In der Urologie am AKW wird man als PJler sehr herzlich empfangen. Die Urologen hatten offensichtlich nicht mit einem PJler gerechnet, sodass es gleich am ersten Tag ein großes Hallo gab. Dieser positive Eindruck bestätigte sich dann im folgenden Tertial durchgängig.
Die festen Aufgaben sind: Morgens geht man einmal die OPs für den Tag durch und zeichnet alle Patienten an. Danach ist Frühbesprechung und Visite. Bei der Visite kann man viel Bedside Sono üben. Danach liegen ca. 3 - 6 Blutentnahmen an. Auf der Station liegen i.d.R. zwischen 10 und 15 Patienten, deren Versorgung gegen 9:30 üblicherweise fertig ist, sodass es keine "Stationstage" wie z.B. in der Inneren gibt
Nach der Verrichtung der "PJler-Tätigkeiten" kann man frei wählen, was man machen möchte. Im OP ergibt sich bestimmt die Möglichkeit mal eine Zystoskopie zu machen. Außerdem kann man bei Circumcisionen viel Nähen. Auch größere Schnitt-OPs werden hier gemacht, bei denen einen Assistenz immer willkommen ist. In der Ambulanz kann man viel sonografieren und Aufklärungsgespräche üben. Auch das Erheben urologischer körperlicher Untersuchungsbefunde ist hier möglich. Wer hier nach 4 Monaten rauskommt und keinen Katheter legen oder SPDK wechseln kann ist wirklich selber schuld. Mono-J-Wechsel und Nifi-Wechsel können ebenfalls unter Aufsicht durchgeführt werden. In der Notaufnahme kann man urologische Notfallpatienten untersuchen, sonografieren, aufklären und aufnehmen.
Insgesamt muss ich sagen, dass die Urologen (auf allen Hierarchieebenen) sehr nett waren und bereitwillig jede Frage beantwortet haben. Ich habe in der ganzen Zeit kein unfreundliches Wort gehört. Gelegentlich wurde gemeinsam zu Mittag gegessen, als PJler konnte ich aber jeden Tag essen gehen. Normalerweise wurde ich zwischen 14 und 15 Uhr nach Hause geschickt, glg früher.
Wer Urologe werden möchte, ist hier im Wahltertial sicher gut aufgehoben, einfach weil man schon ein paar praktische Skills mitnimmt. Wer sich noch nicht sicher ist, ist hier auch gut aufgehoben, weil man einen sehr guten Eindruck von der (fast) gesamten Breite des Faches bekommt.