Allgemein-Viszeralchirurgie, Gefäßchirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie, ZNA
Einsatzbereiche
Notaufnahme, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Goettingen
Kommentar
Das Chirurgie Tertial kann ich in Duderstadt am St. Martini sehr empfehlen!
Das Haus ist eher klein und bietet deswegen nicht den vollen Katalog an großen OPs, dennoch habe ich viele verschiedene, teils auch größere Operationen gesehen, durfte so gut wie immer assistieren und habe viele Tricks gelernt. Man war hier auch nicht nur zum Haken halten da, sondern konnte als erste Assistenz auch richtig aktiv assistieren, was mir besonders Spaß gemacht hat. Dazu muss man sagen, dass das OP-Team einfach grandios ist! Ohne dieses Team wäre das Tertial nicht halb so schön gewesen.
Zur Organisation:
Wir waren mehrere Stundeten und sind in den Abteilungen (Viszeralchirurgie, Unfall/Ortho, Gefäßchirurgie und ZNA) rotiert. Da konnte man sich unter den Studenten absprechen, wie lange man jeweils auf den Stationen sein wollte - es war absolut nichts vorgeschrieben.
Morgens fing es egal auf welcher Abteilung um 7.00 Uhr immer mit Blutabnahmen an. Um 7.15 Uhr war Besprechung mit allen Abteilungen. Danach ging der normale Stations- und Op- Alltag los. Um 15.00 (wenn ich mich Recht entsinne) gab es eine Abschlussbesprechung wieder mit allen Abteilungen und dann war meist gegen 15.15 Uhr Schluss.
Für das gesamte Tertial bekam ich 752€. Davon sind meine ich 252€ Fahrgeld gewesen, wenn man mit dem Auto gekommen ist. Außerdem kann man nebenbei in der Pflegeschule unterrichten. Für je 1 ½ Stunden bekam man 50€. Den Unterricht gibt man zur Arbeitszeit. Man ist super flexibel und kann mit der Pflegeschule alles besprechen: wie oft, wann und welche Themen man unterrichten möchte. Mir hat es wirklich viel Spaß gemacht und ich habe auch echt noch selber was gelernt. Außerdem gibt es jeden Tag ein warmes Essen, was man sich an Vortagen zwischen drei Gerichten aussuchen darf. Eins ist davon auch immer vegetarisch. Das Essen war jetzt nicht besonders gut, aber in Ordnung. Zeit zum Essen gehen hat man eigentlich immer.
Zu den Abteilungen:
Viszeralchirurgie: Hier muss man wohl insbesondere die gut organisierte Visite loben. So war man gleich gut in den Stationsalltag eingeführt und konnte so selber mitmischen. Mir hat die Stationsarbeit so wirklich Spaß gemacht und die Assistenzärzte haben einen auch richtig mitmachen lassen. Außerdem war man häufig zu den OPs eingeteilt und wenn nicht konnte man mit den Oberärzten immer sprechen, dass man sie gerne mitmachen will. Die Oberärzte waren durch die Bank großartig. Mit ihnen stand man auf einer Ebene und man konnte mit ihnen über alles reden. Große Pankreas Operationen kann man hier nicht erwarten, aber ich habe doch einige große Bauch-Operationen sehen dürfen (insbesondere Hemikolektomien). Im Op wird einem viel erklärt, insbesondere wenn man es anfordert.
Unfall/Ortho: Das größte Lob gebührt hier den großartigen Oberärzten und dem Chef. Diese haben Lehre wirklich ernst genommen. Sobald man eine Fortbildung wollte, haben sie eine möglich gemacht. Insbesondere gab es immer wieder viele kleine spontane Fortbildungen. Amn Ende habe ich mich auf die M3 Prüfung richtig gut vorbereitet gefühlt.
Auch im Op wollten sie es einem möglichst nett machen. Klar, musste man auch das ein oder andere Mal als zweite Assistenz eine Hüfte halten, aber sie haben es oft genug möglich gemacht, dass der Oberarzt die zweite Assistenz und man selber die erste machen durfte. Außerdem wurde einem alles erklärt. Ich war am Anfang nicht wirklich interessiert an Ortho, nach dem Tertial hatte ich aber wirklich Spaß daran! Außerdem haben sie im Grunde das ganze Spektrum operiert. Neben Endoprothetik und Arthroskopien haben sie auch viele Frakturen versorgt.
Außerdem konnte ich ein paar Schockräume mitmachen/ erleben. Hier wird man gut in den Ablauf integriert und kann viel lernen.
Notaufnahme: Hier muss man besonderes die absolut großartige Pflege loben. Es hat sehr viel Spaß gemacht mit denen zusammen zu arbeiten und man konnte von ihnen richtig viel lernen. Wenn man etwas eingearbeitet war, durfte man die Patienten erstmal eigenständig untersuchen und dann den Arzt dazu holen, um den Patienten vorzustellen. Man konnte also richtig selbstständig dort arbeiten. Wundversorgungen durfte man, sobald man bewiesen hat das man es kann, selbstständig machen.
Außerdem kann man auch Dienste mitmachen bis offiziell 22.00 Uhr. Dafür bekam man dann einen Tag frei. Hier ist man dann mit dem diensthabenden Arzt in der Notaufnahme. Mir hat es viel Spaß gemacht. Wenn nicht viel los war, wurde man auch früher nach Hause geschickt, allerdings wollte man fast nie früher gehen, weil es einfach immer eine nette Stimmung war und man fast wie mit Freunden zusammen saß.
Gefäßchirurgie: Die Abteilung war zu unserer Zeit noch nicht ganz so in den Rotationsplan eingebaut, allerdings kann ich es nur empfehlen auch dorthin zu rotieren. Die Ärzte dieser Abteilung sind großartig. Hier hat es mir am Ende sogar am besten gefallen. Ich durfte an richtig coole Operationen teilhaben. Außerdem konnte man auch gut in die Sprechstunde mitgehen und dort Gefäß-Sonos üben.
Wie man also heraushört, war es ein tolles Tertial!
Für mich ist das gesamte Team wie eine zweite Familie geworden.
Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal in Duderstadt anfangen würde zu arbeiten, habe mich aber nach dem Tertial für den Comman Trunk dort beworben.