Die Klinik liegt auf ca. 1000m Höhe umgeben von Bauernhöfen. Es dauert nicht lange bis man einen Überblick über Klinik und Umgebung bekommt, was ich als sehr positiv empfunden habe. Der nächste Ort Wald ist mit dem Bus in ca. 10 Minuten erreichbar. Dort gibt es Einkaufsmöglichkeiten und Bars, generell ist die nähere Umgebung eher ländlich, bietet aber viel zu Sehen. Ich hatte ein Auto zur Verfügung und habe es gerade an den Wochenenden für Ausflüge sehr genossen damit in die Täler der Umgebung fahren zu können. Die Anbindung über öffentliche Verkehrsmittel ist auch gut, aber letztendlich ist die Klinik abgelegen und dementsprechend jede Fahrt auch zeitaufwendig. Generell gilt aber: Wer in der Freizeit gerne wandert, Rad fährt o.Ä. kann sich austoben.
Nun zu der Arbeit in der Klinik. Das Team ist multikulturell und ausnahmslos nett. Wie immer im Leben muss man sich erst mal einfinden und die Menschen und die Abläufe kennen lernen. In der Schweiz sind die Arbeitstage strukturiert und dies ist aus meiner Sicht gerade im PJ sehr hilfreich. Eine Mittagspause ist jeden Tag möglich und der Tag beginnt pünktlich um 8 Uhr und endet um 17 Uhr. Bis auf Freitags gibt es jeden Tag eine Weiterbildung.
Für jeden der Fachbereiche Pulmologie, Kardiologie, Orthopädie und Neurologie gibt es mindestens eine/en Kaderarzt/Kaderäztin. Die AssistenzärztInnen wechseln regelmässig die Stationen bzw. die fachlichen Schwerpunkte. Die Kaderärzte/Kaderärztinnen sind meiner Meinung nach allesamt "hochkaräter" auf dem jeweiligen Gebiet und gerne bereit zu erklären. Das hängt natürlich auch von dem persönlichen Interesse für das Fach ab. Die AssistenzärztInnen sind für die Stationsarbeit zuständig. Es ergibt sich erfahrungsgemäß spontan, aber zur Not kann man sich einfach an Eine/Einen dranhängen. Nach kurzer Zeit kann man dann selbstständig Aufgaben übernehmen. An erster Stelle stehen hier die Eintritte, also die Neuaufnahmen. Generell wird viel besprochen und dank der freundschaftlichen Umgangsweise hatte ich keine Angst Fragen zu stellen. Generell kann man bei Interesse überall und jederzeit einfach Fragen und zuschauen. Es werden Herzechos, Bronchoskopien, Lufus usw. gemacht. Wenn man an anderen Dingen interessiert ist kann man beispielsweise auch mal bei der Diabetesberatung, Logopädie etc. vorbeischauen.
Generell ist die Klinik Wald ein super Standort um die Innere Medizin kennenzulernen ohne dem Stress in einer Akutklinik ausgesetzt zu sein. Die Patienten bringen teilweise wirklich interessante Diagnosen mit und ich fand es persönlich sehr interessant. Wer jetzt Action und Hektik sucht sollte natürlich besser an eine Akutklinik gehen.
Die Organisation ist hervorragend. Man bekommt ein Zimmer (ca.400 Franken/Monat) und Kleidung gestellt. Das Gehalt ist mit ca. 1300 Franken genau richtig um nicht mit einem Minus aus dem Tertial zurück zu kehren. Die Preise für Lebensmittel etc. sind in der Schweiz einfach höher...
Persönlich habe ich mich sehr wohl gefühlt und konnte vieles Mitnehmen aus meinem Tertial. Fachlich und menschlich. Das Miteinander in der Klinik ist sehr schön und ich habe mich trotz meiner Stellung als PJ/Unterassistentin sehr ernst genommen gefühlt. Für mich war es toll diese Art der Gleichberechtigung mal zu erleben. Schaut euch die Homepage an und die Umgebung auch. Wie oben gesagt aus meiner Sicht ein super Einstieg in die Innere für Diejenigen die das Ländliche schätzen.