Rahmenbedingungen:
720€ monatlich, davon kann eine gestellte Unterkunft und Essen optional abgezogen werden.
Allgemein:
PJ 2 Monate, eingeteilt in 3 Wochen Intensivstation, 1 Woche Palliativstation, 4 Wochen OP
Intensivstation:
Für mich die tollste Zeit im Klinikum Kaufbeuren.
Beginn: 7:15. Morgens rasch nach Beginn chirurgische Visite, dann relativ über den Tag verteilt (je nach Zugängen, Interventionsbedarf und OPs) Arbeiten am Patienten, wie auch klassische Stationsarbeit. 14:30 Chefarztvisite, meist bis 15:15.
Die Assistenzärzte sind äußerst hilfsbereit, erklären einem viel, geben einem aber viel Möglichkeiten sich selber einzubringen. So wurde ich angeleitet ZVKs und periphere arterielle Katheter zu legen, sowie Sonographie des Abdomens und Thorax (z.B. FAST, V. cava, Pleura, Lunge, Herz). Es wurde mir viel erklärt und mir die Untersuchungen so oft gezeigt, so dass ich die meisten selber durchführen konnte.
Sehr, sehr liebevolle Ärzte. Ebenso hilfsbereit war die Intensivpflege. Ich habe vollste Wertschätzung verspürt!
Palliativstation:
Beginn 8:30, Teambesprechung 14:30, Ende 17:00. Die Arbeit auf der Palliativstation ist für einen PJler nicht so praktisch. Es ist hier mehr der Eindruck der palliativen Versorgung äußerst interessant. Auch hier war das Zusammenarbeiten mit der Pflege und dem anderen Personal sehr harmonisch. Die Station wird lediglich mit einem Arzt besetzt, gearbeitet wird auf der Sation auf Augenhöhe.
OP-Anästhesie:
Beginn 7:30, Morgenbesprechung mit Einteilung in 6 OP-Räume, sowie in den Eingriffsraum, OP-Prämedikation (Aufklärungsgespräche), Transurethr. Eingriffe, Ende 16:00.
Täglich kann man sich für die ersten Stunden einem Arzt zuteilen und diesen bei den Ein- und Ausleitungen begleiten. Dennoch kann man immer flexibel zwischen OP-Räumen wechseln, falls woanders interessantere anästhesiologische OPs laufen bzw. Einleitungen stattfinden. Als PJler bekommt man von den Ärzten immer die Möglichkeit zu intubieren, Larynxmasken zu schieben, Venenverweilkatheter zu legen. Prinzipiell ähnlich wie auf Intensivstation sehr liebe Ärzte. Manchmal kann es bei Notfällen hin und wieder ruppiger im Ton werden, aber das ist dann meist nicht persönlich zu nehmen, sondern der Situation geschuldet.
PJ-Unterricht:
Mittwoch Nachmittag fächerübergreifend, Donnerstag Nachmittag anästhesiologisch - hierbei dann die Möglichkeit der Mitgestaltung des Unterrichts.
Allgemeines Fazit:
+Vergütung
+viele Möglichkeiten Fertigkeiten zu lernen
+sehr gute Lehre
+sehr wertschätzendes Umfeld
+gesunde Hierarchie: so besteht eine natürliche Hierarchie, jedoch kein distanziertes Umfeld. Die beiden Chefärzte kennen die PJler beim Namen und zeigen authentisches Interesse, ebenso die Oberärzte.
+sehr freundliche und hilfsbereite Sekretärin
+Struktur: Den PJlern wurde ein gewisser Plan gegeben (in meinem Fall 3 W Intensiv, 1 W Palliativ, 4 W OP-Anästhesie) - es wird auch auf spezielle Wünsche der PJler eingegangen
-durch Schichtdienste der Ärzte häufige Wechsel, am Anfang schwieriger, weil man doch etwas unterschiedlicher die Fertigkeiten und Arbeitsroutinen beigebracht bekommt. Mit der Zeit lernt man allerdings mit welchen Ärzten man "vibet" und kann sich dann an diese orientieren.
Diese 2 Monate waren ein super Start in das PJ. Dieses mittelgroße Haus hat eine große Anästhesie, die gut strukturiert ist und als PJler lernt man einiges. Ich kann die Anästhesie hier wärmstens empfehlen.
PS: PJ von August bis September (im Feld konnte leider nur Juli bis September angegeben werden)
Bewerbung
Ich habe mich 1 Jahr im vorhinein beworben. Das Klinikum möchte zwar einige Unterlagen, aber der Kontakt ist mühelos und unkompliziert.