Tagesablauf: um kurz vor 8 Uhr holen sich erstmal alle ihren Gratiskaffee, danach stellt man sich mit Blick über den Zürichsee auf die Terasse und redet mit den Kolleg*innen. Alle duzen sich, da die Hierarchien sehr flach sind. Dann gehts zur Frühbesprechung, es werden vom Nachtdienst kurz alle Aufnahmen vorgestellt. Dann geht man mit dem zuständigen Assistenzärt*in auf die Station, auf der man eingeteilt ist (generell ist man überall ca. 3 Wochen). Dann ist Visite meistens mit Oberärzt*in und immer mit der Pflege zusammen. Da man einen fahrbaren Laptop dabei hat und das Klinikprogramm alle Infos enthält (Papierlose Dokumentation), kann man während der Visite schon alle möglichen Aufgaben erledigen (Medis verordnen, Untersuchungen anmelden etc), sodass nach der Visite nur noch Anrufe und Gespräche sowie Briefe zu machen sind. Die Visite ist sehr ausführlich (bis 3 Stunden). Dabei wird besonders Wert auf das Befinden des Patient*in gelegt. Die Pflege ist sehr involviert und unglaublich nett, super ausgebildet etc. Man übernimmt zunächst kleinere Aufgaben, relativ schnell aber eigene Patient*innen. Man hat einen eigenen PC, ein eigenes Telefon und alle haben deine Nummer, sodass man auch oft angerufen wird um irgendwo auszuhelfen , wodurch einem nie langweilig wird.
Um 12 Uhr ist Röntgendemo, dort kann man auch selbst Patient*innen kurz vorstellen. Danach essen ALLE zusammen. Es gibt eine Stunde Mittagspause auf der Terasse mit Seeblick. Danach ist eigentlich jeden Tag Fortbildung, sodass man wirklich jeden tag Unterricht hat während der Arbeitszeit. Dann erledigt man die restlichen Aufgaben ( meist Anrufe und Briefe oder Untersuchungen der Patient*innen). Um 16/17 Uhr darf man gehen. Alle sind sehr bedacht, dass man sich als Unterassistent*in nicht tot arbeitet und die Zeit genießt.
In der ZNA übnernimmt man auch sehr schnell eigene Patient*innen. Macht die Eingangsuntersuchung meldet Labor etc an und darf sie dann eigenstädnig dem/der Oberärzt*in vorstellen. Hier arbeitet man entweder im früh (8-16 Uhr), Mittel (11-19 Uhr) oder Spätdienst (15-22 Uhr). Wenn nichts zu tun ist, wird man meistens früher heimgeschickt.
Team: Das Team ist großartig. Die Assistent*innen sind alle sehr lieb, nett, motiviert und unheimlich dankbar über jede Hilfe. Die Oberärzt*innen sind kompetent und empathisch. Jeder einzelne war ein wirkliches Vorbild!
Wohnung: Das Wohnheim ist schön mit Seeblick. Jeden Tag kommt jemand zum Putzen der Küche und Bäder vorbei, sodass man sich um nichts kümmern braucht. Die küche ist leider etwas klein für ca. 15 Leute. Da wir uns alle gut verstanden haben, wurde es dort manchmal beim gemeinsamen Essen sehr eng. Im Sommer kann man dann natürlich am See essen, der wie das Spital nur 3 Minuten entfernt ist. dadurch kann man auch locker vor und nach dem Dienst einfach mal im kristallklaren Wasser baden gehen oder mit dem spitaleigenen Motorboot für 20fr/ Tag den ganzen Tag über den See fahren.
Fazit: Ich habe noch nie ein so gutes Team, ein so tollen Arbeitsklima, so großartige Vorgesetzte, so eine empathische Patientenbetreuung und so angenehme Arbeitsbedingungen erlebt wie in Männedorf. Ich glaube in keiner deutschen Klinik hätte ich so viel gelernt und so schöne Zeit gehabt wie dort. Auf jeden Fall Bewerben Leute!