Ganz allgemein: Das Tertial in Damp wird aufgeteilt in 8 Wochen Reha-Klinik (Kardio+Nephro) und 8 Wochen Rheuma. Ich schreibe einen extra Bericht zur Rheuma, hier geht es nur um die Reha. Man startet in einer der beiden Abteilungen (meist Reha) und wechselt dann. Wenn ihr Urlaub plant am Ende würde ich defintiv versuchen mit Fr. Sabine Musebrink zu organisieren, dass ihr den ersten Teil in der Rheuma macht, denn da lernt ihr viel, in der Reha leider deutlich weniger, deswegen ist der Urlaub dort besser gelegen.
Mein Start war etwas holprig (s. "Allgemein") und ich hatte defintiv einen kleinen Motivationshänger, was mit den wenigen Optionen in der Abteilung nicht die beste Kombi war.
Vorneweg- das Team ist ausnahmslos sehr nett. Allerdings hat jeder sein eigenes Büro, abgesehen von Sekreteriat gibt es keinen "Gemeinschaftsraum". und auch keine Visite (nur einmal wöchentlich Vorstellung der Patienten im Zimmer des jew. Arztes). Jeder macht so sein Ding und als PJler muss man sich da dann irgendwie reinwuseln.
Man wird höflich gebeten bei den Blutabnahmen morgens zu helfen (7.30 Uhr-8:15 Uhr), dann bringt man die BE zum Hol- und Bringdienst und die BGAs in die Dialyse und druckt dort die Messwerte aus und bringt sie auf Station. Das war es eigentlich mit den Aufgaben, was man danach macht, ist den Leuten relativ egal.
Ich bin erst öfter in die Wiedervorstellungen gegangen ("Visite"), allerdings meinten die Ärzte dann oft gleich "ja , aber das ist jetzt nicht so spannend". Ich meine, ich weiß? Aber ich habe ja sonst wenig zu tun? Man kann mit zu den EKGs gehen, und die anhängen und auch bei den Belastungs-EKGs mit dabei sein. Dann gibt es noch die Möglichkeit bei den ECHOs mit dabei zu sein, zum einen vormittags mit den OÄ, zum anderen immer mit Dr. Henke (so ein netter Mensch) Dienstags und Donnerstags von 14°°16°°. Dr. Henke macht auch extrem gerne Teaching und erzählt viel und erklärt, man darf auch praktisch alle Menschen die kommen, erstmal selbst ECHOen (?) und bekommt viel Übung. Insgesamt war aber sehr wenig zu tun, und es ist eben keine Aktuklinik, sondern Routine-Diagnostik in einer Reha. Dazu möchte ich noch sagen, dass man grundsätzlich bei jedem Arzt, egal zu welcher Untersuchung jederzeit willkommen war und kommen durfte, aber viel Teaching war bei den meisten eben nicht dabei und anderen Leuten beim Arbeiten zuzusehen ist einfach etwas komisch :D. Man darf auch Aufnahmeuntersuchungen machen und den Patientin hinterher vorstellen. Man ist zwar offiziell in der Nephro eingeteilt, die PJ-Betreuung machen aber eigentlich die Kardiologen. Es gibt einen nephrologischen OA, Dr. Schöcklmann, sehr nett und sehr guter PJ-Unterricht. Sowohl ihm, als auch Dr. Henke ist sehr daran gelegen, dass man etwas mitnimmt. Der Assistenzarzt in der Nephro spricht leider ganz schlecht Deutsch und es ging immer viel Info im Patientengespräch v.a. bei den Konsilen verloren, was etwas weh tat beim Zusehen.
Gegen Ende war ich dann öfter in der Dialyse, das ist auch spannend. Die Pflege (definitiv an die Pflege halten!) hat mir vom Aufbau eines Dialysegerätes bis zum Anbringen, den verschiedenen Shunt- und Dialysearten sehr viel erklärt und auch wenn das nicht mein späterer Arbeitsbereich ist, habe ich dort viel gelernt. Ich habe dort auch die Essenstabletts ausgetragen (hach, Erinnerungen an das Pflegepraktikum werden wach), aber es war wenigstens was zu tun, und die haben mit mir Teaching gemacht.
Prof. Köhler hat man nur zum PJ-Unterricht gesehen, der auch wirklich gut war, ebenfalls sehr nett und versucht einem etwas beizubringen.
Insgesamt war man eher unterbeschäftigt und es ist einfach mühsam jeden Tag nach Arbeit zu suchen. Es wäre sicherlich hilfreich gewesen, wenn sich irgendjemand für einen zuständig gefühlt hätte und gesagt hätte "Komm, lauf mal mit", aber so war man sich wirklich selbst überlassen. Ist auch nicht schlecht, ich habe etwas für meine Doktorarbeit und das M3 gemacht. Das Team ist wie gesagt auch sehr nett und man ist jederzeit überall willkommen. Ein festes Aufgabenprofil und etwas Struktur und Anbindung an das Team hätten sicher geholfen, aber das liegt zum überwiegenden Anteil auch am Wesen einer Reha-Klinik. Auch das ist eine Erfahrung.
Damp selbst ist ein reiner Touristenort, das Meer liegt direkt vor der Haustür. Das Hotel veranstaltet auch immer wieder Events. Ich habe mir gerne die nähere Umgebung angesehen und Sightseeing und Wassersport gemacht.
Allgemein:
Mein Tertial hat nicht ganz so gut angefangen, da mir 3 Wochen vorher gesagt wurde, dass es keinen Wohnheimsplatz gibt (ich habe mir dann über AirBnB was organisiert und bin gependelt, denn Damp zur Hauptsaison ist ausgebucht und nicht finanzierbar). Lag an einer (wohl längst überfälligen) Renovierung, am Ende meines PJ war da auch schon die erste Famulantin wohl wieder im Wohnheim, sollte jetzt kein Problem mehr sein. Nachdem ich eine Woche vor Start nichts gehört habe, habe ich mal eine Mail hingeschickt und langer Rede kurzer Sinn, die Personalabteilung (von der ich schon den Vertrag bekommen habe) wusste wegen angeblichem Personalwechsel nicht, dass ich komme. Da es mein letztes Tertial war und ich die Bestätigung vom PJ-Portal hatte, habe ich diese hingesendet und gesagt, dass ich Montag defintiv hier anfangen werde. War dann letztendlich doch kein Problem und am Montag konnte ich starten. Bei den anderen PJlern war es deutlich besser organisiert, das war wohl persönliches Pech. Unbedingt auch direkt hinter dem SAP-Zugang her sein, das hatte sowohl das Sekreteriat, als auch die Personalabteilung, als auch die IT-Abteilung verbaselt in einer wohl bisher noch nicht vorgekommenen Verkettung unglücklicher Umstände. Nach 3 Wochen und vielen Telefonanrufen und konsekutiven Entschuldigungen aus o.g. Abteilungen war ich dann tatsächlich arbeitsfähig. Lief aber auch bei den anderen PJlern besser und nach 3 d war der Zugang bei denen wohl da. Da ich in der Reha angefangen habe, war das auch nicht so dramatisch, in der Rheuma hätte ich ohne Zugang nichts machen können.