Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Diagnostik, OP, Station
Heimatuni
Bochum
Kommentar
Team und Station: Das Team der Urologie ist total freundlich vom ersten Tag an. Egal ob Assistenzärzte, Fachärzte, Oberärzte oder auch der Chef sind alle motiviert etwas zu erklären (besonders natürlich auf Nachfrage). Ich habe mich stets als Teil des Teams gesehen (was sicherlich auch an der langen Zeit in der Abteilung lag) und wurde angerufen, wenn ich irgendwas verpasst hätte. Auch die Pflege auf Station scheint noch nichts gegen PJler zu haben. Der Kontakt war super nett und ich bin gerne morgens ins Klinikum gegangen.
Ablauf: Ich konnte im gesamten Tertial ziemlich frei wählen wo ich sein wollte. Auf Station gab es manchmal nicht so viel zu tun (vor allem an Tagen mit guter Besetzung), an anderen Tagen war ich jedoch auch den ganzen Vormittag gut beschäftigt. Blutabnahmen werden morgens von der Pflege gemacht. Alles was bei Visite oder danach anfällt, darf (muss aber nicht) der PJler machen. Auch Viggos habe ich meistens gelegt, aber nur wenn ich Lust und Zeit hatte (wenn ich mal gesagt habe, dass ich in die Diagnostik wollte war das kein Problem und ich musste keine Nadeln legen). Auf Station macht man als PJler gerne Sonos bis zum umfallen. Wer also urologische Sonografie vertiefen/lernen möchte ist hier richtig. Jeden Tag acht bis zehn Sonos sind drin und wenn man sich die ersten Wochen gut anstellt macht man da ganz schnell alle alleine. Briefe schreiben kann (!) man machen. Habe im ganzen Tertial vielleicht fünf auf Station geschrieben.
Bei Visite (7 Uhr morgens) durfte ich Patienten vorstellen (besonders bei der Chefvisite gerne gesehen). Wie in allem chirurgischen Fächern war die Visite schnell durch und um 7:30 Uhr ist Röntgenbesprechung zu der ich immer mitkonnte.
Vormittags dann wiegesagt meist Stationsarbeit oder in die Ambulanz.
Ambulanz: ich habe selten im PJ so viel gelernt wie dort. Es ist gut was los, aber selten zu viel. Meist habe ich die Patienten untersucht, geschallt, Viggo, BE und Sonografie gemacht, während der Arzt/die Ärztin draufgeschaut und dokumentiert hat. Am Ende ist man hier fast dienstbereit für urologische Dienste.
Funktionsdiagnostik: Ich konnte jederzeit in der Funktionsdiagnostik schauen, was gemacht wird. In der Zeit im PJ durfte ich mehr und mehr zystoskopieren, DJ- und MJ-Wechsel durchführen, Zystogramme machen und auch mal eine URS mit Steinextraktion. Dabei wird man zu Beginn eng betreut, am Ende habe ich meist die Schlauchwechsel gemacht, während nebenbei dokumentiert wurde. So blieb auch mehr Zeit zum Austausch und für Erklärungen. Die urologische Pflege ist richtig, richtig cool. Total entspannt dort.
OP: Im Schnitt-OP ist man ca. 1x die Woche eingeteilt (hängt auch davon ab wie motiviert man ist -man müsste auch nicht, wenn man nicht will, aber bei Uro als Wahlfach stellt man sich ja auf OPs ein). Gerade offene OPs sind halt ähnlich wie Viszeralchirurgische OPs Richtung Haken halten. Aber ich durfte regelmäßig mehr machen, häufig erste Assistenz. Auch wird regelhaft hier mit dem daVimci operiert, an dem ich zum Ende auch die erste Assistenz machen konnte. Alles in meist guter Stimmung und Betreuung durch die Oberärzte. Gerade bei Zirkumzisionen kann man auch mal ganz viel machen.
Ich konnte jeden Tag ausführlich und kostenfrei Mittagessen (außer zweimal als ich im Op stand).
Wohnung: Top moderne, große Wohnung drei Minuten von der Klinik zu Fuß entfernt. Mit Küche, Tv, Waschmaschine und allem was man benötigt. Wirklich gut. Rechtzeitig vorher bei klin-Services melden.
Betreuung: über die PJ Koordination bekommt man meist rechtzeitige Infos und Mails. Die Kommunikation zwischen Uni und Klinik könnte aber deutlich besser und vor allem weniger kompliziert sein.
Die ersten zwei Tage sind (unbezahlte) Organisationstage (erst von der Uni Münster, dann vom Klinikum Bethel). Die Urologie ist im Johannesstift und damit nicht am Haupthaus Bethel sondern eher Richtung Schildesche.
Bielefeld: ist besser als die meisten sagen. :D
Insgesamt mein bestes Tertial. Urologie ist für mich vorher keine Alternative gewesen und ist dadurch zur ersten Alternative geworden.