Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, Notaufnahme, OP
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Das Tertial in der Dermatologie im Vivantes Klinikum Spandau war mein erstes PJ-Tertial und ich kann es absolut empfehlen!
Wir waren 2 PJler und wurden entsprechend auf Station und Tagesklinik (TK) aufgeteilt.
Ich war zunächst auf der Tagesklinik. Hier gibt es zwei Gruppen von Patienten: Konservative und Durchuntersuchungen. Letztere kommen zur Tumornachsorge z. B. bei Malignem Melanom. Zur Tumornachsorge gehört eine kurze Anamnese, ein Hautkrebsscreening, Blutentnahme und Bildgebung (je nach Stadium Sono + CT + cMRT oder nur Sono). Hier kann man sich im Untersuchen, Zugänge legen und Blutabnehmen üben. Konservative Patienten kommen zur teilstationären Behandlung ihrer Erkrankung. Meistens waren dies Ekzeme oder Psoriasis. Sehr angenehm ist, dass die Patienten alle recht fit sind und man sie aufgrund der langen Behandlungszeiträume gut kennenlernt. Die konservativen Pats kann man ebenfalls selbst aufnehmen, den Assistenten dann vorstellen und mit ihnen das Prozedere besprechen. Ansonsten läuft man auf der TK bei Visiten mit, macht Blutentnahmen und Zugänge, wenn die Phlebotomistin nicht da ist (es sind nicht sehr viele, aber genug zum Üben) und kann sich auch jederzeit von den Schwestern den Ablauf der Lichttherapien und sonstige topische Therapien zeigen lassen. Mittwochs ist Chefarztvisite, bei der eigentlich alle Patienten der TK im Laufe ihrer Behandlung mindestens einmal vorgestellt werden.
Auf der Station ist man neben der Stationsarbeit vor allem für die Aufnahmen zuständig. Auch hier kann man also wieder viele Anamnesen und Untersuchungen (internistisch + dermatologisch) durchführen und entsprechende Erfahrungen sammeln. Auch auf Station fallen immer mal wieder Blutabnahmen und zu legende Zugänge an, natürlich kann man auch selber Patienten betreuen, Patienten in der Oberarzt- oder Chefarztvisite vorstellen und Briefe schreiben. Außerdem kann auch das Entnehmen von Probebiopsien dazu gehören sowie das Mitgehen in die dermatologische Rettungsstelle. Die Patienten hier haben u.a. komplizierten Herpes Zoster, Erysipele oder zweizeitige OPs z. B. beim Basaliom.
Es gibt zwar keinen PJ-Unterricht, dafür aber die besonders lehrreichen Visiten von Oberärztin (mittwochs, nur auf Station) und Chefarzt (mittwochs auf TK, donnerstags auf Station). Die Oberärztin erklärt sehr gerne, sehr viel und sehr gut und kann alle möglichen Inhalte extrem strukturiert rüberbringen. Der Chef fragt einen gerne auch mal ein wenig ab, aber die Fragen sind nie gemein (in der Regel kann man sich ja auch darauf vorbereiten), man wird nie bloßgestellt, im Gegenteil, wenn man etwas nicht weiß, wird es einem gleich erklärt.
Weiterhin kann man jederzeit recht einfach ins MVZ, in den „kleinen“ OP (OPs in Lokalanästhesie), den ITN-OP und die Allergiesprechstunde rotieren. Man muss ganz einfach nur fragen, wann es passt.
Insgesamt war das Tertial in der Dermatologie Spandau eine sehr runde Sache, ein tolles erstes Tertial, an das ich gern zurückdenke und dass mir sehr viel Input für die Zukunft gegeben hat. Man lernt so gut wie alle Seiten der Dermatologie kennen und wird gut im Team aufgenommen. Der Weg nach Spandau lohnt sich also in jedem Fall, auch wenn man nicht unbedingt Hautarzt werden möchte!!
