Lehrte ist ein kleines Haus mit familiärer Atmosphäre, man kennt schnell das gesamte Team.
Zu Beginn bekommt man von der wirklich super netten Sekretärin einen Rotationsplan, ein Telefon, ein Namenschild und eine Anleitung für den SAP-Zugang. Vorgesehen sind 4 Wochen Geriatrie, 4 Wochen Notaufnahme, 6 Wochen internistische Station, 1 Woche Funktion (Endoskopie, Sono, Echo, etc.) und 1 Woche Dialyse. Die Rotation kann ggf. individuell angepasst werden, allerdings muss man sich hier mit den anderen Studierenden absprechen. Bei Problemen kann man sich auch jederzeit an den leitenden Oberarzt wenden, der sich sehr für Studierende einsetzt.
PJ-Unterricht findet 1x pro Woche statt, die Chirurgen veranstalten auch häufig spontan zusätzlichen PJ-Unterricht, an dem man auch teilnehmen kann. Insgesamt muss man die für den PJ-Unterricht zuständigen ÄrztInnen daran erinnern, aber dann findet der Unterricht auch statt.
Station:
Auf Station kommt morgens (außer Montags) eine Schwester zum Blutabnehmen ggf. kann man ihr, wenn man um halb 8 kommt noch helfen. Meistens ist sie aber auch schon fertig und im Tagesverlauf fallen sowieso noch einige Blutentnahmen an. Um 7.45 ist die Frühbesprechung, in der jetzt neuerdings auch Röntgenbilder besprochen werden sollen. Auf Grund von Corona durften bei uns allerdings anfangs keine Studierenden und am Ende dann nur zwei von uns daran teilnehmen.
Auf Station ist man generell sehr fest zur Unterstützung der AssistentInnen eingeplant. Die Arbeitsbelastung für die AssitensärztInnen ist sehr hoch. Hier betreut ein/e AssistenzarztIn bis zu 22 Patienten (4 davon Chest Pain Unit), sodass die Visiten teilweise sehr lange dauern. Während der Visite fallen dann auch gerne mal einige weiteren Blutentnahmen oder Corona-Schnell-Teste an, für die man dann zuständig ist. Nach der Visite ist meistens schon Zeit fürs Mittagessen, die ÄrztInnen essen eigentlich alle nicht, sodass man sich mit den anderen PJlerInnen einfach die Zeit nehmen muss. Anschließend kann man dann jede Menge Arztbriefe schreiben, Aufklärungen machen und Vorbefunde anfordern. Prinzipiell ist die Betreuung eigener Patienten vorgesehen, bei mir selbst hat es aber leider nicht geklappt.
Die ÄrztInnen sind wirklich alle super nett, die Arbeitsbelastung auf Station ist teilweise aber so ausgeprägt, dass leider kaum Zeit für Nachbesprechungen übernommener Aufgaben blieb.
ZNA:
Am meisten gelernt habe ich in der ZNA. Hier kann man selbständig Patienten aufnehmen und anschließend mit dem/der Arzt/Ärztin besprechen. Das Pflegepersonal in der ZNA ist ebenfalls super nett und kompetent. Besonders in Spätdiensten habe ich viel gelernt, es empfiehlt sich natürlich möglichst mit den erfahrenen ÄrztInnen zusammen zu arbeiten!
Dialyse:
Leider konnte meine Rotation in die Dialyse Corona bedingt nicht stattfinden. Die Oberärztin dort ist aber sehr motiviert, Studierenden viel zu zeigen und bei zubringen.
Endoskopie:
Die Woche in der Endoskopie war super. Man kann bei vielen verschiedenen Untersuchungen zugucken und in der Sonografie auch immer vor- oder nachschallen.
Die OberärtzInnen erklären gerne und auch Rückfragen dürfen jederzeit gestellt werden.
Geriatrie:
Auf der Geriatrie ist alles etwas entspannter, da alle PatientInnen mindestens 14 Tage bleiben und hier eigentlich ausschließlich erfahren ÄrztInnen arbeiten. Nachmittags kann man bei den Neuaufnahmen helfen und mit dem Oberarzt die Sonos auf Station machen, wobei man immer zunächst selbst schallen kann.
Insgesamt war ich mit meinem Tertial in Lehrte zufrieden und besonders die Zeit in der ZNA war lehrreich und hat mir viel Spaß gemacht. Durch Corona haben leider keine internen Fortbildungen stattgefunden, die Röntgenbesprechung ist ausgefallen und Studierenden durften nur teilweise an den Frühbesprechungen teilnehmen.
Zu Beginn meines Tertials gab es außerdem einen ausgeprägten Personalmangel, sodass die Arbeitsbelastung der restlichen ÄrztInnen enorm war und wenig Zeit für Ausbildung blieb. Zum Ende des Jahres gab es einen Chefwechsel, sodass einige Änderungen vorgenommen wurden. Z.b. sollen dir Röntgenbesprechungen wieder eingeführt werden, es sind regelmäßige OA und CA Visiten auf den Stationen geplant und zweimal pro Woche findet ein Sono-Kurs statt. Außerdem wurden zwei neue Ärztinnen eingestellt.