PJ-Tertial Dermatologie in Dermatologische Klinik Thalkirchnerstr (11/2020 bis 3/2021)

Station(en)
Dermatologische Klinik II, Station 6 (städtisch, nicht LMU!)
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich habe das PJ-Tertial (1.) an der städtischen Hautklinik gemacht (Dermatologische Klinik II, Prof. Stolz), nicht an der Uniklinik der LMU.
Vorweg muss ich sagen, dass ich eigentlich 2 getrennte Noten vergeben müsste:
1. Für alles Fachliche, also wie viel ich gesehen und gelernt habe: Note 1-2
2. Für das Arbeitsklima und meine festen Aufgaben: Note 3-4
Ich war 4 Monate lang auf den gleichen 2 Stationen (6 Nord und Süd), diese befinden sich im gleichen Gang. Klingt erstmal langweilig, dort war aber alles bunt gemischt von Melanomen über Psoriasis und Zoster bis hin zu Kollagenosen und Hyposensibilisierungen. Fast die Hälfte meines Tertials war ich die einzige PJlerin. Meine täglichen Aufgaben waren Blutentnahmen (von beiden Stationen), haufenweise Covid-Schnelltests (mind 10 pro Tag; sollte eigentlich vom Pflegepersonal gemacht werden), Patientenaufnahmen aber gleichzeitig auch Visite und dabei dokumentieren, sowie Plasmatherapie, Shaves, Probebiopsien und Briefe schreiben. Leider standen die Covid-Schnelltests von der Priorität her (scheinbar) über allem Anderen, sodass ich teilweise aus der Visite geholt wurde, um einen Covid Schnelltest durchzuführen?! Das fand ich schade. In der Thalkirchner Straße wird relativ viel operiert, trotzdem war ich in der ganzen Zeit (4 Monate) nur 2 mal im OP. Dies wurde auch nur nach aktiver Nachfrage ermöglicht (für mich war das okay). Die Assistenzärzte waren weitgehend wirklich nett, vor allem das Team der 6 Nord hat mich gut und herzlich aufgenommen und war auch immer sehr dankbar für meine Hilfe. Leider war die PJ-Beauftragte, welche gleichzeitig die leitende Oberärztin war, weder freundlich noch hilfsbereit den Studenten gegenüber. Mir wurde einige Male unangemessen von ihr über den Mund gefahren, zum Beispiel: Ich solle doch einfach mal mein Gehirn einschalten (weil ich sie akustisch nicht verstanden hatte mit FFP2-Maske). Während der Patientenvorstellung bei Visite, die ich kurz pausierte als alle Ärzte gemeinsam ins Patientenzimmer gingen und den Patient begrüßten hieß es "weiterreden!". Ein sehr rauer, für mich gewöhnungsbedürftiger Umgangston. Leider wusste ich mich im ersten Tertial nicht zu wehren... Hatte wohl nichts mit mir persönlich zu tun. Macht es aber nicht besser! Auf der Homepage der Klinik steht, dass 20% als Weiterbildungszeit zur Verfügung stehen, sprich 1 Lerntag pro Woche. Aber Achtung, davon weiß niemand etwas. Nachdem wir es angesprochen hatten, wurde uns das Gefühl vermittelt etwas Unangebrachtes verlangt zu haben. Habe dann ein paar Tage bekommen, musste allerdings jede Woche fragen, welcher Tag passt und es mit der Aufnahmeliste der Station abgleichen (nur möglich, wenn wenige Aufnahmen für den Tag geplant waren). Fand es interessant, dass das Arbeitspensum der Station anscheinend nur mit der Mitarbeit eines PJlers zu bewältigen war (Pro Station 2-3 Ärzte). Habe am Ende um Stress zu vermeiden, lieber auf ein paar Tage verzichtet. Ich wurde von ärztlicher Seite gebeten, die Schränke in den Behandlungsräumen aufzufüllen und zu sortieren.. würde ich heute nicht mehr machen. Als ich sagte, dass ich dies tun werde, wenn ich mal Luft hätte (es war nämlich immer viel zu tun, war nicht so als hätte ich mich gelangweilt), wurde nach 2 Stunden gefragt, ob ich es nun schon aufgefüllt hätte. Die Pflege war stellenweise ausgesprochen nett und herzlich (Stationsleitungen und auch die Ordensschwestern), andere leider etwas dreist. Ich wurde zum Beispiel während der Visite gebeten eine Plasmatherapie durchführen. Nachdem ich zwei mal sagte, dass ich dies sofort nach der Visite machen werde, weil ich gerne jetzt bei der Visite dabei wäre, fragte die Schwester unaufgefordert die Oberärztin, ob es in Ordnung sei, wenn ich ab jetzt nicht mehr bei Visite dabei wäre. Ich müsse JETZT eine Plasmatherapie machen! Die Oberärztin sagte ok und vorbei war's mit der Visite. Ich musste also immer zusehen, dass ich die Sachen, für die ich eigentlich dort war (hauptsächlich Visite und Patientenaufnahmen) auch mitbekam und nicht wegen Covidtests oder Ähnlichem verpasste. Mittagessen war jeden Tag möglich und kostenlos, auch lecker! Der Chefarzt ist sehr nett und ruhig. Auch immer freundlich und fragt und erklärt viel bei der Visite. Das war immer interessant! Chefvisite 1mal pro Woche. Shaves und Probebiopsien konnte ich oft durchführen, das hat mir sehr gut gefallen. Ich habe immer gegen 8.15 (Frühbesprechung) angefangen und bin meistens bis nach 17.00 Uhr, oft auch länger geblieben. Die Zeit verging schnell und es machte mir auch Spaß, trotzdem hätte ich mich gefreut, wenn es dann im Gegenzug zum Beispiel mit den Lerntagen nicht so ein Problem gewesen wäre. Verdient haben wir/ich nämlich nichts, während die Studenten der LMU Uniklinik (nebenan) aufgrund der Corona-Situation 500€ pro Monat erhielten. Also vorher informieren..wusste ich nämlich nicht. Wir erhielten ein Fachbuch im Wert bis zu 150€ geschenkt. Nützlich und durchaus nett aber nicht vergleichbar mit einem festen monatlichen Gehalt. Am Ende des Tertials hieß es, dass ich ruhig noch mehr Patienten hätte aufnehmen und vorstellen sollen.. das dies zeitlich nicht machbar war (ich zeitweise alleine auf zwei Stationen) und dass eben oft andere Dinge zuerst erledigt werden sollten (s.o.) war vergessen. Das fand ich schade, denn so fleißig wie dort war ich in keinem Tertial mehr. Fachlich habe ich trotzdem wirklich viel gesehen mit mitgenommen, auch im Hinblick auf die Prüfung! Fortbildung war zunächst einmal pro Woche in der Uniklinik nebenan, dann aber wegen Corona über Zoom. War trotzdem gut. Zusammenfassend würde ich fachlich gesehen das Tertial dort gerne empfehlen, allerdings nur für Studenten mit dickem Fell und Durchsetzungsvermögen!
Bewerbung
Buchung über das PJ-Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Patientenvorstellung
Bildgebung
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Repetitorien
Tätigkeiten
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
Botengänge (Nichtärztl.)
Briefe schreiben
Blut abnehmen
EKGs
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
3
Unterricht
2
Betreuung
5
Freizeit
4
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
3

Durchschnitt 3.07