Das Klinikum Links der Weser ist was die Chirurgie betrifft, wenn man die Herzchirurgie ausklammert, ein doch eher kleines familiäres Haus.
Das mit dem Motto in einer der vorherigen Bewertungen "Alles kann, nichts muss." stimmt total!
Es werden dort in der Allgemeinchirurgie keine riesigen Whipple-Ops oder Ähnliches stattfinden, aber wer mal einen ganz guten Einblick in die Allgemeinchirurgie bekommen will, ohne gleich abgeschreckt zu werden, ist dort wirklich sehr gut aufgehoben. Die Stimmung ist super im Team: Zwischen den verschiedenen hierarchischen Ebenen und auch mit der Anästhesie oder der Op-Pflege herrscht eine gute entspannte Stimmung. Man muss sich allerdings schon wirklich selber anbieten und fragen, ob man mit an den Tisch kann. Automatisch auf den Op-Plan geschrieben wird man eigentlich nie. Man kann also selber gut entscheiden, ob man den Tag eher die Stationsarbeit machen möchte, die Ambulanz mitbesuchen oder in den OP möchte.
Zu Beginn des Tertials haben wir uns aufgeteilt auf die Allgemeinchirurgie, Unfallchirurgie, Notaufnahme und Rotation in die Herzchirurgie. Leider waren wir immer so 5PJler*innen, was dann doch für die Menge an OP- Sälen und Einsatzmöglichkeiten etwas zu viel ist, wenn wirklich alle interessiert sind an der Chirurgie.
In der Allgemeinchirurgie hatte man auch die Möglichkeit zu nähen oder in der Gefäßchirurgie als 1. Assistenz mit am Tisch zu stehen. Die Gefäßchirurgie ist eigentlich nicht im Haus. Manchmal kommt der Gefäßchirurg jedoch in's Haus und dann kann man Ihn unterstützen.
Sowohl die Allgemeinchirurg*innen, also auch der Gefäßchirurg haben immer sehr viel erklärt und einen aktiv bei den OPs gedanklich und manchmal auch physisch mit eingebunden.
Die reine Unfallchirurgie an dem Haus ist okay, beantwortet fragen im OP, bindet einen auf Station ein, mit am Tisch stehen geht manchmal.
In meiner Zeit fand auch das BIPSTA Projekt statt. Dort haben Studenten*innen und Pflegeschüler*innen die Möglichkeiten Patient*innen selber zu versorgen unter der Betreuung von der PJ beauftragten Oberärztin und der Pflegeanleiterin. Man konnte dort die Stationsarbeit und auch das Schreiben von Arztbriefen noch vertieft lernen und hatte zwischendurch immer Zeit für den Austausch mit der Pflege, um mögliche Fehlkommunikationen aufzudecken und sich durch gegenseitiges Teaching auszutauschen, was einem bestimmt für den späteren Berufseinstieg hilft.
Leider hat man hier gemerkt, dass die Unfallchirugie nicht so bemüht ist, sich in das Projekt einzubringen, im Gegensatz zur Allgemeinchirurgie. Auch gab es zu unserem Zeitpunkt leider etwas viele PJ-Student*innen pro Patient*in v.a. aber auch im Verhältnis zu den Pflegeschüler*innen.
Man nimmt morgens immer Blut ab, fand ich aber gut als Training.
Man hat einmal die Woche PJ-Teaching in chirurgischen Fächern zusammen mit allen anderen GeNo Häusern in Bremen, dadurch manchmal am Nachmittag frei.
Wir hatten einmal die Woche Teaching mit allen PJ-ler*innen im KldW (ca. 12?) zu verschiedenen Themen, die meist die PJler*innen selbst vorbereitet haben.
Der Austausch zwischen den PJler*innen war super gut , wir hatten eine tolle Zeit, haben viel gelernt und uns dabei nicht überarbeitet. Man hatte eigentlich fast immer Zeit für eine Mittagspause und es wurde darauf geachtet, dass man rechtzeitig nach Hause kann.
