Wer sich etwas für Neurologie interessiert, aber sich unsicher ist, wie der Fachbereich außerhalb von Textbüchern und Studium aussehen würde, ist hier genau richtig! Ich kann die Neurologie in Bremen-Nord fürs PJ oder eine Famulatur (wie ich sie gemacht hatte) sehr empfehlen.
Die recht junge Station der Neurologie beinhaltet sowohl eine Stroke Unit, als auch eine generelle neurologische Station, auf der man verschiedenste Krankheitsbilder kennenlernen kann - dies auch sehr praktisch. Hier kann man mehr oder weniger selbstständig entscheiden, wieviel man sich zutraut und was man gerne alles lernen, sehen und machen möchte, da die Station zu meiner Famulatur gut besetzt war. Arztbriefe schreiben + Systemzugang wäre bei einem PJ auch drin.
Sowohl die Assistenzärzt*innen und Oberärzt*innen als auch der Chefarzt waren alle wirklich sehr freundlich-familiär und bemüht einem etwas beizubringen; ​hier wird man gern angeleitet Untersuchungen auch mal selbst durchzuführen und man wird wertschätzend behandelt. Da das Assistenzärzt*innen Team noch recht jung, unterschiedlich und hilfsbereit und super freundlich ist, fühlte man sich besonders wohl! All eure Fragen werden herzlich angenommen und gerne beantwortet, also zögert nicht!
Weitere Pros:
- tägliche Morgenrunde mit allen Assistenzärzt*innen, Oberärzt*innen und dem Chefarzt. Falls etwas Zeit nach der Übergabe ist, gibt es "klinische 10min." in denen der Chefarzt einen Fall aus einem Lehrbuch vorliest und man gemeinsam mit allen die Diagnostik und Therapie bespricht.
- tägliche Röntgenbesprechung
- Möglichkeit, LPs anzuschauen und später durchzuführen unter Anleitung
- Demenz Kurztests durchführen: Mini-Mental-State Test (MMST)/ DemTect Test/MOCA Test
- Fallbesprechungen unter Assistenzärzt*innen
- 1x/Woche Chefarztvisite jeweils auf der "Stroke Unit" und der Normalstation
- gemeinsames Mittagessen mit den Stationsärzten
- Arbeiten in der ZNA (Pat. aufnehmen und untersuchen)
- flexible Arbeitszeiten: falls man früher nachhause müsste, ist das gar kein Problem. Eine Möglichkeit Spätdienste zu machen bestehe auch.
- Ultraschalldiagnostik/EEGs: man darf sehr gerne zugucken und mitmachen. Dazu einfach mal die Krankenpflegerin, die dafür zuständig ist, ansprechen!
Evtl. gibt es in Zukunft einen Schlüssel für das Arztzimmer (oder für eine Umkleide), leider war das in meiner Famulatur nicht möglich.
Zu einer Unterkunft kann ich nichts sagen, da ich von keiner Gebrauch machen musste, ich würde aber jedem empfehlen, der von etwas weiter weg kommt, sich danach zu erkundigen! Das Klinikum in Bremen-Nord liegt leider etwas außerhalb vom Bremer Stadtzentrum (mindestens 35 min mit der Nordwestbahn vom Hbf Bremen).
Falls sich jemand sehr für EEGs und ENGs/EMGs interessiert: nachmittags arbeitet eine nette Oberärztin, die ENGs/EMGs durchführt und EEGs auswertet und einem immer gerne Fragen beantwortet, auch während sie untersucht!
Bewerbung
Per E-Mail oder Anruf an das Chefarztsekretariat wenden, die Sekretärin antwortet in der Regel auch sehr schnell.