Der letzte Teil meines Chirurgie-Tertials habe ich in der Unfallchirurgie absolviert. Dieser hat mir erst gezeigt, wie gut meine bisherigen Stationen im CHL (Viszeralchirurgie und Gefäßchirurgie) war. Der Hauptgrund für die schlechte Bewertung ist aber der Chef der Unfallchirurgie, absolut unverschämt.
Am ersten Tag bekommst du im Personalbereich erstmal deinen Laufzettel für IT-Zugang, Schlüssel und Klamotten. Eine Einführungsveranstaltung für allen PJays gibt es auch. Wenn du alle Sachen beisammen hattest bist du zum Sekretariat deiner zugewiesenen Klinik gegangen. Bis dahin alles top organisiert, der Studienkoordinator ist auch super. Du bekommst aber kein eigenes Handy, weil du auch gar nicht gebraucht wirst.
Der Stationsalltag beginnt mit einer Besprechung um 7:00. Blut muss man nicht abnehmen da dies die Krankenpfleger in Luxemburg machen. Nach der Besprechung kann man sich aussuchen ob man mit in den OP oder auf Station bleiben will. Auf Station läuft man nur den Assistenzärzten hinterher. Die AÄ sind nett und erklären auch, sind aber auch sehr überarbeitet und haben wenig Zeit für dich. Man lernt also ein bisschen was wenn man Fragen stellt. Im frühen Nachmittag schicken die Assistenten einen dann nach Hause wenn die ihr Programm fertig haben.
Wenn man sich aussucht in den OP zu gehen, kann man wenn noch genug Platz ist steril an den Tisch. Die mehrzahl der Oberärzte die operieren sind nett, erklären aber nicht sehr viel. Der schlimmste Teil der Unfallchirurgie war jedoch der Chef. Er will eigentlich immer dass ein PJler mit ihm in den OP geht. Er erklärt aber absolut gar nix und kackt einen nur an. Man wird nur ohne Grund angeschriehen, und hat ansonsten einen komplett unverschämten Ton mit den Studenten. Mit den Assistenzärzten ist er aber meistens normal, nur mit den Studenten nicht. Das war die schlimmste Erfahrung die ich je im Krankenhaus gemacht habe und auch der Hauptgrund für die schlechte Bewertung.
PJ-Unterricht gibts keinen, dies scheint aber Covid-bedingt zu sein. Mittagessen war regelmäßig möglich. Das Essen ist exzellent und gratis.