Mein Tertial in der Neurologie in Haar war einfach super! Ich habe mich von Anfang an total wohl im Team gefühlt. Alle Ärzte/-innen sind wirklich richtig lieb. Sogar die Oberärzte/-innen haben mir gleich das "Du" angeboten. Ich wurde von Anfang an gut in den Stationsalltag eingebunden.
Vorgesehen sind 3 Monate Normalstation und 1 Monat Intensivstation/Stroke.
Man bekommt am Anfang eine Liste mit den Themen für den PJ Unterricht, den man dann einfach selber für die 4 Monate mit den Oberärzten plant.
Es gibt zusätzlich die Schmerzgruppe (Patienten, die jeweils 3 Wochen stationär zur Schmerzbehandlung da sind). Da kann man viel Blut abnehmen, körperliche Untersuchungen machen und mit in die Visiten/Besprechungen gehen. Außerdem kann man jederzeit in die MS-Ambulanz und die Funktionen gehen und zuschauen bzw. ein bisschen mithelfen (EEG, EMG, ENG).
Normalstation:
Beginn war gegen 8 Uhr Morgens, da habe ich dann ca. 1 Stunde Blut abgenommen. Um 9 Uhr ist jeden Tag eine kurze Besprechung, Dienstag ist dann im Anschluss Oberarztvisite und Donnerstag die Chefarztvisite. Montag, Mittwoch und Freitag visitieren die Assistenten für sich alleine ihre eigenen Patienten im Laufe des Tages. Mittwoch ist ab 11 Uhr die Reha-Besprechung.
Ich durfte immer auf Visite mitgehen und konnte Aufgaben, die währenddessen angefallen sind, entspannt danach erledigen. Um 14 Uhr ist jeden Tag Röntgenbesprechung, wo ich eigentlich auch immer mitdurfte. Danach hab ich dann immer noch ein paar Aufgaben erledigt und konnte mich oft zwischen 15 und 17 Uhr verabschieden (da sind alle recht entspannt).
Aufgaben: weitere Blutentnahmen, Nadeln legen, Spinal tap test, UPDRS Test, Schellong Test, komplette neurologische Untersuchungen, Aufnahmegespräche, Untersuchungen anmelden, Telefonate mit Angehörigen oder Ärzten führen, Lumbalpunktionen, Briefe schreiben, Blutkulturen abnehmen..
Nach ein paar Wochen durfte ich auch eigene Patienten von Anfang betreuen (natürlich immer unter Aufsicht eines Assistenzartzes). Wenn man sich motiviert zeigt, wird einem auch sehr viel Vertrauen entgegengebracht und man kann gut selbstständig arbeiten und auch einige Lumbalpunktionen selber machen.
Intensivstation/Stroke Unit:
Beginn war ebenfalls um 8 Uhr Morgens mit der Stroke Visite/Übergabe, danach wurden direkt die Patienten der Intensivstation vom Nachtdienst übergeben (der bereits alle Blutentnahmen erledigt hatte). Auf dieser Station wusste man nie wirklich was der Tag so bringt. Ich konnte mitlaufen, wenn ein neuer Stroke reinkam, da ging es dann direkt notfallmäßig ins CT. Ich dufte aber auch mit auf die Krankenhausinternen Notfälle der Psychiatrie und Forensik fahren. Ansonsten durfte ich irgendwann selber Arterien legen und bei den ZVKs zuschauen. Zwischen 12 und 14 Uhr habe ich dann jeden Tag eine BGA Runde bei den Intensivpatienten gemacht und konnte diese auch mit bewerten. Die Oberärzte dort können einem wirklich sehr viel beibringen. Zwischendrin sind wieder Aufgaben wie Telefonate führen, Labore oder Untersuchungen anmelden und Briefe fertig schreiben, angefallen.
Ich konnte jederzeit Fragen stellen und habe von den meisten Assistenzärzten zwischendrin kleine teachings erhalten. Ich durfte ziemlich eigenständig arbeiten und durfte mir immer anschauen, was ich wollte. Man wird aber zu nichts gezwungen. Das Klima ist wirklich toll, ich bin jeden Tag so gerne dahin gegangen. Wenn mal weniger los war, hat man einfach gemeinsam eine Pause gemacht. Außerdem waren auch so gut wie alle Pfleger/-innen beider Stationen sehr lieb und haben mir jederzeit geholfen. Ich kann wirklich jedem, der an der Neurologie interessiert ist, empfehlen ein Tertial in Haar zu machen. Ich habe bisher noch nie in einem so jungen, motivierten und lieben Team gearbeitet. Ich habe echt richtig viel gelernt und habe viele unterschiedliche neurologische Patienten gesehen.