Ich habe meine letztes Tertial des PJ´s als Wahlfach in der Pädiatrie verbracht.
Zur Organisation:
Die Bewerbung lief für mich ganz einfach über die Universität. Am ersten Tag wurde ich von der verantwortlichen Oberärztin empfangen und habe eine Einführung in die Abteilung und die Abläufe erhalten. Das war schonmal sehr nett, sodass man sich gleich willkommen gefühlt hat. In den ersten zwei Wochen rotierte man durch alle Abteilungen, sodass man eine fundierte Entscheidung treffen konnte was man näher kennenlernen möchte. Man hat frei zur Auswahl welchen zwei Stationen man über die 4 Monate hinweg zugeteilt werden möchte. Nur wenn bereits ein andere PJler dort eingetragen ist, kann es schwierig werden, allerdings wurde auch dann versucht es beiden zu ermöglichen. Während man diesen Stationen fest zugeteilt ist hat man jedoch immer die Möglichkeit mit in die Notaufnahme, Diagnostik (Endoskopie) oder Sprechstunden zu gehen. Natürlich sollte man währenddessen seine Aufgaben auf der Station im Auge behalten.
Station 39: Die Station ist vor allem für infektiologische Erkrankungen zuständig, weiterhin liegen jedoch auch viele allgemeinpädiatrische Fälle hier sowie Kinder zur Abklärung chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen. Auf dieser Station fangen auch die Assistenten häufig an, sodass man meist mit Berufseinsteigern zusammenarbeitet. Das führt einerseits dazu, dass man viel Arbeit abnehmen kann und die Assistenten wirklich dankbar sind, andererseits kann es manchmal ziemlich hektisch werden und die zuständige Oberärztin ist manchmal ein wenig schwierig. Als eine Assistentin krank war, habe ich hier die Station quasi allein gehabt. War natürlich eine Herausforderung, jedoch war dann die oberärztliche Betreuung auch besser und ich konnte viel mitnehmen.
Es lohnt sich zu erfragen wer an welchem Tag für die Notaufnahme zuständig ist. Sobald der- oder diejenige weiß, dass man gern mitkommen möchte, kriegt man in der Regel einen Anruf sobald Patienten angemeldet sind und kann diese aufnehmen, untersuchen und Therapieempfehlungen abgeben.
Ein Anruf bei der Oberärztin der Kinder-Gastroenterologie lohnt sich auch, da diese sehr verlässlich Bescheid gibt, sobald Endoskopien angemeldet sind. Sie erklärt sehr viel und am Ende des Tertials darf man dann bei Gelegenheit selbst endoskopieren unter Aufsicht.
Mehrmals die Woche finden Besprechungen statt sowie Fortbildungen für die Abteilung. Einmal die Woche gibt es PJ-Unterricht, der von wechselnder Qualität ist.
Man hat immer die Möglichkeit Mittagspause zu machen.
Station 41b:
Die nephrologische Station der Kinderheilkunde fand ich persönlich sehr spannend. Hier waren es deutlich weniger Patienten, sodass man sich intensiver mit den Krankheitsbilder auseinander setzen konnte. Die Assistenten haben viel erklärt. Der Kontakt zur Pflege war wirklich super und ich hab mich extrem wohlgefühlt. Die Visite mit Prof. Dr. Kömhoff oder Prof. Dr. Weber ist auch lehrreich, auch wenn sie häufig sehr schnell vorbeigeht. Beide sind sehr nett und freuen sich, wenn man eigene Gedanken zu Fällen mit einbringt. Ich hatte die Möglichkeit sogar eine Nierentransplantation im OP und die Zeit danach auf der Intensiv- und Normalstation mitzuverfolgen. Weiterhin ist in Marburg das sogenannte KfH, ein Zentrum für Kindernephrologie und Dialyse, angebunden. Hier konnte man als PJler den Besprechungen beisitzen und bei Fallbesprechungen dabei sein, die eher einer Knobelstunde glichen, da die Erkrankungen extrem selten waren. Das klingt zwar eher dröge, war aber wirklich sehr spannend.
Die Zeit hier habe ich genutzt um auch zwei Wochen auf die Päd-Intensiv zu gehen. Hier wurden zu meiner Zeit zwar nicht viele Patienten, aber dafür sehr interessante Krankheitsbilder betreut. Auch hier erklärt die zuständige Oberärztin Frau Dr. Mand viel.
Fazit:
Ich kann ein PJ-Tertial hier nur empfehlen. Es gibt von Station zu Station schon große Unterschiede unterm Strich habe ich mich jedoch immer wohl und gewertschätzt gefühlt. Die Lehre war gut und ich konnte einen sehr fundierten Einblick in die Kinderheilkunde gewinnen.
Der persönliche Kontakt zu den Assistenzärztin, aber auch zu den meisten Oberärztin war sehr freundschaftlich, sodass man auch bereit ist vermeintlich nervige Aufgaben zu übernehmen. Das eigene Engagement wurde mit noch besserer Lehre belohnt.