Zusammenfassung: Für das Innere-Tertial kann ich Augsburg sehr empfehlen. Man wird dort auf den Stationen, die ich erlebt habe sehr gut eingebunden. Vor allem durch die PJ-Koordinatorin vor Ort, die auch unmögliches möglich zu machen scheint, wird das Tertial alleine schon aufgrund der guten Organisation zu einem positiven Erlebnis. Aufgrund von Corona gab es einige Änderungen: Es gab leider keinen PJ-Unterricht (das einzige Manko an diesem Tertial), dafür aber 1x pro Woche einen lernfreien Tag den man optional nehmen konnte oder nicht. Da es mir sehr gut gefallen hat, habe ich jedoch schlussendlich mehr Tage gearbeitet als nötig und so gut wie nie einen der Tage genommen. Grundsätzlich war man zur Mithilfe auf den Coronastationen aufgerufen, was aufgrund der angespannten Lage durchaus verständlich war. Die Vergütung hat in meinem Fall ausgereicht um ein WG-Zimmer zu finanzieren, da das Personalwohnheim nur begrenzt Plätze frei hatte (rechtzeitig vorher melden!). Da die Stationen während Corona anders zugeordnet waren, schreibe ich die Fachabteilungen dazu.
Intensivstation (Innere): Intensivstation mit Versorgung von neurologischen, onkologischen und nephrologischen Patienten (mit Dialysestation). Die Assistenzärzte der Station sind sehr nett und wenn Zeit ist, sind sie verschiedene Themen der Intensivmedizin mit uns durchgegangen. Der Oberarzt der Station ist äußerst kompetent und hat vereinzelt selbst Einführungen zu Themen wie Dialyse und Elektrolytstörungen gegeben, welche sehr gut waren. An medizinischer Versorgung kann man dort allerdings erst nach einiger Zeit selbstständig Aufgaben übernehmen, allerdings setzen sich die Assistenten dort dafür ein, dass man zumindest gelegentlich Arterien oder auch mal einen ZVK legen darf (konnte ich beides dort machen). Ansonsten stehen täglich orientierende körperliche Untersuchungen an allen Patienten an, Echokardiographieren zusammen mit den Ärzten, bei Bronchoskopien und Endoskopien zuschauen und auch den ein oder anderen neurologischen Patienten mitbetreuen. Wichtiger Tipp: Von der Intensivpflege konnte man einige wichtige Skills für die Intensivstation lernen.
Hämatoonkologische Station: (Die, die nicht privat ist und eher allgemeinonkologische Patienten betreut).
Supernettes Team, in dem die Assistenzärzte einen so gut wie jede Punktion (Pleura, Aszites, Knochenmark, Port anstechen, BE aus der Leiste) machen lassen und wo man diese Aufgaben wirklich so gut lernen kann, dass man sie am Ende auch selbstständig beherrscht. Man schreibt die Briefe der Patienten die man aufnimmt weitestgehend selbst, was reichlich Arbeit mit sich bringt (6 Aufnahmen pro Tag sind keine Seltenheit). Die Station verfügt über eine Needle Nurse, allerdings ist der Patientendurchsatz sehr hoch und die Station hat viele Betten, weshalb für die PJler mehr als genug Arbeit bleibt. Ich bin dort jedenfalls an den meisten Tagen erst spät aus dem Klinikum gekommen, allerdings hat es dort wirklich Spaß gemacht und war eine durchweg positive Erfahrung (trotz onkologischer Station mit vielen dramatischen Schicksalen).
Die Oberärzte der Station sind auch freundlich, jedoch hat man als PJler eher weniger Kontakt zu ihnen (und sie auch weniger Kontakt zu den Studenten). Da man von den Assistenten viel erklärt bekommt leidet die Lehre darunter aber nicht sonderlich und vor allem das Erlernen praktischer Fertigkeiten ist dort der größte Pluspunkt. Zuletzt hatte ich eine Rotation auf die Palliativstation, die ich ebenfalls weiterempfehlen kann.
Coronastationen: Das Arbeiten dort hat vor allem gezeigt, wie viel Stress und Belastung allen Mitarbeitern auferlegt wurde während der zu dieser Zeit in Augsburg sehr angespannten Lage. Es gab 4 nahezu voll belegte Stationen und teils viel zu wenig Personal um die Versorgung der Patienten unter den erschwerten Bedingungen nahtlos zu gewährleisten. Trotzdem hat jeder dort Einsatz bis zum Äußersten gezeigt was ich sehr bemerkenswert fand. Die Unterstützung durch die PJler war dringend notwendig. An Wertschätzung für den Einsatz hat es meiner Meinung nach nicht gefehlt. Allerdings haben die fest eingeteilten PJler eher schlechte Erfahrungen mit den Stationen gemacht, da dort verständlicherweise kaum Zeit für Lehre blieb.
Notaufnahme: Das Team der Notaufnahme ist ebenfalls super. Man kann seine eigenen Patienten betreuen (wenn man möchte) und hat in den Schichten meist 3 Ärzte denen man sich anschließen kann. Welche Schicht man übernimmt konnte man in Absprache mit den anderen eingeteilten PJlern koordinieren.