Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Goettingen
Kommentar
Meine Zeit in der Anästhesie im Brüderkrankenhaus war großartig und ich es kann es uneingeschränkt weiterempfehlen!
Das Tertial ist sehr gut organisiert, am ersten Tag hat jede:r PJler:in eine eigene Mappe mit Informationen, sowie ein eigenes Telefon bekommen. Die Dienstkleidung wird gestellt, Frühstück und Mittagessen kann man von den Sachleistungen beziehen, ebenso ein Zimmer im angrenzenden Wohnheim. Die Zimmer sind noch ziemlich neu/renoviert und ich habe mich dort sehr wohl gefühlt. Hier gibt es eine tolle Ausstattung u.a. mit Küchenzeile (inkl. Geschirr und Töpfe), Fernseher und eigenem WLAN. Montags ist Studientag, an dem Unterricht vom Brüderkrankenhaus zusammen mit dem Vincenzkrankenhaus angeboten wird. Der Unterricht war meistens gut und man hat bekommt hier auch schnell Kontakt zu den anderen PJler:innen.
Im OP beginnt der Tag mit der Frühbesprechung um 7:30. Hier wird kurz durchgegangen, welche OPs anstehen, welche Besonderheiten es dabei gibt und wer welchen Saal betreut. PJler:innen und Famulant:innen werden dann meistens einem Arzt/einer Ärztin zugeteilt. Das ist besonders am Anfang hilfreich, um das Team kennenzulernen und feste Ansprechpartner:innen zu haben. Später, wenn ich mal nicht eingeteilt war, konnte ich auch flexibel durch die Sääle rotieren, um möglichst viele Ein- und Ausleitungen mitzumachen. Da das Team eine überschaubare Größe hat, kannte ich alle mit der Zeit gut und durfte bei fast allen viel selbstständig machen. Jede:r einzelne ist sehr freundlich und man wird super in das Team integriert. Der Chef ist ein sehr netter Mensch und ihm liegt das Wohl der PJler:innen am Herzen. Auch der Kontakt zur Pflege ist sehr gut und man kann von den Pflegenden sehr viel lernen.
Das Spektrum der Chirurgie ist für die Größe des Hauses recht vielfältig, man arbeitet v.a. zusammen mit der Allgemeinchirurgie, Orthopädie/Unfallchirurgie, Thoraxchirurgie, Wirbelsäulenchirurgie und Urologie, aber manchmal auch beim EBUS. Bei der Einleitung kann man Braunülen und Arterien legen, die Patient:innen verkabeln, präoxygenieren, Maskenbeatmung durchführen, Larynxmasken schieben, intubieren und die Beatmung einstellen. Außerdem kann man bei peripheren Nervenblockaden und PDK-Anlagen assistieren und auch mal eine Spinalanästhesie selbst stechen. Wenn etwas Zeit ist und man mit eine:r Oberärzt:in / erfahrenen Assistent:innen eingeteilt ist, kann man auch selbst einen ZVK legen. Fragen werden von allen gut und gerne beantwortet und einige setzen sich gerne mit einem hin, um theoretische Hintergründe (z.B. Beatmungsphysiologie) zu erklären. Der Tag endet in der Regel um 16 Uhr, man kann aber auch öfters mal früher gehen, wenn der Saal schon fertig ist. Durch die vielen praktischen Tätigkeiten lernt man hier sehr viel und ich konnte am Ende des Tertials Narkosen bei stabilen Patient:innen unter Aufsicht im Prinzip alleine durchführen.
Auf der Intensivstation war ich für fünf Wochen und auch hier hat es mir sehr gut gefallen. Um 7 Uhr ist Übergabe, danach stehen Visiten, Untersuchungen, Katheterwechsel, Sonographien usw. an. Hier kann man als PJler:in vor allem die körperlichen Untersuchungen durchführen, Patient:innen aus dem OP aufnehmen und Verlegungsberichte schreiben. In den Schockraum kann man auch mitgehen, was auch immer sehr interessant war. Etwas schade ist es, dass man für das Computerprogramm (ICCA) keinen eigenen Zugang bekommt, sodass immer die Ärzt:innen die Eingaben, die man macht, speichern müssen und man dadurch nicht ganz so selbstständig arbeiten kann. Insgesamt kann man aber auch auf der Intensivstation viel lernen, was nicht zuletzt an einem sehr engagierten Oberarzt liegt, der sich gerne mit einem zusammensetzt und Teaching macht. Um 15 Uhr ist Übergabe an den Dienst, danach hat man Feierabend.
Von der Intensivstation aus kann man auch super mit dem NEF mitfahren, was definitiv eines meiner Highlights hier war. Durch Corona war dies zuvor längere Zeit für PJler:innen nicht möglich, mit einem Impfnachweis durfte man dann aber wieder mitfahren. In der ZNA gibt es eine Jacke für Praktikant:innen, den Rest muss man sich selbst organisieren. Ich habe mir immer eine Hose und Sicherheitsschuhe von Kolleginnen ausgeliehen, ein Melder liegt im Sekretariat der Anästhesie. Neben ein paar banalen Einsätzen habe ich auch sehr interessante Einsätze miterlebt, konnte dabei Zugänge legen und reanimieren und auch hier war das Team vom Rettungsdienst immer super nett und die Notärzt:innen haben mir gerne etwas erklärt und mich mit eingebunden.
Neben der Arbeit im OP und auf ITS hat man ebenfalls die Möglichkeit, in der Prämedikationsambulanz und dem Akutschmerzdienst mitzulaufen. Es lohnt sich auch, für ein paar Tage in die Schmerzambulanz zu gehen, um hier einen Einblick zu bekommen. Wenn man möchte, kann man auch Dienste mitmachen, was man definitiv auch nutzen sollte.
Da wir mehrere PJler:innen im Wohnheim waren, haben wir abends oft was zusammen unternommen, was sehr zum überragend positiven Eindruck des Tertials beigetragen hat. Aber auch das Team der Anästhesie hat ungemein dazu beigetragen, dass ich das Tertial dort in bester Erinnerung behalten werde. Der Arbeitsbereich war vielfältig, ich habe super viel gelernt und ich kann allen, die sich für Anästhesie interessieren, ans Herz legen, ihr Tertial im Brüderkrankenhaus zu absolvieren.
Bewerbung
Bewerbung über das PJ-Portal, das Brüderkrankenhaus ist ein Lehrkrankenhaus der Uni Göttingen.