PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in St. Martini Krankenhaus (5/2021 bis 9/2021)

Station(en)
Notaufnahme, Allgemeinchirurgie, Unfallchirurgie
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme
Heimatuni
Goettingen
Kommentar
Mein erstes Tertial habe ich in der Chirurgie in Duderstadt gemacht. Es war echt eine richtig tolle Zeit und der Abschied fiel mir sehr schwer! Deshalb hoffe ich auch sehr, dass es kein Abschied auf lange Zeit sein wird!

Wir waren in der Chirurgie zeitweise zu dritt, zu zweit und zuletzt zu viert. Wir hatten uns so aufgeteilt, dass alle zu gleichen Teilen in der Allgemeinchirurgie, in der Unfallchirurgie und in der Notaufnahme eingesetzt waren. Das hatten wir aber komplett unter uns ausgemacht, die Ärzte waren da alle mega flexibel und wir haben uns auch mal untereinander ausgeholfen.

Es ist ein sehr kleines und überschaubares Haus, aber das macht es gleichzeitig auch so unglaublich familiär! Es gibt dort auch keine starken Hierarchien oder unfreundliche Mitarbeiter, alle sind extrem herzlich und nehmen einen richtig auf! Vom Spektrum ist die Grundversorgung durchaus gesichert und man sieht an sich wirklich alle Grundlagen und in der Ortho das gesamte Spektrum, in der Allgemeinchirurgie die Basics, auch ein paar größere Darm-OPs, mal eine Schilddrüse.

In der Unfallchirurgie ist der Chef super nett und erklärt sehr gerne in den OPs und auf den Visiten (2x die Woche ist Chefarztvisite). Zudem ist er menschlich toll und man fühlt sich sehr wohl. Man hat nie Angst oder ist befangen mal eine Frage zu stellen, das wird im Gegenteil sogar sehr gerne gesehen und ausführlich beantwortet. Auch in den Röntgenbesprechungen kann man immer blöd fragen und nervt damit auch keinen! Fortbildungen wurden auch regelmäßig gemacht, auch vom Chef.
Ich habe nie großes Interesse an der Unfallchirurgie gehabt und bei uns in der Uni war die Lehre auch sehr mies, sodass ich nie einen konkreten Plan von dem Fach hatte. Das hat sich so krass geändert in meinen Tertial dort! Das lag auch vor allem an einem exzellenten Oberarzt, der wirklich ausgesprochen gute Lehre gemacht hat und einem das Fach richtig schmackhaft gemacht hat! Er hat sich immer Zeit genommen für Fortbildungen, die aber total praktisch waren (mit Untersuchungsmethoden, Röntgenbilder, Fallbesprechungen)! Danach hatte man so gut wie von jedem Krankheitsbild ein Schema im Kopf mit denen man einen Dienst gut überleben konnte! Er hat einen echt darauf trainiert alleine verantwortlich zu sein! Eine bessere Lehre habe ich bisher noch nie bekommen! Man hat sich super verstanden und es hat echt Spaß gemacht! Fortbildungen und Lehre wurden immer nach unserer Laune und Zeit gemacht. Es war auch Verständnis da, wenn man mal einen schlechten Tag hatte und dann vielleicht keine Lust auf irgendwas, dann hat man halt einen Kaffee an der frischen Luft getrunken :)
Der Alltag auf Station waren natürlich OPs, auch Hüften und Knie (bisschen halten war halt dabei, aber bei dem Team macht auch das Spaß), aber auch viele Frakturen und Kyphosen, bei denen man assistieren durfte und auch dabei das Prinzip sehr gut erklärt bekommen hat, sodass die Assistenz im OP auch einen Lehrzweck hatte. Die Station an sich besteht mehr aus Arztbriefen, wenig Aufnahmen tatsächlich (passieren größtenteils in der ZNA, die einzigen Aufnahmen sind Knie- und Hüft-TEPs) und natürlich Blut, Branülen, auch mal Drainagen ziehen ect, was aber machbar war und einem auch gedankt wurde. Aber überarbeiten musste man sich da ganz sicher nicht und man wird zu nichts gezwungen und nichts ist PJler-Aufgabe. Ich habe immer gerne alles gemacht, was iwie anfiel, man kann sicher auch passiv sein und chillen. Wäre allerdings blöd, weil später muss man diese Sachen ja auch können.

Die Allgemeinchirurgie hat auch einen sehr netten Chef und tolle Oberärzte, die immer sehr präsent auf der Station sind und immer ansprechbar. Es gibt immer jeden Morgen eine Visite mit allen Ärzten und vorheriger Kurvenvisite, sodass man einen richtigen Plan von allen Patienten hat. Das hat mir echt gut gefallen. Man kann auch immer mit zu den Endoskopien gehen und anfallender Diagnostik. So kann man sich in die Patientenfälle richtig eindenken. Auch hier kann man jederzeit Fragen stellen und kriegt auch immer gute Erklärungen. Die OPs wurden auch immer gut erklärt und ich habe immer sehr gerne assistiert. Auch hier wurden regelmäßig Fortbildungen gemacht und Fallbeispiele gemacht wie in der Unfallchirurgie, sodass man genau wusste, was man mit einem Patienten im Dienst machen muss. Bei den Allgemeinchirurgen fand ich die Sprechstunden auch noch interessant, da dort häufig OP-Indikationen gestellt wurden und man Wund-Nachsorge mitbetreut hat. Die Prokto-Sprechstunde beim Chef sollte man auch mindestens einmal mitgemacht haben, da wird einem auch sehr viel erklärt.

Am besten gefallen hat es mir aber auf der Notaufnahme. Man konnte dort nach kurzer Einarbeitungsphase komplett selbstständig Patienten versorgen (mit Anamnese, Untersuchung, Vorstellung vor dem Arzt mit weiteren Behandlungsplan ect). Das war wirklich richtig praktisch und lehrreich, weil man sich selber eine Routine aufbauen konnte. Man lernte so auch schnell Röntgenbilder zu befunden, wusste worauf man achten musste und konnte es mit der Klinik korrelieren. Zudem konnte man dort regelmäßig selber Sonos machen, da man immer nochmal nach dem Arzt (oder davor) nochmal schallen durfte. Die verschiedenen Wundversorgungen waren auch toll, da durfte man auch viel selber machen und vieles komplett selbstständig versorgen. Zudem macht man auf der ZNA auch die geplanten prästationären Aufnahmen für die OPs, was ganz cool war, weil man so auch Anamnese üben konnte ect. Es wurde also nie langweilig. 
Das Team dort auf der ZNA ist auch einfach spitze und kann auch richtig was! Ohne dieses Team dort, wäre man echt komplett aufgeschmissen! Und dazu macht es auch noch richtig Spaß, sogar wenn es stressig wird! Der Kaffee schmeckt dort auch am Besten =)

Das OP-Team muss man auch nochmals ausdrücklich loben. Ich habe noch nie ein herzlicheres OP-Team kennengelernt, als das in Duderstadt! Alle wollten einem immer nur Gutes und haben einen in allem extrem unterstützt und aufgenommen. Man wurde nie dumm angemacht (was man so aus dem OP vllt kennt) und in allem unterwiesen und man hat alles gezeigt bekommen! Ich bin häufig an schlechten Tagen in den OP geflüchtet, weil das Team und OPs generell einem wieder gute Laune gezaubert haben! Die Stimmung war wirklich immer top!

Zudem konnte man noch je nach Belieben in die Gefäßchirurgie oder auf die Intensivstation oder bei der Anästhesie mitlaufen. Das war alles sehr unkompliziert und man konnte ganz frei entscheiden.

Der Tagesablauf sah meistens so aus, dass man auf den Stationen Blut abgenommen hat um 7 Uhr (oder zumindest damit angefangen hat), dann war um 7.20 Frühbesprechung mit der Übergabe des diensthabenen Arztes, dann ging es auf Station jeweils mit den Visiten los, auf der ZNA waren meist die prästationären Aufnahmen dann schon da. Danach standen OPs auf dem Plan oder eben das, was so anfällt.

Man hat außerdem die Möglichkeit gegen eine Aufwandsentschädigung in der Krankenpflegeschule Unterricht zu geben, was ein echt netter Nebenverdienst war und die Schüler hatte man auf Station dann auch, was iwie ganz nett war.

Man kann auch Dienste mitmachen (also nur bis Abends) und hat dann den nächsten Tag Ausgleichs-Frei. Das hat auch immer Spaß gemacht, weil man so manchmal noch coole Notfall-OPs mitgemacht hat oder spannende Fälle in der ZNA. Es war auch immer sehr entspannt mit den Assistenzärzten. Auch wenn es ruhiger war in den Diensten hat man gerne noch in der ZNA gesessen und gequatscht!

Die Ärzte waren alle mega nett und sehr dankbar unsere Hilfe als PJler zu haben. Es hat richtig Spaß gemacht! Die Pflege war auf allen Stationen durchweg top und super super nett! Man hat wirklich als Team zusammen gearbeitet und wurde auch als Pjler ernst genommen. Man konnte auch die Pflege immer um Hilfe bitten, wenn man mal nicht weiter wusste. Man hat sich echt gegenseitig unterstützt, sowohl auf den Stationen, als auch auf der ZNA. Es war überall eine tolle Stimmung. Man hat sich richtig toll verstanden. Nicht selten ist man iwie etwas länger geblieben und hat einen Kaffee getrunken und noch gequatscht. Ich war echt sehr sehr gerne dort. Man wurde wirklich als vollständiges Mitglied dort in Duderstadt von allen aufgenommen und das Team wurde wirklich etwas zur Familie. Es fühlte sich wie „Nach-Hause-kommen“ an!
Bewerbung
sehr unkompliziert, einfach Interesse bekunden
Unterricht
Häufiger als 5x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Prüfungsvorbereitung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Nahtkurs
Bildgebung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Punktionen
Braunülen legen
Chirurgische Wundversorgung
Notaufnahme
Blut abnehmen
Botengänge (Nichtärztl.)
Mitoperieren
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Röntgenbesprechung
Patienten aufnehmen
Gipsanlage
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
550 € inklusive 202 € an Fahrtkostenerstattung max möglich

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1