Insgesamt absolut zu empfehlendes Wahltertial für jeden, der sich für die MKG-Chirurgie interessiert. Die MKG Abteilung des Henriettenstift hat trotz der relativ kleinen Gröߟe ein extrem groߟes Behandlungsspektrum und man hat in den 4 Monaten die Möglichkeit ein umfassendes Bild über das Fach zu bekommen. Auch ohne Zahnmedizin Studium ist man nach einigen Wochen in der Lage aktiv am Arbeitsalltag mitzuwirken und die Behandlungsabläufe zu verstehen und selbst mit zu erarbeiten.
Generell beginnt der Tag jeden Morgen um 7:30 mit der Frühbesprechung mit allen Ärzt*innen der Abteilung.
Ich habe mich sehr über den besonderen Einsatzschwerpunkt im OP gefreut. Das gesamte OP Team ist von Anfang an super freundlich und hilfsbereit gewesen und die Stimmung immer sehr angenehm. Während der Assistenz wurde man häufig Anatomie abgefragt, was im ersten Moment vielleicht etwas unangenehm scheint, den Wissenszuwachs aber enorm steigert. Sowohl extraoral, als auch intraoral nähen darf man bereits nach einigen Operationen. Außerdem kann man den Umgang mit dem Osteosynthese Bohrer erlernen und einzelne Platten verschrauben. Wenn Fragen oder Wünsche aufkamen wurde jederzeit auf diese eingegangen. Das OP Programm im Zentral OP hat ein sehr groߟes und umfassendes Spektrum von der Traumatologie über ästhetische Operationen bis hin zu großen ŸTumoroperationen mit Lappentransplantationen. Am Freitag operiert Herr PD Dr. Gröbe im Kinderkrankenhaus auf der Bult v.a. Lippen-Kiefer-Gaumenspalten. Es ist absolut empfehlenswert ihn dorthin zu begleiten, um auch kinderchirurgische Operationen mitzuerleben.
Bei dem Einsatz auf der Station beginnt der Tag mit der Visite und den zu entlassenden Patient*innen. Verbandswechsel, Drainageentfernungen, Nahtentfernungen und Visitendokumentationen konnten meinerseits selbstständig nach der Visite durchgeführt werden. Blutentnahmen wurden in den meisten Fällen von einer Pflegerin übernommen und fanden daher nur selten statt. Insgesamt wurde man sehr gut in den Stationsalltag eingearbeitet und hatte bereits schnell das Gefühl aktiv mitarbeiten zu können.
In der Sprechstunde kann man ein großes Patientenspektrum sehen und hat die Möglichkeit alleine Erstuntersuchungen durchzuführen und Therapiekonzepte zu erstellen, die dann in Rücksprache evaluiert werden. Dadurch übt sich früh die Differenzierung zwischen (sofort) Behandlungsbedürftigen und eher harmlosen Fällen. In der Ambulanz gibt es außerdem viele ambulante Eingriffe, zum Teil in Lokalanästhesie und zum Teil in ITN, bei denen jederzeit assistiert und manchmal auch unter Anleitung selbst operiert werden kann.
Insgesamt wird im klinischen Alltag sehr viel Wert auf Lehre und Einbindung des PJ'lers gelegt. Die Stimmung im Team ist extrem nett und kollegial. Man wird von Anfang an als vollwertiges Teammitglied gesehen und respektiert. Alle Ärzt*innen sind jederzeit bereit sich Zeit für Fragen und Unklarheiten zu nehmen und diese ausführlich zu erklären. Ich würde mein Wahltertial jederzeit wieder im Henriettenstift verbringen und empfehle es wirklich jedem, der sich für das Fach interessiert!