PJ-Tertial Visceralchirurgie in St. Eloi (6/2021 bis 8/2021)

Station(en)
Team Chir. B (Prof. Navarro)
Einsatzbereiche
OP, Station
Heimatuni
Hamburg
Kommentar
Ich war ein halbes Tertial im Team der Chirurgie B im Saint Eloi, das neben normaler Viszeralchirurgie auch Leber- und Pankreastransplantationen durchführt (ca. 1-2x/ Woche). In der ersten Woche waren wir deutschen PJ-ler erstmal ziemlich geschockt, weil die offiziellen Arbeitszeiten von 7:45 Uhr bis 18:30 Uhr gingen (wobei man am besten zur Frühvisite um 7:15 Uhr da sein sollte), dazu sollten unter allen Studenten (in Frankreich Externes, PJ-ler so wie bei uns gibt es dort nicht, die Studenten machen auch in früheren Semestern schon längere Krankenhaus-Praktika) zwei 24/7 Bereitschaftsdienste aufgeteilt werden für Organentnahmen und Transplantationen. Wir haben das dann am Ende der ersten Arbeitswoche mit dem leitenden Oberarzt (Bader al Taweel) besprochen, dass das für unser deutsches PJ eigentlich nicht normal ist und wir im Erasmus-Vertrag eine 40-Stunden-Woche stehen haben, mit dem Ergebnis, dass wir uns von da an so viele Studientage pro Woche nehmen konnten wie wir wollten und auch die Bereitschaftsdienste nur noch freiwillig machen mussten/konnten. Mit dieser Lösung hat es mir dann insgesamt ziemlich gut gefallen, zumal man dann viel Zeit hatte um Montpellier und Umgebung zu erleben. Ich kann ein Tertial dort vor allem für diejenigen empfehlen, die nicht so Chirurgie-interessiert sind, weil man sich viel Freizeit nehmen kann, aber durchaus auch für Chirurgie- und vor allem Transplantations-interessierte. Man steht in Frankreich grundsätzlich immer mit am Tisch, und wenn man Interesse zeigt darf man auch einiges selber machen. Je nachdem, wie viele Externes gerade gleichzeitig da sind, muss man sich zwischen der Station und den OP-Sälen aufteilen (wobei immer ein Student auf Station sein soll). Die Stationsarbeit ist nicht besonders aufregend, man hat als Student das Gefühl dort eher als billige unterstützende Arbeitskraft zu sein als um selbst etwas zu lernen. Wir sollten vor allem bei der Visite mitlaufen, Labor- und Untersuchungsergebnisse raussuchen und die Visiteneinträge schreiben.
Mittagessen ist (mehr oder weniger inoffiziell) kostenlos im "Internat" auf dem Krankenhausgelände möglich.
Ich hatte vorher 5 Jahre Französisch in der Schule, hab in der Zeit an einem Schüleraustausch teilgenommen und war nach der Schule nochmal ein Wochenende in Paris. Seither hab ich quasi kein Französisch mehr gesprochen. Es war gerade die ersten Wochen etwas schwierig, aber meine Sprachkenntnisse haben sich in kurzer Zeit enorm verbessert (was auch eines meiner Ziele dieses Auslandstertiales war), ich kann es also durchaus auch jedem empfehlen, der (noch) nicht sehr gut Französisch spricht. Ich habe mir das Buch "Französisch für Mediziner" gekauft und daraus vorher schon einige Vokabeln gelernt, das fand ich ziemlich hilfreich.
Bewerbung
Über das Sekreteriat von Prof. Navarro (war zu meiner Zeit Myriam Lopez, m-lopez@chu-montpellier.fr). Die Kommunikation mit der Uni für die Einschreibung als Student läuft über Omar Masrar (omar.masrar@umontpellier.fr).
Nach sehr sehr viel hin und her ist mein aktueller Wissensstand, dass eine Erasmus+-Förderung NICHT zwingend erforderlich ist für den Aufenthalt (eine andere deutsche PJ-lerin war dort ohne Erasmus), dennoch aber empfehlenswert.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Botengänge (Nichtärztl.)
Mitoperieren
Untersuchungen anmelden
Briefe schreiben
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
nach 18:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
4
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
2
Unterricht
6
Betreuung
3
Freizeit
1
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.87