Das Tertial in der Inneren am Klinikum Harlaching war im Großen- und Ganzen sehr zufriedenstellend!
Die Organisation durch das Klinikum lief vorab sehr gut und strukturiert:
Knapp drei Wochen vor Tertialbeginn wurde man per Mail kontaktiert, wo man seine Wünsche bezüglich der Station und des Fachbereiches äußern konnte. Der erste Tag im PJ war rein administrativ- Corona PCR Test, und kurzes "Willkommen-heißen".
Zwei Tage später wurden dann alle PJlerInnen von der Sekretärin in Empfang genommen, man hat ein Telefon, Namensschild, Kleidung, und Unterlagen erhalten. Zusätzlich hat man in den folgenden Tagen sowohl einen PJ-Zugang als auch einen Spintschlüssel übermittelt bekommen. Was hier als selbstverständlich klingt, wird an vielen anderen Kliniken (Uniklinikum TU München bspw.) nicht geliefert.
Die Zeit auf der Gastro war wirklich sehr angenehm und kollegial. Das ärztliche Team hat mich sofort herzlich aufgenommen, und ich habe mich von Tag 1 als "Mitglied" im Team gefühlt, und nicht als die "PJ-lerin", die nur zum Blut abnehmen und Botengänge abwickeln da ist.
Neben den allgemeinen internistischen Tätigkeiten wie den morgendlichen Blutentnahmen, Aufnahmen, Visiten, habe ich auch viel Zeit in der "Funktion" verbracht, und wurde von den dort tätigen AssistenzärztInnen in die Tätigkeiten des sonografierens eingeführt, und habe dort echt einiges an "Basic Skills" gelernt. Auch durfte ich bei einigen Aszitespunktionen selbstständig unter Aufsicht tätig sein, und habe mir in der Endoskopie hin- und wieder Untersuchungen angeschaut.
Mittags bin ich immer mit den Ärzten zusammen essen gegangen, was auch nicht selbstverständlich ist. Nachmittags wurde es mir offen gelassen, ob ich noch länger bleibe, oder auch mal früher nach Hause gehe. Die Kommunikation war generell sehr offen und locker, von Seiten der Ärzte wurde mir komplett Raum gelassen wie ich mein PJ gestalten möchte. Klar war es dann auch an mir gelegen was ich daraus mache, und ich habe mir die Aufgaben auch etwas gesucht, da einem nicht so direkt immer was aufgetragen wurde. Das kann der ein- oder andere als lästig empfinden, weil man so auch viel hätte rumsitzen können.
Für drei Wochen meiner Zeit war ich dann noch auf der internistischen Notaufnahme, was auch sehr spannend und lernintensiv war. Dort durfte ich eigene Patienten mit aufnehmen, körperliche Untersuchungen durchführen, und gemeinsam mit den Ärzten die Fälle besprechen.
Mehr als der inhaltliche Aspekt habe ich die Arbeitsatmosphäre und die ÄrztInnen im gesamten Klinikum Harlaching als super nett, entspannt und hilfsbereit empfunden.
Verglichen zu Teams an der Uniklinik war man nicht nur der Dienstleister, sondern es wurde sehr viel Wert darauf gelegt, dass ich die Ausbildung bekomme, die ich einfordere. Es wurde immer betont, dass ich hier bin um was zu lernen, und nicht nur dafür da bin Blut abzunehmen, und irgendwelche Akten von A nach B zu tragen.
Es war viel mehr "ein Geben und Nehmen", wo man dann auch mal gerne den Ärzten etwas lästige Arbeit abnimmt.
Als Bonus kommt in Harlaching dazu, dass man ein Tag/Woche Studientag hat, was natürlich auch sehr angenehm ist. Bezüglich der Arbeitszeiten waren die Ärzte auf der Gastro sehr flexibel- morgens ging es um ca. 8 Uhr auf Station los, Röntgenbesprechung war um 15:45 Uhr und somit der letzte Punkt am Tag. Wenn ich früher gehen wollte war das nie ein Problem, manchmal bin ich aber auch für die finale Oberärztinnen-Visite noch länger geblieben.
Ich kann ein PJ Tertial am Klinikum Harlaching demnach sehr empfehlen!!