Die Entscheidung das Innere Tertial im Klinikum Eilbek zu absolvieren beruhte auf persönlicher Empfehlung eines ehemaligen Angestellten, sowie den guten Bewertungen auf dieser Seite.
Im Nachhinein kann ich eigentlich nur mit einstimmen und das Haus uneingeschränkt weiterempfehlen.
Station 7E, Innere Medizin / Schwerpunkt Nephrologie:
Wie ja bereits aus den Vorberichten zu ersehen ist schliesst insbesondere die Station 7E im PJ Ranking überdurchschnittlich ab. Das hat m.E. nach nicht nur etwas mit dem Engagement bei der PJler Ausbildung zutun, sondern auch mit der allgemein guten Stimmung. Ob nun Ärzte oder Pflegepersonal- es herrschte stets ein freundlicher Umgangston und man fühlte sich sehr gut integriert. Dies gilt grundsätzlich. Wer darüber hinaus noch Engagement und spezielles Interesse an der Inneren Medizin zeigt, dem wird die Möglichkeit gegeben auch tiefere Einblicke zu erlangen. Ich durfte (unter Anleitung) selbstständig Pleura- sowie Aszitespunktionen durchführen, Patienten in der Funktion sonografisch vor oder nachuntersuchen, Ports anschliessen, Transfusionen durchführen, Urinsedimente anfertigen und mikroskopieren, etc.
Die Visiten waren vorbildlich. Wer möchte bekommt eigene Pat. zugeteilt, die er betreut und auch auf den Ober- und Chefarzt-Visiten vorstellt. Diese Dienstags und Donnerstags stattfindenden Lehrvisiten sind noch einmal besonders hevorzuheben. Chef- und Oberarzt nehmen sich so vorbildlich Zeit um sich ein Bild aller Pat. zu verschaffen, daß eine solche Visite schonmal 3-4h dauern kann (Rekord war 4h20min mit Prof. H. :-P) Zum Glück sind auch Chef- und Oberarzt so nett, daß es einem nicht übel genommen wird wenn man gegen Ende der Visite auch mal an der Wand lehnt :-P. Während dieser Visiten werden Fragen an die PJler gerichtet. Wer da aufpasst kann so manches mitnehmen.
Allerdings muß ich meinem Vorgänger widersprechen: ich empfand es nicht so als ob Dr. D. viel Kolibriwissen abfragt, vielmehr legte er meiner Meinung nach die Schwerpunkte auf die wirklich wichtigen Dinge des internistischen Alltags. Ob nun die Behandlung der Herzinsuffizienz, EKG-Auswertungen oder Antibiotikatherapie- alles hatte praktischen Bezug. Allerdings hat er als Nephrologe selbstverständlich auch (von Studenten oft gefürchtete Themen) wie den Säure-Basen-Haushalt zum Thema gemacht. Da gabs dann manchmal ahnungsloses Schweige von uns zur Antwort. Allerdings- nicht-wissen wurde da nie übel genommen!
Des Weiteren ist man auch bei spezielleren Untersuchungen in der Funktion gerne zum zuschauen gesehen. Besonders empfehlen kann ich dabei die Nierenbiopsie durch Oberarzt Dr. D. und die Herzecho-Untersuchung bei Oberarzt Dr. L.
ZNA, Innere Medizin:
Weiterhin hatte man auch die Möglichkeit Zeit in der internistische Notaufnahme zu verbringen, was ebenfalls sehr empfehlenswert ist. Pat. aufnehmen, Untersuchungen üben, initiale Thrapien ansetzen. Insgesamt war man vorbildlich integriert. Dies gilt auch für die Pflege, trotz der teilweise sehr starken Arbeitsbelastung wurde viel gelacht und auch hier war nie jemand unfreundlich. Wenn Konsile angeordnet waren, war es auch stets möglich den Kollegen der anderen Fachabteilungen über die Schulter zu schauen.
Unterricht:
Es gab jeden Tag Unterricht! Vorbildlich. Wenn mal einer der lehrenden Ärzte verhindert war, wurde versucht einen anderen Termin zu finden oder ein anderer Kollege übernahm die Aufgabe.
Montag:
- EKG Unterricht bei Oberarzt Dr. L.
Dienstag:
- Lehrvisite mit Oberarzt Dr. D.
- Allgemeine ärztliche Fortbildung, wechselndes Thema/Referent
Mittwoch:
- Fallvorstellung bei Oberarzt L.
Donnerstag:
- Lehrvisite bei Chefarzt Prof. Dr. H.
- Internistische Krankheitsbilder und UAK bei Prof. Dr. H.
Fazit: Uneingeschränkt empfehlenswert. Denn, das einzige was mir in all der Zeit negativ aufgefallen war (um überhaupt mal etwas negatives zu nennen :-P) ist das betriebswirtschafliche Diktat, das leider sehr oft Thema in Pausen oder Mittagsbesprechungen war. Dies drückt doch auf die Stimmung. Ständige Vorderungen nach noch mehr Effektivität, Einsparungen und Wirtschaftlichkeit durch die Verwaltung bis zum Rande des Möglichen und junge Kollegen die Angst um ihre Verträge haben. Aber dies ist sicherlich die Crux der meisten Häuser in Deutschland und kein unicum des Klinikum Eilbek. Allerdings ist es eine Schande. Im Sinne einer medizinische Abteilung die sich so aufopferungsvoll um die Ausbildung junger Kollegen bemüht, ist es zu wünschen daß sich die Damen und Herren die die eigentliche Arbeit nur "verwalten", hoffentlich bald besinnen und erkennen daß man so nicht mit Menschen umgeht. Erst recht nicht wenn sie sich ihrer Sache so aufopferungsvoll hingeben. Mir hat es viel Spaß gemacht und ich bin froh viel für die Innere Medizin dazugelernt zu haben.
Bewerbung
Anfrage per Email, danach schriftliche Bewerbung mit Lebenslauf. Ca. 6 Monate vor PJ-Beginn.