PJ-Tertial Gynäkologie in Universitaetsklinikum Augsburg (11/2020 bis 3/2021)

Station(en)
MK, Gyn
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, OP
Heimatuni
Saarbruecken
Kommentar
Die Organisation (Bewerbung, Einteilung der PJler, Rotation, Schnupperwoche in Fremdfach) ist super, mit Kerstin Bauer hat man jederzeit eine gute Ansprechpartnerin, die sich alle Wünsche und Sorgen anhört und sich bemüht, alles zu regeln.

Wir waren im Schnitt 6 PJler in der Gyn, was relativ viel war. Es gab einen Rotationsplan, sodass man gleichmäßig auf Ambulanz/Sprechstunde, OP, Gyn Station, Mutter-Kind-Station sowie Kreißsaal verteilt war.

Ambulanz: Man kann viel zuschauen, die Sprechstunden sind insgesamt interessant, man hat allerdings wenige eigene Aufgaben. Da die Ärzte jeden Tag wechseln, kommt keine richtige Routine rein und man darf wenig selbst untersuchen (natürlich auch immer vom Arzt abhängig). Aufgrund des Pflegemangels wurden wir auch häufig für nicht-ärztliche Tätigkeiten eingesetzt, was etwas schwierig ist, solange man sich mit dem Computerprogramm etc. nicht auskennt, man selbst nimmt davon leider wenig mit. Insgesamt schön, viele verschiedene Patientinnen in der Sprechstunde zu sehen, jedoch war die Rotation von 3 Wochen für meinen Geschmack zu lange und ich wäre lieber immer mal wieder für einen Nachmittag oder so in die Ambulanz gegangen. Notfälle gibt es im normalen Arbeitstag wenige, wenn ja, kann man da aber auch immer mitgehen.

Gyn-Station: Morgens macht man immer einige Blutentnahmen, legt ggf. Viggos, hält sich aber meist in Grenzen. Danach darf man immer auf Visite mitgehen und teilweise Verläufe dokumentieren. Falls im OP noch Leute gebraucht werden, springt man dann von Station aus ein, da wir so gut besetzt waren, war das eher selten der Fall. Ansonsten darf man selbstständig Nieren-Sonos und Abschlussuntersuchungen nach Hysterektomie machen, kann gut selbstständig arbeiten aber auch jederzeit bei den Ärzten nachfragen, wenn etwas unklar ist. Wenn es wenig zu tun gibt, legt man teilweise noch Briefe an oder kann auch mal einen Patienten selbst übernehmen, wobei das öfter angekündigt wurde und eher sehr inkonsequent durchgezogen wurde.

MK: Die Mutter-Kind-Station ist im hübschen Neubau und deutlich schöner als die Gyn-Station. Hier gibt es jeden Morgen sehr viele Blutentnahmen (wenn man so gut besetzt ist, kann man sich aber gut verteilen, sodass die Leute aus OP, Kreißsaal und Ambulanz morgens auch noch mit den BEs auf Station helfen, dann ist es gut machbar). Man darf jeden Tag auf Visite mitgehen und wenn gewünscht auch mal bei den U2s den Pädiatern über die Schulter schauen. Auf Visite dokumentiert man die Verläufe und kann auch mal selbst die Visitengespräche führen. Nach Visite finden jeden Tag viele Abschlussuntersuchungen statt, welche man sehr schnell eigenständig übernehmen kann (wir PJler durften die nach Sectios alleine machen, die nach Spontanpartus gemeinsam mit der AÄ). Hier hat man das Gefühl, schnell selbstständig Aufgaben übernehmen zu können. Briefe schreibt man hier eigentlich kaum, da sowieso sehr viele Textbausteine kopiert werden...

OP: Wenn man im OP eingeteilt ist, hilft man morgens evtl noch bei den Blutentnahmen und ist dann den ganzen Tag im OP. Man kann bei allen größeren Eingriffen assistieren und bei den Laparoskopien zuschauen. Hier wird je nach Operateur mal mehr und mal weniger erklärt. Toll sind die OPs mit Dr Pauli, der unglaublich gerne und viel erklärt und die Studenten miteinbezieht. Ansonsten ist man häufig eher der klassische Haken-Halter, darf aber bei den meisten Ärzten die Hautnaht am Ende machen. Von den meisten Oberärzten wird leider wenig erklärt, sodass man viel weniger lernt, als eigentlich möglich wäre. Ein Tag pro Woche ist Brust-OP-Tag mit Prof. Ditsch, hier wird richtig viel erklärt und man darf auch viel selbst machen!!

Kreißsaal: Im Kreißsaal war ich nur kurz, da ich mir am Ende des Tertials noch Fehltage genommen habe. Hier legt man viele Viggos, kann ansonsten jederzeit bei Sectios assistieren und da auch regelmäßig die Hautnaht machen. Je nach Tag ist auch mal sehr wenig zu tun, bei Spontangeburten darf man zuschauen, muss aber Glück haben, dass man Bescheid gesagt bekommt und dass überhaupt welche im Tagdienst stattfinden. Es lohnt sich auf jeden Fall, 24h- Dienste mitzumachen, da man dann der einzige PJler ist (man darf dann bei Kerstin im Zimmer übernachten und wird angerufen wenn es etwas spannendes gibt) und sieht eher mal eine Geburt und ist auch nochmal bei einigen Sectios dabei.

Insgesamt waren wir in Augsburg überall sehr sehr viele PJler und standen uns etwas auf den Füßen herum. In der Gyn hat jeder PJler ein Telefon und es gibt zusätzlich ein OP-Telefon,welches immer der PJler von Gyn-Station einsteckt, sodass man auch mal mit gutem Gewissen einen Kaffee trinken kann und einfach bei Bedarf wieder auf Station/in den OP geht. Wegen Corona fand leider kein PJ-Unterricht statt, der Chef der Gyn hat aber ab Januar einmal wöchentlich Gyn-Unterricht angeboten, welcher meist wirklich gut war. Das Team ist insgesamt nett, jedoch muss man sich grade im Gyn-OP sehr bemühen, dass man etwas gezeigt bekommt. Wie viel man auf welcher Station mitarbeiten kann, hängt auch immer stark von den Assistenzärzten ab, man muss aber tendenziell schon viel Eigeninitiative zeigen, damit man mal eigene Patienten bekommt oder untersuchen darf. Dafür darf man aber immer pünktlich gehen und die Atmosphäre ist absolut entspannt.
Deutlicher Vorteil in Augsburg ist der super entspannte Umgang mit Fehltagen! Wir hatten 5 Tage Überstundenausgleich, die wir frei nehmen durften (und haben quasi nie Überstunden gemacht, keine Sorge!), hatten dann weil kein Unterricht stattfand 1 Studientag/Woche, den man frei nehmen durfte wann man wollte und nach Diensten bekommt man auch immer Ausgleichsfrei, welches man sich so schieben kann, wie es grade passt. Brauchte daher überhaupt keine offiziellen Fehltage und hatte trotzdem über Weihnachten sowie am Ende des Tertials frei.
Das Essen in der Kantine ist sehr günstig (ca. 2 Euro soweit ich mich erinnere) und ist soweit okay, man hat auf jeden Fall auch meistens Zeit für eine ausgiebige Mittagspause :)
Bewerbung
über PJ-Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Tätigkeiten
Mitoperieren
Briefe schreiben
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
250

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
3
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2