Zum Zeitpunkt meines PJ-Tertials wurde die Station 59 für Infektiologie und Pneumologie zur reinen Covid-Station umgestellt, sodass die Krankheitsbilder, die dort üblicherweise behandelt werden, wie HIV, Tuberkulose, Malaria, und pneumologische Krankheitsbilder anderswo behandelt wurden. Dennoch war das Spektrum an Erkrankungen groß, da auch andere z.B. neurologische oder gynäkologische Patient*innen bei uns waren, die nebenbefundlich Covid-positiv waren.
Der Ablauf auf Station war meistens so, dass die PJ-Studierenden bzw. Famulant*innen um 8 angefangen haben mit den Blutentnahmen, die sich aber in Grenzen hielten (meist insgesamt ca. 6-8). Danach fand erst die Besprechung mit der Pflege statt, dann die ärztliche Visite , bei der wir immer dabei waren. Nach der Visite wurden die To-Dos aufgeteilt und abgearbeitet. PJ-Aufgabe waren meistens Befunde anfordern, Meldungen beim Gesundheitsamt, Briefe vorzubereiten/vorzuschreiben und die Aufnahmen zu machen - also Blutentnahme, evtl. BGA, EKG, körperliche Untersuchung und Anamnese. Meistens standen auch genug PC-Arbeitsplätze für die PJ-Studierenden zur Verfügung (wir waren zu zweit + Famulant, üblicherweise sind es aber wohl weniger).
Die Station verfügt über ein kleines Labor, in dem Blutausstriche angefertigt und gefärbt werden können, mein persönliches Highlight war demnach das Mikroskopieren von Plasmodien bei Malaria - was unter nicht-pandemischen Umständen bestimmt häufiger möglich gewesen wäre.
Es gab immer die Möglichkeit, Mittagspause zu machen, und das ganze Team, sowohl ärztlich als auch pflegerisch, war durchweg sehr freundlich und dankbar für Hilfe und Entlastung. Die Stimmung auf Station ist immer angenehm, auch wenn viel zu tun ist hat sich niemand im Ton vergriffen. Wir konnten unsere Studientage selbstständig einteilen, und falls es mal notwendig war, früher als 16 Uhr zu gehen, war das i.d.R. auch kein Problem. Für Nachfragen gab es immer ein offenes Ohr, auch wenn ich mir teilweise mehr Teaching oder Herausforderung gewünscht hätte, bzw. mehr Möglichkeiten, eigene Patient*innen unter Anleitung zu betreuen, ein Therapievorschlag zu machen oder diese bei der Visite vorzustellen.
Einmal die Woche fand eine Fortbildung für alle internistischen PJ-ler statt, zu der wir gehen konnten, und für die Mittagspause wurden Essensmarken im Wert von 7€/Tag gestellt.
Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit meinem Abschnitt auf der Station 59, vor Allem wegen des netten Teams und des herzlichen Umgangs.
Bewerbung
Regulär via PJ-Portal, Einteilung auf die unterschiedlichen internistischen Stationen am ersten Tag des Tertials