auch mehr machen als während der normalen Dienstzeit.
Viel Zeit habe ich in der Endoskopie verbracht und habe dort einen guten Überblick bekommen. In der Notaufnahme war ich eher selten, da hier Modulstudenten eingeteilt waren.
Unterricht gibt es leider keinen.
Schade ist, dass man als deutscher PJ-Student aufgrund der anderen Tertialzeiten offiziell als Famulant im Krankenhaus ist. Daher war es anfangs für mich schwierig einen Computerzugang zu bekommen. Die Ärzte waren sehr hilfsbereit und schließlich hat es doch geklappt.