Es kommt extrem drauf an auf welche Station und zu welchen Assistenzärzten man kommt. Da haben meine Kollegen und ich teils unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Grundsätzlich ist meine Erfahrung aber leider sehr negativ und ich würde diese Abteilungen niemandem weiterempfehlen. Die Pflege ist schrecklich (es gibt natürlich sehr kompetente, liebe Ausnahmen aber insgesamt ist die Lage schwach), es versucht ständig jeder unliebsame Aufgaben von sich zu schieben (Assistentärzte machen fast keine Stationsarbeit obwohl sie dazu verpflichtet wären, sind sich zu gut dafür und ziehen sich aus der Affäre) und da muss man als KPJler hinhalten. Die Folge ist, dass man den Laden ohne Hilfe oder Lerneffekt alleine schmeißen darf. Spannende Eingriffe habe ich bis jetzt keine zu Gesicht bekommen, die Station läuft nicht ohne KPJler. Das ist eine Mischung aus Unterbesetzung und Faulheit.
Was aber schockierender ist, ist dass niemand Interesse hat etwas daran zu ändern. Keiner interessiert sich für Lehre, KPJler sind zum Ausnutzen und Verarschen da. Es denkt dort jeder nur an sich, nicht an Qualität oder daran einem was beizubringen. Es läuft extrem unorganisiert und chaotisch, eine Schande für eine Uniklinik. Hätte mir nie vorgestellt dass sowas möglich wäre. Es arbeiten dort viele Kinder von irgendwem wichtigen (ehemalige Primare/OÄ der Abteilung) Vitamin B scheint dort ganz wichtig zu sein. Der Frauenanteil in den hohen Positionen ist auch auffallend schwach. Man gewinnt den Eindruck dass Frauen dort systematisch rausgedrängt werden (weniger OPs/Lehre, keine Verlängerung nachdem Kinder kamen, unliebsame Aufgaben werden auf die Kolleginnen abgewälzt und viel Sexismus zwischen den Zeilen). Alles in allem eine schlechte Abteilung die im letzten Jahrhundert stecken geblieben ist und keine Notwendigkeit sieht sich zu entwickeln.