Das Tertial am Kantonsspital Glarus ist definitiv sehr empfehlenswert. Bereits im Voraus wird alles super organisiert. Man bekommt bereits mehrere Wochen seine Dienstpläne, man kann auch bereits im Voraus Urlaub einreichen. Wenn man dort ankommt liegt bereits alles bereit, man holt den Schlüssel bei der Pforte ab und darf sein Apartment beziehen. Die Wohnungen sind alle mega schön (zumindest im Terrassenhaus) und es gibt gar nichts auszusetzen.
Angefangen habe ich dann auf der 2 (Privatstation mit Palliativbetten). Sehr gut organisiert, alle super nett, meine Assistent:innen waren auch absolut super. Man bekommt einen Zugang, kann sich mit einlesen, alles vorbereitet. Am Anfang muss man noch ein paar mal in die Personalabteilung, da man verschiedene Dinge für die Ausländerbehörde beantragen muss. Der Morgen beginnt um 8 Uhr mit der Röntgenbesprechung. Hier stellt meist der Chefarzt der Radiologie die Befunde vor. Das lohnt sich absolut, weil er das mega gut macht und auch meistens bisschen was erklärt. Danach ist Morgenbesprechung. Hier wurden die neuen UHUs vorgestellt und willkommen geheißen. Das war super, weil im Nachhinein keiner sagen kann, er weiß nicht wer man ist. Dann gehts auf Station, Visite vorbereiten und dann Visite mit Chefarzt gehen. Als UHU schreibt man meistens am PC mit, darf aber, wenn man eigene Patienten hat, diese vorstellen und Vorschläge machen. Ist wirklich super entspannt und der Chef ist geduldig, freut sich, wenn man ihn etwas fragt und hat immer ein offenes Ohr.
Danach dann Briefe schreiben, bei Untersuchungen mitschauen. Hier kann man sich je nach Assistent:in frei bewegen und überall reinschnuppern. Lediglich das Praktische ist mir persönlich bisschen zu kurz gekommen.
Ich war dann außerdem noch auf der Akutgeriatrie. Das war tatsächlich auch spannend und auch hier sind die Oberärzte absolut genial, erklären sehr viel und binden einen sehr gut mit ein.
Man darf dann noch für 1-2 Wochen auf den Notfall oder auf ITS rotieren. Ich hab zweimal Notfall gewählt, weil man nochmal selbstständig arbeiten darf, gut eingebunden wird und die Oberärztinnen sehr aufgeschlossen sind.
Freizeitwert ist natürlich super hoch. Man kann nachmittags nach der Arbeit noch schnell auf den Berg gehen, Skifahren, Klettersteige oder Mountainbiken gehen. Wir hatten eine wirklich gute UHU-Gemeinschaft, haben Ausflüge gemacht und waren zusammen am Vierwaldstättersee und in Graubünden. Haben Sport zusammen gemacht, gekocht oder Serie geschaut. War wirklich spitze.
Ich habe mir für die Zeit dort eine Sim-Karte von Sunrise geholt. Prepaid-Karte und man zahlt 90 Rappen, wenn man am Tag Internet nutzt. Wenn man das Internet nicht einschaltet, zahlt man für den Tag auch nichts. Im Klinikum und im Wohnheim hat man eh immer WLAN. Habe es also nur fürs Wochenende genutzt und bin mit 20 CHF für 4 Monate gut ausgekommen.
Fortbildungen für UHUs gibts jetzt nicht direkt, aber es gibt 1x/Woche Journal-Club, 1x/Woche Fortbildung aus Zürich, 1x/Woche Fortbildung aus Bern und 1x/Woche werden vom Chef in der Früh Fragen aus der Facharztprüfung gestellt. Außerdem muss jeder UHU einmal in seiner Zeit einen kleinen Vortrag morgens halten. 10 Minuten, irgendein spannendes Thema. Gar kein Stress, mega entspannt und freie Themenwahl.
Insgesamt sehr zu empfehlen. Die Tage waren spannend und nicht wirklich lang (meist von 8-16 Uhr). Geld reicht gut aus, man sollte aber nicht davon ausgehen, dass man als reicher deutscher Student zurück kommt. Wenn man bei Aldi einkauft hat man aber "fast" deutsche Preise.
Genießt es, in die Sprache kommt man auch irgendwann rein.
Bewerbung
Bewerbung 1 Jahr im Voraus. Direkt Mail an die Personalabteilung bzw. Frau Lo Faro. Sehr nett, kümmert sich um alles.