Dienstbeginn ist theoretisch um 7 Uhr zur täglichen Frühbesprechung.
Die Frühbesprechung dauert ca. 15 Minuten. Danach geht es auf Visite bzw. zum Blut abnehmen. Die Visiten sind typische "chirurgische" Visiten und meist sehr kurz und, meiner Meinung nach, eher wenig lehrreich. Es wird meist ein PJler zum Pflaster- bzw. Verbandswechsel während der Visite benötigt.
Ab 8 Uhr beginnen die OPs. Hauptsächlich werden Schilddrüsen und Hernien operiert. Bei den Schilddrüsen-OPs wird immer ein PJler zum Haken halten gebraucht.
Man kann auch mit in die zentrale Patientenaufnahme gehen, in denen die Patienten vor ihren OPs aufgeklärt und evtl. untersucht werden oder auch mit in die zentrale Notaufnahme.
Dienstags und Donnerstags läuft die proktologische Sprechstunde, bei der man auch mal zusehen kann.
Mittagessen ist eigentlich täglich möglich und für PJler gratis. Das Essen ist auch meist gut.
Dienstkleidung wird ebenso wie eine Parkkarte gratis gestellt.
Dienstende ist meist nach der Nachmittagsbesprechung um 15:30 Uhr. Freitag ist Dienstende um 12:30 Uhr.
Da wir einige PJler waren gab es auch immer einen Spätdienst. Dieser hat um ca. 12/13 Uhr seinen Dienst begonnen und konnte meist auch schon wieder um 17 oder 18 Uhr gehen, je nachdem ob und wie lange eine OP am Nachmittag lief.
Es gibt insgesamt 4 Studientage, die nur einzeln und nicht zusammen mit anderen Fehltagen in einer Woche genommen werden dürfen.
Man darf für eine Woche in die Gynäkologie oder Urologie rotieren. Eine Rotation in die Unfallchirurgie/Orthopädie ist wegen irgendeinem Streit zwischen den Chefs nicht mehr möglich.
Jeden Donnerstag gab es Unterricht am Patientenbett vom Chef. Hierbei sollte dann immer ein PJler eine/n Patient*in, wie im Examen, untersuchen und vorstellen. Danach wurden Fragen zum Krankheitsbild gestellt. Anfangs war ich nicht so begeistert von der Form des Unterrichts, da es eher einen Abfragecharakter als einen Lehrcharakter hatte, im Nachhinein war ich jedoch froh um diese Ãœbung!
Das Knoten sollte man sich selbst per Youtube-Video beibringen und es dann im OP am nächsten Tag selber machen. Hat jedoch gut funktioniert. Je nach Assistenzarzt/-Ärztin wird einem das Nähen geduldig beigebracht oder es wird eben auf Internetvideos verwiesen.
Die OP-Pflege ist super nett und wirklich hilfreich! Man wird nicht dumm angemacht, wenn man etwas nicht weiß oder sich zu nah an etwas heran stellt. Es war wirklich super angenehm mit ihnen zu arbeiten. Sie haben Einem meist mehr erklärt als die Ärzt*innen.
Das Ärzteteam ist auch nett, v.a. die Assistent*innen. Man ist jedoch dennoch meist einfach nur der namenlose Hakenhalter. Aber wenigstens wird man nicht dumm angemacht.
Alles in allem muss ich sagen, dass ich in dem Tertial, bis auf die Patientenvorstellungen jeden Donnerstag, nicht viel gelernt habe.
Ich habe mir jedoch nichts Großes von dem Chirurgietertial erwartet.
Es waren jedoch alle freundlich, ich habe mich nicht überarbeitet und konnte eigentlich immer püntklich nach Hause gehen, sodass ich es für eher weniger Chirurgiebegeisterte weiterempfehlen kann.