Poliklinik Allgemeinchirurgie, Station 2 und Station 6 Unfallchirurgie
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, OP
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Ich kann insgesamt das Chirurgie-Tertial am UKM nicht empfehlen. (Außer evtl für Leute, die Unfallchirurgie machen wollen).
Für alle PJler:innen ist Pflicht 8 Wochen ACh und 8 Wochen UCh, Rotationen von 2-3 Wochen in andere chirurgische Fächer (auch Gyn und Uro) sind möglich.
Ich war 6 Wochen in der Poliklinik der Allgemeinchirurgie (ACHTUNG nur ein/e PJler:in wird zufällig dort eingeteilt):
Tätigkeiten
- Patienten aufnehmen, Anamnesebogen ausfüllen, körperliche Untersuchung
- Bildgebung anschauen, ggf anmelden
(- eigentlich Spezialsprechstunden und ambulante Versorgung wie Nachsorge etc. wo ich aber nicht teilgenommen habe, weil man da nur da neben saß, bei der Patientenaufnahme konnte man selbstständiger arbeiten)
PROs:
- Beginn erst 7:45 Uhr (auf Station um 7 Uhr), Schluss meistens vor 15 Uhr, Mittagessen immer möglich
- selbstständige Patientenaufnahme
- man sieht interessante Krankheitsbilder, weil gute Uniklinik mit vielen speziellen OPs
- man kann Dienste machen (Beginn 15 Uhr, Schluss je nach dem, meistens 23 Uhr, am nächsten Tag frei)
CONs:
- nur eine Person pro Rotation wird dort eingeteilt. Für die absolutes Glück für alle anderen Schade, weil die PJler:innen auf Station allesamt sehr unzufrieden waren
- man kommt nicht in den OP, ich hab es nur 2x in den OP geschafft, oder in Diensten (war mir nicht sicher ob das PRO oder CON ist)
- mitunter sehr langweilig, wenn wenig Patient:innen da sind, und generell nur Anamnese und körperliche Untersuchung nach 6 Wochen auch etwas langweilig werden
- schlechte Team-Dynamik, Oberärzt:innen zum Teil sehr unfreundlich zu den Assistentin, die Stimmung war im allgemeinen nicht sonderlich gut
- keine Lehre, Ansehen der PJler:innen sehr gering
Unfallchirurgie (ich war nur 4 Wochen da, weil ich zwischenzeitlich in die Gyn rotiert bin, hab da eine eigene Bewertung geschrieben, falls das jmd interessiert)
Tätigkeiten:
- 1. oder 2. Assistenz im OP
- Visite mit laufen und Visitendokumentation eintragen
- BEs, Viggos
- Stationsliste führen (Verlauf, Procedere, Laborwerte eintragen), Briefe schreiben
- Indikationsbesprechung vorbereiten (OPs am nächsten Tag mit Krankheitsbild, OP, Bildgebung, Besonderheiten in Tabelle eintragen und dann den Assistent:innen schicken, damit sie diese vorstellen können)
- Beginn 7 Uhr, Ende meistens 15:30 Uhr (auf Privatstation bis 18 Uhr)
PROs:
- Dienste (Beginn 14:30 Uhr, Ende meistens 24 Uhr, am nächsten Tag frei)
- im OP meistens entspannte Atmosphäre, ich hatte nur das Gefühl, dass die OTAs etwas genervt von PJler:innen waren
- das Team /Stimmung vergleichsweise (zur ACh) nett/gut
- ich glaube für UCh-Interessierte ist es da ganz gut
CONs:
- viel stupide Copy Paste-Arbeit am PC oder BEs und Viggos
- PJler:innen werden fest eingeplant in den OP und dann muss da auch jemand stehen
- wenig Lehre auf Station (außer auf Privatstation), 1x/Woche Seminar
- keine selbstständige Betreuung von Patient:innen
Ich würde zusammenfassend vor allem Studierenden, die ein geringes chirurgisches Interesse haben oder sich nicht sicher sind, von einem Tertial am UKM abraten. Ich gehöre zu den unsicheren und habe nach diesem Tertial Chirurgie für mich ausgeschlossen. Die meisten anderen PJler:innen meiner Kohorte waren auch unzufrieden. Vor allem die ACh ist sehr schlecht. Dort wird ab 2022 eine PJ-Ausbildungsstation eingerichtet. Hoffentlich ändert sich dadurch etwas.
