Die Zeit auf der 1b/3c war gemischt: Die Stationsärzt:innen waren alle super nett und man hat sich schnell eingefunden, jedoch fand ich persönlich den Umgangston auf den höheren Hierarchieebenen nicht immer angebracht. Hier wurde man eher als notwendige Hilfsperson angesehen, die oft ignoriert wurde. Wenn man Interesse zeigt durch Fragenstellen nehmen sich die meisten Oberärzt:innen allerdings auch die Zeit, zu erklären. Der Chefarzt kann vor allem im OP sehr aufbrausend sein, weshalb man nicht gern mit ihm operiert - allerdings macht er auch mal spannendere OPs, bei denen er auch erklärt.
Generell muss man Punkt 7 zur Visite erscheinen, welche sehr kurzgehalten wird und auch keine Zeit zu Nachfragen zulässt, da um 7:45 die Röntgenbesprechung beginnt. Dann geht es entweder mit Routinaufgaben (BEs, Flexülen, COVID-Tests) weiter oder es geht sofort in den OP. Die PJler:innen und Famulant:innen (meist insgesamt 2-3) teilen sich eigenständig auf die OPs ein. Meist ist man bei mind. einer OP am Tag eingeteilt. Hier ist vor allem Endoprothetik angesagt, v. a. Knie und Hüfte. Bei den Hüften steht man hinter einer durchsichtigen Folie und sieht entsprechend wenig. Manchmal wird auf Nachfrage eine Kamera auf das OP-Feld für einen gerichtet. Spannend sind die Wirbelsäulen-OPs, bei denen man über eine Kamera mit ins Mikroskop schauen kann. Wenn man sich gut anstellt, darf man im Verlauf beim Faszienknoten helfen und Wunden nähen. Auf Station kann man sehr schnell Briefe schreiben auf freiwilliger Basis. Ansonsten darf man ggf. Erys transfundieren (mit dem ganzen Prozedere), in der Rettungsstelle Patient:innen voruntersuchen und besprechen und auch mal in eine Einweisungsprechstunde mitgehen. Die stationären Aufnahmen machen die Stationsärzt:innen alle selbst, hier kann man leider nichts mitnehmen. Unterricht gab es keinen, vor Corona gab es wohl mal einen, der aber nicht wieder eingeführt wurde - sehr schade. Man kann sich aber dafür einsetzen, dass man regelmäßig zu der sehr guten Fortbildung der Allgemeinchirurgie geht. Der Kontakt zur Pflege war auf beiden Stationen 1b/3c sehr gut (man macht für die 3c meist nur BEs und Flexülen, man kann aber auch mal bei der Visite mitgehen).
CAVE: Bis jetzt ist es so organisiert, dass man je 8 Wochen auf Station 1a (Allgemein- und Viszeralchirurgie) und auf Station 1b/3c (Ortho & Unfallchirurgie) eingeteilt ist. Nur wenn die anderen PJler:innen tauschen wollen, kann man es individuell entscheiden. Dieser Bericht betrifft nur die 1b/3c.