Ich habe mich für Anästhesie als Teil meines chirurgischen Tertials entschieden. Es war die BESTE Entscheidung, die ich je gemacht habe! Anästhesie ist die erste Station in meinem PJ gewesen und ich bin von der Klinik Favoriten (ehemals Kaiser-Franz-Josef Spital) absolut begeistert. Das Team ist überschaubar, es gibt täglich etwa 10 Anästhesisten, welche die 5-7 Ops/Eingriffe betreuen, einen Oberarzt als "Springer" und 2 Anis auf der Intensivstation.
Mein typischer Tag sah in den zwei Monaten auf der Anästhesie wie folgt aus:
7.45 Morgenbesprechung der Nachtaufnahmen/bevorstehenden OPs
8.00-9.00 (nur Montags) Zeit für kleinere "Fortbildungen", meist von Assistenzärzten für alle Anästhesisten gehalten.
8.00-13.20 Mitarbeit im OP
13.20-14.00 Mensa
(evtl. wenn man Nachmittagsdienste mit Aufklärungen usw. machen will bis 19.00 möglich)
Die Arbeitszeiten am KFJ sind folgendermaßen vorgesehen 5 x 6h Kliniktätigkeit und 6h "Studienzeit" pro Woche.
Der Arbeitstag dauert von 7.45 bis ca. 13.15, man kann immer Essen gehen wenn man will, sodass man sich gut mit PJlern von anderen Stationen verabreden kann.
Wenn man länger bleibt kann man sich die Überstunden unkompliziert als Ausgleich nehmen.
=> Macht man mal nen 12-h Dienst von 7.45-19.45 kann man sich leicht einen Tag frei nehmen.
Im OP durfte ich bei Einleitung, Aufrechterhaltung und Ausleitung/Übergabe an den Aufwachraum immer dabei sein und viel mithelfen. Anfangs haben sich die Aufgaben auf monetieren (EKG,Blutdruck, Venflon stechen, Infusionen anhängen, Medikamente aufziehen usw.), Larynxmaske setzen und die Maskenbeatmung beschränkt. Nach ein zwei Wochen Einarbeitung durfte ich dann selbst intubieren und während der OP unter Rücksprache Adjustierungen der Schmerzmedikation und Narkosetiefe/Beatmung vornehmen. Man kann immer in einen OP gehen wo es mehrere kleinere Punkte gibt, oder auch mal bei den großen aufwändigen OPs dabei sein. Von Leberchirurgie über Uro und Gyn gibt es doch einige Fachbereiche wo man auch viel von den chirurgischen Aspekten her was lernen kann.
Das Team und die Pflege arbeiten überaus gut zusammen, man fühlt sich sofort gut aufgenommen und kann von beiden Seiten aus sehr viel mithelfen und lernen.
Nach Wunsch kann man auch auf die Intensivstation und dort zuschauen, die Pflege und Arbeit ist dort aber etwas beschränkt. Man kann bei der Visite mitgehen und BGA abnehmen. Nichtsdestotrotz hin und wieder eine schöne Abwechslung zum OP-Alltag.
Es gibt eine Aufwandsentschädigung, die etwa 560€ monatlich beträgt. Unterkunft wird von der Klinik keine gestellt, es gibt aber ganz in der Nähe ein großes Studentenwohnheim, bei dem man monatsweise Verträge anfragen kann. (STUWO Triesterstraße)
Fazit: Super Tertial, bei dem ich Venflon stechen, Intubieren, Maskenbeatmung, BGA (arteriell) stechen, Narkose führen und vieles mehr gelernt habe!
Ich kann das KFJ wirklich jedem empfehlen, das familiäre Klima, der stets freundliche und wertschätzende Umgang mit den Studenten waren absolut top.
Bei Fragen einfach melden!
Bewerbung
Ich habe mich 2 Jahre im Voraus per Mail gemeldet. Zusätzlich telefonieren geht schneller und man bekommt meist direkt Auskunft über die Verfügbarkeit.