Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
TU Muenchen
Kommentar
Das Wahltertial sollte das Beste Tertial sein, und das war es hier auf jeden Fall. Ich kann die Psychiatrie der LMU jeder/m empfehlen, der/die sich langfristig für eine Fachärzt*innenausbildung für Psychiatrie entscheidet oder auch einfach nur den psychiatrischen Arbeitsalltag kennenlernen möchte. Es gibt die Möglichkeit, 2x8 Wochen auf einer der vier großen Stationen des Hauses zu verbringen (C2, C3, B3, B2, siehe Website), wenn mehr PJler im Haus sind, gibt es auch Plätze auf den kleineren Stationen. Ich war letztendlich 16 Wochen auf einer der Akutstationen, zum einen wegen der vielseitigen Krankheitsbilder, zum anderen wegen des wirklich großartigen Teams, welches mich extrem gut aufgenommen und als angehende Ärztin ernstgenommen hat. Was mir an der Psychiatrie so gut gefällt ist das multiprofessionelle Zusammenarbeiten zwischen Pflege, Psycholog*innen und Ärzt*innen und die dadurch breite Betreuung der Patienten - dies war hier auf jeden Fall gegeben. Durch die unterschiedlichen Erkrankungen auf den Akutstationen bekommt man ein gutes Gefühl für unterschiedliche Behandlungspläne, die Umgänge mit den jeweiligen Patienten bzw. Patientengruppen und auch einen Einblick in die zahlreichen Behandlungsmöglichkeiten, mit Krankheitsspektren von Katatonie bis Manie. Da man fest zum Team zählt, sollte man hier eher nicht damit rechnen, früh gehen zu können, im Regelfall betreut man eigene Patienten, führt
deren Visiten (unter Supervision oder Rücksprache) und trägt Mitverantwortung. Ich glaube, das Geld, welches ich erhalten habe, war Corona-Geld, soweit ich weiß handelt es sich hierbei nicht um ein standardmäßiges Gehalt. Es gibt aber freies Mittagessen, hierfür kann man entweder die Mensa der Poliklinik oder der Kinderklinik besuchen (dem Essen gebe ich eine solide 3 von 10) und es wird generell sehr auf Pausen geachtet.
Das einzige Manko waren die zwar regelmäßig stattfindenden Fortbildungen (online), jedoch gab es oft keinen leeren bzw. ruhigen Arbeitsplatz, an denen man diesen hätte folgen können. Neben den PJ-Fortbildungen gab es noch mindestens eine psychiatrische Fortbildung pro Woche sowie eine für die PIAs, an denen man ebenso online teilnehmen konnte.