Schon mal vorab: Ein Tertial in der Psychosomatik (PSO) am Uniklinikum kann ich nur empfehlen!
Da für mich schon feststand, dass ich nach dem M3 eine FA- Weiterbildung im Bereich Psychosomatik beginnen möchte und ich vor den Chiurgie- und Innere- Tertialen ein bisschen Bammel hatte, entschied ich mich schließlich, mit meinem Wahltertial zu beginnen.
Es ging los mit 9 Wochen in den Tageskliniken für Angst- und Zwangserkrankungen und somatoforme Störungen, was ich mir auf Nachfrage der verantwortlichen Ärztin selbst hatte aussuchen dürfen.
Beide Teams der Tagesklinik waren super nett, offen, beantworteten mir meine Fragen, waren an meinen Einschätzungen zu PatientInnen interessiert und gaben mir ziemlich schnell feste Aufgaben, die ich zunächst unter Supervision, dann eigenverantwortlich, aber immer mit der Möglichkeit, Fragen zu stellen, übernehmen durfte. Täglich trafen wir uns alle zu einer festen Zeit zum gemeinsamen Mittagessen und ich wurde zu externen Team- Ausflügen/- Wandertagen eingeladen.
Meine festen Aufgaben waren: Aufnahmeuntersuchungen, BEs (fielen aber selten an), medizinische Anamnesegespäche (führen und dokumentieren), psychologische Anamnese- Gespräche dokumentieren, die Achtsamkeitsgruppe freitags leiten und selbst gestalten (zunächst gemeinsam mit einer Psychologie- Praktikantin, später allein). Wegen personeller Engpässe durfte ich gegen Ende der 9 Wochen auch regelmäßig das Autogene Training und die PMR anleiten, sowie unter Supervision selbst psychologische Vorgespräche führen. Zusätzlich durfte ich wann immer möglich an Einzelsitzungen, Gruppentherapien, Psychoedukation, Vorgesprächen, ärztlichen Supervisionen, psychologischen Visiten, der Körpertherapie und 2malig an der Kunsttherapie, sowie den Patientenausflügen freitags teilnehmen.
Etwas schwierig hier waren jedoch zunächst organisatorische Dinge (Namensschild, Transponder, Belehrungen), was aber wahrscheinlich hauptsächlich der Organisation in der Pandemie zu verschulden war.
Herausfordernd war auch, dass zu Beginn der 9 Wochen 3-4 Psychologiestudenten und ich als PJlerin auf die verschiedenen Gruppentherapien aufgeteilt werden wollten, was eine gute Absprache untereinander verlangte und manchmal ein bisschen frustierend war, wenn man als Neue zunächst nicht bei best. Therapien teilnehmen konnte. Aber ansonsten waren diese 9 Wochen ein wirklich toller Start in mein PJ und ich kann die Tagesklinik nur empfehlen!
Vor meinem Wechsel auf die S2 durfte ich noch für 3 Tage in der Mutter- Kind- Tagesklinik hospitieren. Auch hier war das Team super nett, ich durfte eigenständig Aufnahmeuntersuchungen durchführen, wurde zu Konsilen mitgenommen, nahm an Teambesprechungen und – Weiterbildungen, sowie Gruppentherapien teil.
Der Wechsel auf die S2 (hier war ich für 6 Wochen) war für mich zunächst gar nicht mal so einfach, da sowohl das Team als auch die Anzahl an Patienten viel größer und die Abläufe doch etwas anders als auf der Tagesklinik waren. Aber auch hier wurde ich wirklich freundlich empfangen und von der Psychologie- Studentin und den Assistenz- Ärzten die ersten Tage an die Hand genommen. Auf der S2 hatte ich ein bisschen weniger Eigenverantwortung, was ich zunächst ein bisschen Schade fand, durfte aber auch hier bald selbstständig Aufnahmeuntersuchungen, BEs und später auch supervidiert Konsilgespräche führen. Manchmal übernahm ich auch kleine Hilfsarbeiten, wie Patienten zum EKG oder Echo zu fahren und durfte dann auch immer bei den Untersuchungen bleiben. Besonders begeistert war ich hier von den vielen Einzeltherapien und der Musiktherapie, an denen ich fast immer, wenn ich wollte, teilnehmen durfte. Auch hier durfte ich an Psychoeduktion, Team- Intervisionen, ärztlichen Supervisionen, Konsilen, ärztlichen und psychologischen Visiten teilnehmen, durfte jedoch leider nur einmalig bei der Kunsttherapie und bei Gruppentherapien nur am Anfang, zum Schluss aus räuml. und technischen Gründen gar nicht mehr dabei sein, was ich sehr schade fand. Mittagessen gehen konnte ich auch hier immer zu regelm. Zeiten und traf mich meistens dazu mit den Psychologie- Studenten.
Insgesamt war das gesamte Tertial in der PSO für mich wirklich ein toller, bereichernder Start. Die für die PJler verantwortlichen Ärzte waren sehr bemüht, mir so viel wie möglich zu ermöglichen, meine Fragen zu beantworten und waren sehr an meinem Feedback zu meinem Tertial interessiert.
Ach ja und ganz zu Beginn meines Tertials fand für alle PJler der Mai- Kohorte ein PJ- Warm- Up statt, das einige Überraschungen brachte, herausforderte und mir wirklich Spaß und sowohl Wiederholung von schon Gelerntem als auch neues Wissen brachte.