Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, OP, Station
Heimatuni
TU Muenchen
Kommentar
Zu meinen Hauptaufgaben zählten: Blutabnehmen, PVKs legen, die täglichen Verbandswechsel und Hackenhalten im OP. Nachmittags konnte man in die verschiedenen Sprechstunden oder zu den Aufnahmen mitgehen. An Rotation wurde mir nur die Notaufnahme angeboten, dies geht aber leider nur wenn genügend PJler auf Station sind.
POSITIVES
+ Bad Tölz an sich ist ein nettes kleines Kur- Örtchen und in der direkten Umgebung gibt es viele Möglichkeiten zu Wandern, Klettern, Schwimmen, Fahrradfahren. Dies schafft einen super Ausgleich zum PJ-Alltag.
+ Gehalt 390 EURO, Zimmer und Essen (typisches Klinikessen) sind "kostenfrei". Vorsicht hier für Alle, die noch einen Nebenjob haben. (Steuerlich gab es hier bei Einigen ein Problem)
+ die Zeit in der Notaufnahme kann ich jedem empfehlen und hierfür würde ich auch klar die Note 1 vergeben. Zwischenmenschlich und was die Betreuung angeht, läuft hier alles so wie man es sich als PJler wünscht. Man hat hier seine eigenen Patienten, bekommt Hilfe, wenn man sie braucht und bekommt wirklich viel erklärt. Die Zeit möchte ich nicht missen, da ich hier einiges gelernt habe.
+ Meine Betreuerin auf Station hat mir in den freien Minuten, die sie hatte, versucht viel zu erklären und ich konnte mit jeder Frage zu ihr kommen. Ich weiß aber, dass sich für die nachfolgenden PJler keiner so wirklich zuständig gefühlt hat. Anfangs durfte ich früher gehen, als nichts mehr zu tun war und keine OPs mehr anstanden. Dies war am Ende leider nicht mehr der Fall.
+ Immer dienstags ist eine Gynäkologin im Haus, hier kann man bei den OPs mitmachen, wenn man Interesse hat. Frau Dr. Rummel erklärt viel und ist nett. Zudem kann man immer wieder an gefäßchirurgischen OPs teilzunehmen.
+ Fortbildungen: mittwochs Innere, donnerstags Chirurgie fanden anfangs noch regelmäßiger statt, dem Ende zu sind sie immer wieder ausgefallen. Dr. Lang ist für die Chirurgische Fortbildung zuständig, er ist sehr nett und die Fortbildungen sind top, sie werden interaktiv und sehr strukturiert gestaltet! Die Qualität der Inneren Fortbildung kommt auf den Dozenten drauf an, hin und wieder waren ganz Gute mit dabei. Die Dozenten hier beziehen sich aber meist auf Power-Point-Präsentationen
NEGATIVES
- Die Zimmer im Jodquellenhof sind sehr unterschiedlich was Größe und Ausstattung betrifft. Wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat, ist es in Ordnung. (teilweise wenig Ablagefläche, Stauraum, Kochzeile besteht aus 2 mobilen Herdplatten, Kühlschrank und 1 Mikrowelle)
- Es müssen immer 1-2 PJler auf Station sein, was teilweise wirklich zu viel ist. Ab dem Nachmittag hat man sich oft gelangweilt, vor allem dann, wenn einen das Fach Chirurgie nicht absolut begeistert und du selbst aktiv wirst, um möglichst viel zu lernen. Meinen Nachmittag habe ich dann meistens mit Eigenstudium verbracht.
- Die Stimmung auf Station war teilweise sehr angespannt, was wahrscheinlich auf den Personalmangel zurückzuführen ist. Leider herrscht in dieser Klinik aber nicht nur Personalmangel auf den chirurgischen Stationen, auch die Inneren-PJler klagen dasselbe Bild.
- Von den OA wird man nicht wirklich aktiv mitgenommen, man kann überall dazu kommen, muss sich aber immer selbst darum kümmern.
Alles in Allem war mein PJ in Bad Tölz OK, liegt aber auch daran, dass ich nach der Arbeit sehr viel mit den anderen PJler gemacht habe und die Berge so nah waren. Chirurgie will ich später mal nicht machen, deshalb habe ich mich mit den HIWI-Jobs wie Blutabnehmen usw. zufriedengegeben. Zu mir waren auf Station alle größtenteils freundlich und ich hatte eine nette und kompetente Mentorin.
Für alle, die Chirurgie mal machen wollen und möglichst viel lernen wollen, kann ich das PJ in Bad Tölz aber eher nicht empfehlen.
