Ich habe mich noch spontan während des PJs für einen Wechsel meines Wahlfachs entschieden und bin so im Krankenhaus Waldfriede in der Anästhesie gelandet, was ich nicht bereut habe. Waldfriede ist ein kleines Haus mit dafür aber vielen unterschiedlichen chirurgischen Abteilungen und einer Geburtshilfe, weswegen es trotzdem ein großes Spektrum im OP zu sehen gibt. Wirkliche Notfälle sind selten und es gibt keine Kinderanästhesien, ich fand es aber für den Einstieg in die Anästhesie im PJ völlig ausreichend.
Die meiste Zeit habe ich im OP verbracht, während meiner Zeit wurden zwei Säle im ZOP für den Da-Vinci-Robotereinsatz umgebaut, weswegen teilweise OPs im angeschlosssenen ambulanten OP-Zentrum statt fanden. Da es nur einen PJ-Platz pro Tertial in der Anästhesie gibt, konnte ich mir die OPs relativ frei aussuchen, auch Wechseln zwischen den Sälen war möglich. Ich durfte unter Anleitung eigentlich alles an Basistätigkeiten machen: Maskenbeatmung, LAMAs schieben, Intubieren, Narkoseführung, Assistenz bei Regionalanästhesien. Auch das Legen von Arterien und ZVKS war je nach Kapazität möglich.
Das gesamte pflegerische und ärztliche Team ist sehr nett und offen für Fragen, gerade auch wenn ich Schwierigkeiten mit etwas hatte, gab es oft viele hilfreiche Praxistipps. Auch die OP-Pflege und Operateur:innen sind freundlich und erklären auch gerne mal etwas während der OPs.
Auf die Intensivstation konnte ich für 3 Wochen, es sind sicher auch längere Einsätze möglich, wenn nicht gerade dort auch neue Assistenzärzt:innen eingearbeitet werden. Die ITS hat ca 10 Betten und das ärztliche Team ist interdisziplinär aus Anästhesie, Innere und Chirurgie zusammen gesetzt. Hier war oft noch mehr Zeit für das Anlernen der praktischen Fähigkeiten wie ZVK, Arterie, Pleurapunktion, Assistenz bei Bronchoskopie, etc. und das ärztliche Team auch sehr bemüht, mich wenn immer möglich alles wa sich wollte machen zu lassen. Es gibt jeden Morgen eine Visite mit den Chirurg:innen und dann noch eine internistische, gerade diese fand ich immer sehr lehrreich, da der Oberarzt immer sehr viel erklärt hat. Auch das pflegerische Team war sehr offen und professionell.
Ich musste corona-organisatorisch bedingt immer etwas früher gehenm was problemlos möglich war. Auf der ITS sind auch Spät-oder Zwischendienste möglich. Auch Mittagessen in der Cafeteria war täglich möglich, als PJler:in erhält man zu Beginn des Tertials eine Essenskarte, dafür gibt es immer ein Gericht und Getränk kostenlos. Generell war die gesamte Organisation des Tertials sehr gut und umkompliziert, als Ansprechpartnerin fungiert die Sekretärin des Chefarztes der Inneren Medizin, der auch PJ-Beauftragter ist. Am ersten Tag gab es eine Einführungsveranstaltung mit allen relevanten Infos und Schlüssel bzw. OP Transponder. Auch wer bis dahin noch nicht die Möglichkeit zur Covid-Impfung gehabt hatte, bekam umgehend einen Termin dafür. In der Kapelle war ein Testzentrum eingerichtet, wo mensch sich vor Dienstbeginn zweimal die Woche testen lassen konnte (und sollte). Der PJ-Beauftragte war auch sehr interessiert an unseren Erfahrungen und führt auch zum Ende des Tertials ein Abschlussgespräch mit allen PJler:innen.
Zweimal por Woche gab es für eine Stunde PJ-Unterricht aus allen Fachabteilungen, der auch fast immer statt fand. Meinen Studientag konnte ich flexibel einmal pro Woche nehmen.
Es gibt auch für alle PJler:innen die Möglichkeit einer dreitägigen Kurzrotation in verschiedene Bereiche, ich war drei Tage in der Radiologie, was ich zur Wiederholung und Einblick in die Diagnostik auch sehr hilfreich fand.
Insgesamt ein sehr lehrreiches und schönes Tertial, die Atmosphäre im Krankenhaus ist eher familiär da es recht klein ist, und so trifft man auch oft die anderen PJler:innen.
Bewerbung
War noch spontan während des 1. Tertials über das PJ-Portal möglich
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
EKG Nahtkurs Repetitorien
Tätigkeiten
Patienten untersuchen Braunülen legen Eigene Patienten betreuen Punktionen