Im Klinikum Garmisch-Partenkirchen sind alle größeren chirurgischen Fächer vertreten, man wird fest in vierwöchigen Rotationen in die Unfall-, Gefäß- und Viszeralchirurgie sowie in die Endoprothetik eingeteilt.
GCH: In der Gefäßchirurgie werden alle gängigen Verfahren durchgeführt, ich habe hier Varizen-OPs, TEAs, Bypässe, TEVARs, Amputationen usw. gesehen. Der Chef war früher auch Präsident der Gesellschaft für Ultraschallmedizin und ist ziemlicher Sono- und Anatomieenthusiast. Man konnte jederzeit an der Sprechstunde teilnehmen und mit bei den OPs assistieren.
ACH: Von Tumorchirurgie über Laparoskopien hin zu Schilddrüsen- und Hernienchirurgie alles vertreten. Als PJler ist man hier auch fest in den OP-Plan miteingeteilt und konnte viel sehen und assistieren (Kameraführung, Naht), das gesamte Team bemüht sich sehr um die Lehre!
UCH: Nettes Team, viele Sportunfälle und geriatrische Patienten. Man hat die Möglichkeit bei Notarzteinsätzen mitzufahren, außerdem kann man jederzeit in die Notaufnahme schauen. Im OP kann man eigentlich immer mit an den Tisch und zunähen.
Orthopädie/Endogap: Eigene Abteilung für Endoprothetik, in zwei OP-Sälen werden jeden Tag ausschließlich Knie- und Hüftprothesen (ca. 10 pro Tag) eingebaut. Als PJler ist der Lerneffekt hier irgendwann ausgeschöpft, dafür bekommt man einen Einblick in eine sehr systematische Patientenversorgung und das Team ist größtenteils sehr nett.
weitere Pluspunkte:
-dienstags und donnerstags PJ-Fortbildungen von allen Abteilungen, zu meiner Zeit alle über Zoom organisiert
-Ausstattung: insgesamt sehr modernes Haus, die Dokumentation läuft komplett digital u.a. mit iPads bei der Visite
-kostenlose Verpflegung vom Frühstück über das Mittagessen bis zum Kaffee vom Kiosk
-Unterbringung: Als PJler hatte man die Möglichkeit kostenlos im Personalwohnheim unterzukommen, das durch einen unterirdischen Tunnel direkt mit dem Klinikum verbunden ist. Das Wohnheim ist leider schon ein bisschen in die Jahre gekommen, der Zustand der Gemeinschaftsbäder und -küchen ist dementsprechend. Jedes Zimmer hat jedoch einen Balkon mit Blick in die Berge, einen eigenen Kühlschrank und ein Bad mit Waschenbecken und Dusche. Zusammen mit den anderen PJlern hat sich ein richtiges WG-Gefühl eingestellt.
-Freizeit: In GAP hat man natürlich die Qual der Wahl bei den Freizeitaktivitäten, das Personalwohnheim liegt direkt am Fuße mehrere Berge, wir haben viele Skitouren und Wanderungen unternommen.
-Covid-Management: Das ausgeklügelste Konzept, das ich während meines PJs erlebt habe. Alle Patienten und Mitarbeiter werden wöchentlich PCR-getestet, es gibt dafür eigens eine Abstrichstelle. FFP2-Masken waren immer verfügbar und im gesamten Klinikum außer für die Operateure verpflichtend.
Fazit:
Ich kann ein Chirurgietertial am Klinikum Garmisch-Partenkirchen wirklich uneingeschränkt empfehlen. Ich habe einen breiten Einblick in die Chirurgie erhalten, könnte an Notarzteinsätzen teilnehmen und hatte mit den anderen PJlern eine gute Zeit.