Es fällt mir schwer, hier eine gesamte Bewertung zu geben, deswegen werde ich jede Rotation einzeln bewerten. Wenn man in AK Wandsbek sein Chirurgie-Tertial macht, wird man für 4 Rotationen fest eingeteilt: 4 Wochen Unfallchirurgie, 4 Wochen Gefäßchirurgie, 6 Wochen Viszeralchirurgie, 2 Wochen Plastische Chirurgie oder Urologie. PJ-Beauftragte gibt sich wirklich sehr viel Mühe und kümmert sich wirklich um PJler.
Gefäßchirurgie: ein sehr kleines aber auch sehr nettes Team. Man fühlt sich als PJler da als Teil des Teams. Es geht um 7:30 mit der Visite los, die mal auch etwas länger dauern könnte (ca. 10-20 Pat. stationär), nach der Visite macht man Blutentnahmen, Verbandswechsel, VAC-Wechsel nach Erfahrung und Einarbeitung. Es kann sein, dass man in die OP soll, aber dann macht es auch Spaß, da man öfter als 1. Assistent da ist. Wenn die Stationsarbeit erledigt ist, kann man auch freiwillig in die OP. Je nach arbeitsmenge ist Feierabend zwischen 14:00 und 16:00 möglich. Insgesamt: 8/10
Unfallchirurgie: ich habe in der Abteilung mit Abstand die schlechteste Erfahrung genossen. Kann auch natürlich sein, dass es ein Zusammenspiel mehreren Faktoren war. Das Team ist nett, Oberärzte sind eher distanziert und zeigen sehr wenig Interesse für Lehre. Es geht um 7:00 los mit der Visite. Nach der Visite macht man Blutentnahmen. Mein Rekord auf der Station war 27 Blutentnahmen (BE). Es gibt eigentlich auch ''Blutentnahmedienst'' die IMMER Krank/im Urlaub/kein Bock ist/hat. Man bekommt ein Diensthandy, der klingelt in 2 Fälle: ''Kannst du noch BE bei Pat. XY machen? Ich hab vergessen die zu stellen'' oder ''Wir brauchen Sie im OP (damit ist gemeint, dass man das Bein und Haken bei Duokopfimplantation halten muss). Nach dem OP-Einsatz darf man sich wieder mit BE bedienen, bis man nochmal angerufen wird und in die OP geschickt wird. Man fühlt sich da wie in einem Limbus, wo man nicht mehr weiss was das alles sein soll. Die Ärzte sind total überarbeitet und zum Teil auch ordentlich gestresst, Teamgeist war da nicht zu sehen. (kein Wunder, wenn es bis 30-40 Pat. auf 1-2 Stationsärzte verteilt werden). Feierabend gegen 16:30-17:00. Ich war sehr froh, wenn die Rotation zu Ende kam. Insgesamt: 2/10
Urologie: mit Abstand die BESTE Abteilung im Haus. Leider ist man nur sehr kurz da eingeteilt, aber ich habe die Zeit auf der Uro richtig genossen. Man fühlt sich ab dem 1. Tag als Teil des Teams, alle Ärzte sind unglaublich nett und freundlich. Man kommt um kurz nach 7, um 7:15 ist die Übergabe, wo die Chefin immer dabei ist. Danach kommen ein Paar BE (wirklich nicht viel) und man geht in die Ambulanz mit Ärzten. Die Ärzte nehmen immer gerne mit zur Untersuchungen, zu OPs, in die ZNA, beantworten jede Frage sehr gerne und freuen sich, wenn die PJler dabei sind. Man darf auch sehr viel selber machen. (Sono, SPK/NiFi wechsel, Pat. Aufnahme in der ZNA usw.) Feierabend ist nach der Absprache auch ziemlich früh möglich. Alles war richtig TOP. Insgesamt: 10/10
Viszeralchirurgie: Sehr nettes und witziges Team, die ihre Arbeit auch sehr ernst nimmt. Die Ärzte erklären gerne viel und je nach Motiwation der PJler viel machen lassen. Es geht um 7:15 los, 7:30 ist die Visite auf der Intensivstation, danach Übergabe und die Visite. Nach der Visite macht man BE, und sonstige Stationsarbeit. Man wird immer gerne im OP gesehen und darf jederzeit hin. Man kann auch eigene Patienten betreuen, in der ZNA die Pat. selber untersuchen und nach einer Rücksprache mit dem zuständigen Arzt weitere Diagnostik durchführen. Insgesamt: 9/10
Das Krankenhaus an sich kann ich negativ bewerten. Asklepios spart an jeder erdenkbarren Ecke Geld, wo es eigentlich nicht gespart werden soll. Überraschend schlecht für ein Krankenhaus in Hamburg. Hoffe, dass es sich mit der Zeit sich ändert.