Allgemein:
- Es gibt insgesamt 8 Innere-PJ-Plätze, 4 internistische Stationen, somit sind meist 1-2 PJlerInnen für je 4 Wochen auf einer Station. Arbeitszeit 7:30-16:00, ITS 7:00-15:30.
- Es gibt 3x täglich kostenfreies Essen, 400 € Gehalt, sowie ein kostenfreies Zimmer im Jodquellenhof (ehem. Hotel 4min zu Fuß entfernt, etwas schräg, lässt sich aber für 4 Monate aushalten), rechtzeitig melden für das Zimmer!
- Jede Woche gab es i.d.R. zwei PJ-Fortbildungen mit OberärztInnen (Innere & Chirurgie).
- Es gibt einen Blutentnahmedienst auf Normalstation, somit muss man meistens nicht all zu viel Blut abnehmen. Wenn der BE-Dienst im Urlaub ist, muss man aber leider ran.
- Man kann am Wochenende oder an Feiertagen arbeiten und bekommt dafür einen Tag unter der Woche frei.
Zu den Stationen:
ITS: Interdisziplinäre Intensivstation mit 14 Betten und sehr freundlichen und fachlich guten Oberärzten von internistischer und anästhesiologischer Seite. Man sieht hier ein sehr breites Spektrum sieht, neben Innere auch viel chirurgisches, HNO, Uro, Neuro. Man darf sich mit Punktionen jeglicher Art (ZVK, Arterie, Aszites, Pleura...) und bed side Ultraschall austoben. Es ist auch möglich eigene PatientInnen mitzubetreuen. Das Team inkl. Pflege dort ist super, man wird gut integriert als StudentIn, darf jederzeit viele Fragen stellen, die auch gerne ausführlich beantwortet werden.
ZNA: Bester Teil des PJs. Man darf PatientInnen aufnehmen, ergo Anamnese und körperliche Untersuchung und orientierenden Ultraschall machen, Verdachtsdiagnosen stellen, weitere Diagnostik n. Rücksprache anmelden und im Laufe der Zeit sehr selbstständig arbeiten, was mir persönlich viel Spaß gemacht hat. Fast jeden Tag kommen auch Schockräume rein, bei denen man selber weniger aktiv mitmacht, aber viel lernen kann.
Station 8 (Kardio): Man geht mit auf Visite und schreibt anschließend Briefe oder erledigt anderen Stationskram. Man kann auch jederzeit mit in die Funktionsdiagnostik und HKU, EPUs oder Echos anschauen, leider aber nicht so viel selber machen. In meinen Augen die am wenigsten spannende Station, eher etwas langweilig. Gerade daher ist es schade, dass es aus der Chefetage heißt, dass immer zwingend 2 PJlerInnen auf dieser Station sein müssen. Wenn mal jemand im Urlaub oder krank ist, werden PJlerInnen von anderen Stationen abgezogen, obwohl es auf der Kardio wirklich nicht so wahnsinnig viel zu tun gibt. Wenn man möchte, kann man auch hier eigene PatientInnen betreuen.
Station 3 (Gastro): Auch hier ist man morgens mit auf Visite, für die sich je nach AssistenzärztIn viel Zeit für Erklärungen und Durchsprechen genommen wird. Man kann richtig viel lernen und auch selber Visite machen. Auch da kann man eigene PatientInnen betreuen, viel punktieren (Aszites, Pleura, Port), viel schallen und natürlich in die Funktionsdiagnostik gehen. Wenn man Glück hat, kann man dort auch mal aktiv werden, z.B. eine PEG legen. Generell war das ärztliche Team dort sehr bemüht, dass man wirklich was mitnimmt.
Leider hat man den Personalmangel immer wieder zu spüren bekommen. Trotzdem waren fast alle AssistentInnen super freundlich und hilfsbereit, erklärten gerne und viel, es herrschte meist eine gute Stimmung untereinander. Bei den OberärztInnen gab das ganze Spektrum von super cool und motiviert über weniger motiviert und etwas distanzierter, aber ein gutes Auskommen klappte eigentlich mit allen. Von den beiden Chefs der Abteilungen hat man nicht so viel mitbekommen, Lehre hat man von beiden gar nicht bekommen.
Der größte Pluspunkt an diesem Tertial ist natürlich die Landschaft um Bad Tölz. Gerade im Sommer kann man hier super Wandern, Bergsteigen, Klettern, Fahrrad fahren, in einem der vielen Seen baden... Auch wenn die Unterkunft im Jodquellenhof etwas seltsam ist: es war ziemlich schön mit den anderen PJlerInnen unter einem Dach zu wohnen und abends noch lange etwas zusammen zu unternehmen. So hat man sich in der Gruppe von PJlerInnen auch super schnell besser kennenlernen können und z.T. richtige Freundschaften gefunden .
Wer Lust auf Bewegung an der frischen Luft hat und eher Bock auf ein kleines Haus ohne Anonymität hat, ist hier ganz gut aufgehoben!