7 Uhr Visite, 730 Uhr Morgenbesprechung, anschliessend entweder Blutabnahmen, anschliessend Ambulanz oder direkt in den OP.
Die Blutentnahmen hielten sich meist in Grenzen, meist 3-5 auf meiner Station, selten bis zu 10.
Da wir mehrere PJ´ler waren gingen die Blutentnahmen schnell von der Hand.
Mein Chirurgietertial hinterläßt ein gemischtes Gefühl.
Einerseits wurde man freundlich aufgenommen, die Kollegen waren größtenteils nett, Kontakt zur Pflege (zumindest auf meiner Station) gut....leider wird man jedoch mehr als "vollwertige" Arbeitskraft eingesetzt anstatt als Medizinstudent im letzten Jahr. (Stichwort fehlender chirurgischer Nachwuchs)
Strukturierte Ausbildung ist Fehlanzeige, in 16 Woche insg. 2 Platzwunden genäht, im OP bzw. nach OP mal Drainagen angenäht oder Trocharzuänge genäht, Subkutan-/Intrakutannähte Fehlanzeige.
OP-Team größtenteils sehr freundlich, vereinzelt jedoch null Bereitschaft PJ´ler mal ne Intrakutannaht machen zu lassen (Originalzitat: "Ne das wird getackert, ich will pünktlich essen".)
Man kriegt jedoch eine Vielzahl verschiedener OPs zu sehen und darf bei kleineren Eingriffen auch häufig die 1. Assistenz machen, so dass man aktiver in die OP involviert wird (d.h. nicht nur Haken halten)
Stimmung im OP ansonsten angenehm, kein Anschnauzen sondern kollegiales Verhalten.
Richtiger PJ Ansprechpartner fehlt. (bzw. hat das Haus verlassen)
In der Ambulanz wird gern mal gehetzt was das Zeug hält, strukturierte Wissensvermittlung bezüglich Wunderversorgung absolute Fehlanzeige, lieber wird von einer manchmal durchgeknallten Schwester zum tausendstenmale wegen Banalitäten genervt.
Der didaktische Wert der Visite geht gegen null. (vielleicht aber auch typisch Chirurgisch)
Unterm Strich denke ich das es einen im Chirurgietertial wesentlich schlechter treffen kann als hier.