Mein Corona-Tertial in der Inneren Medizin am ELI war einfach nur toll! Vom ersten Tag an wurde man sehr nett begrüßt und aufgenommen und hat sich direkt wohl gefühlt. Jeder PJ bekam ein eigenes Telefon und einen eigenen Spind sowie jeden Tag neue Kleidung. Von Corona-Einschränkungen waren wir im Sommer nicht mehr wirklich betroffen: Anfangs musste man sich noch 2x/Woche selber testen, das wurde aber auch im Laufe des Sommers aufgehoben. Es gab im Mai (zu Beginn des Tertials) und ab August wieder einige Corona-Patient*innen auf Station, zwischendurch aber auch mal gar keine. FFP-2-Masken und Selbsttests wurden gestellt.
Wir waren insgesamt 3 PJs (was die perfekte Anzahl für das eher kleine Haus ist, so stand man sich nie im Weg rum, konnte sich gut aufteilen und hatte immer zu tun) und haben uns unseren eigenen Rotationsplan gemacht: 1 Monat Gastroenterologie, 1 Monat Pneumologie, 1 Monat Allgemein-Innere und 1 Monat Rettungsstelle. Nebenbei konnte man auch immer noch in die Funktionsdiagnostik (Sono, Koloskopie, Gastroskopie, ERCP, etc.) und auch mal selber schallen und mitverfolgen, was bei den eigenen Patient*innen in den Untersuchungen rauskommt.
Es wurde darauf Wert gelegt, dass wir PJs eigene Patient*innen betreuen und vorstellen. Das hat meistens sehr gut geklappt. Vor allem in der Rettungsstelle war zeitweise sehr viel los, sodass man selber schonmal die Patient*innen untersuchen und eine echte Hilfe sein konnte, was sehr viel Spaß gemacht hat.
Der Tag begann meistens gegen halb 8 mit Blutentnahmen und Flexülen legen. Um 8 Uhr war dann die Frühbesprechung, in der die neuen Patient*innen vorgestellt wurden und aus der Nacht berichtet wurde. Danach ging es weiter mit den Blutabnahmen und dann auf Visite. Die Assistenzärzt*innen warteten meistens mit der Visite, bis wir fertig mit Blutabnehmen waren, sodass man auch alles von den Patient*innen mitbekam. Nach der Visite ging es dann ans "Abarbeiten" der Dinge, die während der Visite aufgefallen sind, Telefonate führen und Briefe schreiben. Um 12 Uhr wird immer gemeinsam Mittag gegessen und um 13 Uhr war die Röntgen-Demo und Nachmittagsbesprechung. Je nachdem, wie viel so los war, konnte man meist zwischen 15 und 17 Uhr gehen, an manchen Tagen auch früher. In der Rettungsstelle konnte man selber entscheiden, ob man Frühdienst (8-16 Uhr), Spätdienst (14-20 Uhr) oder den PJ-Zwischendienst (10-18 Uhr) mitmachen will. Auch Nachtschichten sind möglich.
Positiv:
- Super nettes Team! Man fühlt sich direkt gut aufgehoben, wird total gut integriert und alle sind nett und bemüht, dass man etwas lernt und eine gute Zeit hat.
- Mittagessen war kostenlos und es wurde darauf geachtet, dass möglichst immer alle gemeinsam essen gehen.
- Grade in der Rettungsstelle kann man viel Eigenverantwortung übernehmen und eigene Patient*innen betreuen. Die Assistenz*ärztinnen sind auch sehr bemüht, dass man die Fälle durchspricht, manche fragen einen auch ein bisschen ab. Allgemein lernt man viel über die "Basics" der Inneren Medizin und hat auch ab und zu mal speziellere und spannende Fälle dabei.
- Tolle Organisation vom Sekretariat der Inneren Medizin, immer sofort zur Stelle und sehr bemüht, dass die PJs sich wohl fühlen.
Insgesamt war das Tertial im ELI eine sehr schöne Zeit, die ich jedem/jeder empfehlen kann! Auch wenn "richtige" Lehre mit Fortbildungen etc. nicht wirklich stattfand und das Haus eher klein ist, nimmt man doch sehr viel mit und arbeitet in einem ganz tollen Team.